Frage zu Schnitzwerkeisen
Frage zu Schnitzwerkeisen
Liebe Holzwerker,
Letzten Herbst haben wir, nach ein paar Jahren, mal wieder meine Schwiegereltern und -Familien in Kapstadt besucht.Von dieser reise habe ich einige (37) Schnitzeisen mitgebracht.
Der Großvater meiner Frau stammte aus Sora in Schlesien. Nach dem Krieg hat er Holzbildhauer gelernt und ist später nach Südafrika ausgewandert. Seine ganzen Schnitzwerkzeuge lagen und liegen zum Teil noch im Keller in Kapstadt.
Wie gesagt, ein Teil ist mir nach Hause gefolgt. Leider sind sie durch mangelnde Pflege und die salzhaltige Seeluft zum Teil recht verrostet. Habt Ihr Ideen wie ich des Rostes Herr werden kann, beziehungsweise ihn ganz entfernen, ohne die Griffe abmachen zu müssen? Einlegen in Zitronensäure scheidet ja aus, mit montiertem Griff. weil es so viele sind, würde ich die Griffe ungern abmachen.
Die zweite Frage bezieht sich auf den Hersteller der Eisen. Als Logo ist eine Holzschraube eingestanzt:
Hat jemand eine Ahnung wo diese Eisen hergestellt wurden? Ob sie aus Deutscher Produktion sind oder in Südafrika gekauft wurden? Letzteres bezweifle ich allerdings.
Ich habe auch schon auf Holzwerken.de geschaut, bin aber nicht fündig geworden.
Einen guten Abend wünscht Nikolaus
Re: Frage zu Schnitzwerkeisen
Hallo Nikolaus,
die Eisen könnten von Dastra (Wuppertal) stammen.
Grüße
Elmar
Re: Frage zu Schnitzwerkeisen *MIT BILD*
Danke Elmar,
ich verfolge die Spur mal...
Hier noch die Bilder, die ich eigentlich einfügen wollte. Edit sagt ist jetzt zu spät...
Die Eisen:

Das Logo:

Nicht alle haben dieses Logo, aber die meisten. Die anderen haben gar keins.
Re: Frage zu Schnitzwerkeisen
[In Antwort auf #143489]
Hallo Nikolaus,
der Hersteller könnte/dürfte David Strasmann & Co. (Dastra) sein: http://www.dastra.net/ - die haben einen ausgezeichneten Ruf.
Zum Entrosten: Du könntest sie auch am Heft befestigt nur soweit in die Säure hängen, dass selbiges davor verschont bleibt. Mir wurde zwischenzeitlich auch Tickopur TR3 empfohlen, das im Gegensatz zu reiner Zitronensäure das Grundmetall bei längerer Baddauer nicht weiter zerfrisst. Je nach Grad des Befalls sind aber auch Schleifreiniger, Schleifvlies oder vorsichtiges Strahlen mit einer feinen Körnung und geringem Druck denkbar. Drahtbürsten halte ich für nicht so geeignet, weil sie Rostnester zum Teil nicht angreifen. Egal wie, eine dünne Schicht Ballistol würde ich hinterher immer auftragen.
Um etwas Schleifen dürftest du aber sowieso nicht herumkommen, weil die "Spiegelseite" (heißt das bei Schnitzeisen auch so?) vermutlich auch angegriffen sein dürfte.
Viel Erfolg bei der Korrosionsbekämpfung,
Max
Ergänzung, nachdem ich die Bilder gesehen habe: Da würde ich nur mit dem Schleifreiniger drübergehen, sauberwischen und dann die Eisen mit Ballistol leicht einölen.
Hallo Nikolaus,
der Hersteller könnte/dürfte David Strasmann & Co. (Dastra) sein: http://www.dastra.net/ - die haben einen ausgezeichneten Ruf.
Zum Entrosten: Du könntest sie auch am Heft befestigt nur soweit in die Säure hängen, dass selbiges davor verschont bleibt. Mir wurde zwischenzeitlich auch Tickopur TR3 empfohlen, das im Gegensatz zu reiner Zitronensäure das Grundmetall bei längerer Baddauer nicht weiter zerfrisst. Je nach Grad des Befalls sind aber auch Schleifreiniger, Schleifvlies oder vorsichtiges Strahlen mit einer feinen Körnung und geringem Druck denkbar. Drahtbürsten halte ich für nicht so geeignet, weil sie Rostnester zum Teil nicht angreifen. Egal wie, eine dünne Schicht Ballistol würde ich hinterher immer auftragen.
Um etwas Schleifen dürftest du aber sowieso nicht herumkommen, weil die "Spiegelseite" (heißt das bei Schnitzeisen auch so?) vermutlich auch angegriffen sein dürfte.
Viel Erfolg bei der Korrosionsbekämpfung,
Max
Ergänzung, nachdem ich die Bilder gesehen habe: Da würde ich nur mit dem Schleifreiniger drübergehen, sauberwischen und dann die Eisen mit Ballistol leicht einölen.
Re: Frage zu Schnitzwerkeisen
[In Antwort auf #143490]
Hallo Elmar,
Sieht aus als hättest du recht, danke für den Tip!
Scheinen Werkzeuge für Profis zu sein und das war er auch, der Großvater. In Kapstadt und Johannesburg gibt es viele Zeugnisse seines Schaffens, in Kirchen und privaten Haushalten. Ich habe viele Bilder gesehen und einiges "live". Und ein Panther steht bei uns auf dem Schrank.
Bleibt noch die Frage nach dem entrosten der Eisen...
Hallo Elmar,
Sieht aus als hättest du recht, danke für den Tip!
Scheinen Werkzeuge für Profis zu sein und das war er auch, der Großvater. In Kapstadt und Johannesburg gibt es viele Zeugnisse seines Schaffens, in Kirchen und privaten Haushalten. Ich habe viele Bilder gesehen und einiges "live". Und ein Panther steht bei uns auf dem Schrank.
Bleibt noch die Frage nach dem entrosten der Eisen...
Re: Frage zu Schnitzwerkeisen
[In Antwort auf #143489]
Hallo Nikolaus,
ich würde Allufolie und Stahlwolle und loses Korn (Silizium Karbid gibt es bei Dieter in zwei Körnungen) und im zweiten Schritt Autosol nehmen.
Säure entfernt zwar den Rost, hinterlässt aber vielfach eine lose graue Schicht, die Du auch erst entfernen musst.
Liebe Grüße
Pedder
Hallo Nikolaus,
ich würde Allufolie und Stahlwolle und loses Korn (Silizium Karbid gibt es bei Dieter in zwei Körnungen) und im zweiten Schritt Autosol nehmen.
Säure entfernt zwar den Rost, hinterlässt aber vielfach eine lose graue Schicht, die Du auch erst entfernen musst.
Liebe Grüße
Pedder
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- Beiträge: 235
- Registriert: Mi 6. Nov 2019, 19:01
Re: Frage zu Schnitzwerkeisen
[In Antwort auf #143492]
Hallo,
ob das mit ein bischen schleifen getan ist, bezweifle ich. Der Rostfraß auf der Spiegelfläche dürfte bei Schnitzmessern sehr schwierig herauszuschleifen sein. Das ist aber zwingend erforderlich damit beim Schärfen wieder eine saubere Verschneidungslinie entsteht.
Gruß Georg Pfab
Hallo,
ob das mit ein bischen schleifen getan ist, bezweifle ich. Der Rostfraß auf der Spiegelfläche dürfte bei Schnitzmessern sehr schwierig herauszuschleifen sein. Das ist aber zwingend erforderlich damit beim Schärfen wieder eine saubere Verschneidungslinie entsteht.
Gruß Georg Pfab
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- Beiträge: 1749
- Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23
Re: Frage zu Schnitzwerkeisen
[In Antwort auf #143492]
Guude,
Phosporsaeure wäre meine Wahl.
Die tiefe Rostloecher muss man ausschleifen,
in sofern sie stören. Das ist technisch nur im Bereich
Der Schneiden von Belang. Optisch ist es ein anderes
Spiel, jedoch würde ich nicht mehr wegschleifen als
unbedingt notwendig
Gut Holz! J.
Guude,
Phosporsaeure wäre meine Wahl.
Die tiefe Rostloecher muss man ausschleifen,
in sofern sie stören. Das ist technisch nur im Bereich
Der Schneiden von Belang. Optisch ist es ein anderes
Spiel, jedoch würde ich nicht mehr wegschleifen als
unbedingt notwendig
Gut Holz! J.
Re: Frage zu Schnitzwerkeisen
[In Antwort auf #143495]
Ich glaube Albfolie und loses Korn werde ich als erstes versuchen. Habe vor ein paar Monaten welches bestellt.
Der Rostbefall ist sehr unterschiedlich, es kann schon sein das einige Eisen fast unbrauchbar sind, denn in den Rundungen (Spiegelseite ist bei Hohleisen innen) werde ich nicht ewig rumschleifen.
Vielleicht werde ich die stark befallenen doch entstielen und in Säure baden und dann schauen welcher Aufwand sich lohnt. Und dann muß ich wohl schnitzen lernen...
Vielen Dank für Eure Tips!
Ich werde berichten wie es sich weiter entwickelt.
Ich glaube Albfolie und loses Korn werde ich als erstes versuchen. Habe vor ein paar Monaten welches bestellt.
Der Rostbefall ist sehr unterschiedlich, es kann schon sein das einige Eisen fast unbrauchbar sind, denn in den Rundungen (Spiegelseite ist bei Hohleisen innen) werde ich nicht ewig rumschleifen.
Vielleicht werde ich die stark befallenen doch entstielen und in Säure baden und dann schauen welcher Aufwand sich lohnt. Und dann muß ich wohl schnitzen lernen...
Vielen Dank für Eure Tips!
Ich werde berichten wie es sich weiter entwickelt.
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Re: Frage zu Schnitzwerkeisen
[In Antwort auf #143489]
Hallo Nikolaus,
ich habe eigentlich ganz gute Erfahrungen mit kommerziell erhältlichen Rostlösern gemacht. Ich habe bisher Sabesto Rost-Off von Würth oder E-Coll Rostlöser benutzt. Einfach einsprühen, etwas warten und je nach Grad des Verrostens mit Lappen, Scotchbrite, Messingbürste oder Schleifpapier nacharbeiten. Was in diesen Mitteln im Einzelnen drin ist, weiß ich allerdings auch nicht.
Die Griffe kann man dabei wohl einfach beim Einsprühen mit einem Lappen schützen oder zur Not abkleben.
Grüße
Christoph
Hallo Nikolaus,
ich habe eigentlich ganz gute Erfahrungen mit kommerziell erhältlichen Rostlösern gemacht. Ich habe bisher Sabesto Rost-Off von Würth oder E-Coll Rostlöser benutzt. Einfach einsprühen, etwas warten und je nach Grad des Verrostens mit Lappen, Scotchbrite, Messingbürste oder Schleifpapier nacharbeiten. Was in diesen Mitteln im Einzelnen drin ist, weiß ich allerdings auch nicht.
Die Griffe kann man dabei wohl einfach beim Einsprühen mit einem Lappen schützen oder zur Not abkleben.
Grüße
Christoph