Esche auf Dicke hobeln... *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Christoph Meyer
Beiträge: 675
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Esche auf Dicke hobeln... *MIT BILD*

Beitrag von Christoph Meyer »


Für ein kleines Projekt habe ich mir ein paar ordentliche Brettabschnitte von Ahorn und Esche gesucht.

Die müssten nur eben schnell auf die passend Stärke herunter gehobelt werden.
Ich hätte fast vergesse, dass das in Arbeit ausarten kann.

Hier ein Eschebrett vorher 30mm -> dann 20mm



Mit einem gut geschärften Schrupphobel geht das aber in einer guten halben bis Dreiviertel Stunde.



So sieht es dann nach dem verputzen aus.

Es macht Spaß aber der Projektfortschritt hält sich in Grenzen.
Der Wunsch nach maschineller Unterstützung kommt dann auch wieder hervor.
Bei solchen Tätigkeiten bekomme ich wieder großen Respekt vor den Arbeiten der früheren Tischler.

Grüße
Christoph



Tom B.
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Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Re: Esche auf Dicke hobeln...

Beitrag von Tom B. »


Hallo Christoph,

sieht gut aus :-)

Du hast schon recht. Das ist Arbeit. So ab und an mache ich das aber auch wirklich gerne; manchmal auch, gezwungener Maßen, weil das Brett z. B. gar nicht mehr durch die Maschine passt (die Konstellation bei dem nächsten Projekt bei mir). Am Ende freut man (ich) sich aber, "das" geschafft zu haben. Aber trotz & wegen der Arbeit hat man dann immer ein ganz besonderes Verhältnis zu "diesem" Brett und freut sich jedes mal aufs Neue.

Manchmal ist der Weg das Ziel - und das ist gut so.

Herzliche Grüße

Tom

Friedrich Kollenrott
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Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Reee - spekt! *NM - Ohne Text*

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

Pedder
Beiträge: 5800
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Esche auf Dicke hobeln...

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #143311]
Hallo Christoph,

Mal finde ich das auch ganz nett, aber als tägliche Arbeit bräuchte ich das auch nicht.

Vielen Dank für's teilen.

Liebe Grüße
Pedder



Konrad Holzkopp
Beiträge: 1749
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Esche auf Dicke hobeln...

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

für eine hohe Abtragsleistung haben die alten Tischler einen Schrupphobel mit rundem Messer/Sohle verwendet.
Dabei sind pro Stoß durchaus 4 bis 5mm tiefe "Täler" auf einmal ohne sonderlichen Kraftaufwand abnehmbar.
Es wurde Hobelstoß neben Hobelstoß gelegt und dann mit einem Doppelhobel die "Berge" abgehobelt.
Da die "Täler" gleich tief wurden, hatte man schnell und gleichmäßig mehrere Millimeter abgedicktet.

Unter einem Schrupphobel verstehe ich:
http://images.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fhw.roesch.de%2FBilder%2FB9246.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.woodworking.de%2Fcgi-bin%2Fforum%2Fwebbbs_config.pl%2Fmd%2Fread%2Fid%2F53213%2Fsbj%2Fbild-meines-eisens%2F&h=652&w=715&tbnid=tUSIaLz7Jp-mSM%3A&docid=KGb1_82p2kHLcM&ei=cASRVqOpGMK4swHLoL3QAg&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1412&page=3&start=19&ndsp=12&ved=0ahUKEwijofDP5JzKAhVC3CwKHUtQDyoQrQMIejAX

Gut Holz! J.

Micha P
Beiträge: 279
Registriert: Di 16. Jun 2020, 22:16

Re: Esche auf Dicke hobeln...

Beitrag von Micha P »

[In Antwort auf #143311]
Hallo Christoph,

gut gemacht!!

10 mm bei einem solchen Brett herunterzuhobeln, macht schon etwas Arbeit. Wenn das Brett nicht allzu stark verwunden ist, lohnt es sich oft ein Stück Furnier abzusägen. So kann man den Hobelaufwand oft deutlich verringern.

LG Micha

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Uwe.Adler
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Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Esche auf Dicke hobeln...

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #143311]
Hallo Christoph,

auch wenn das Arbeit ist, mache ich diese sehr gerne. Hobeln empfinde ich fast schon als Therapie, da das Ergebnis vom rohen und sägerauen zum glatten Brett die Sinne anspricht. Schön sind Deine quer zur Faser geschnittenen Späne zu erkennen. Alleine schon zu erleben, dass ein gut geschärfter Schrupphobel dazu in der Lage ist, solche Materialstärken abzunehmen ist eine schöne Erfahrung. Natürlich muß dabei berücksichtigt werden, dass man dazu genügend Zeit zur Verfügung haben muß, die vielen bei der heutigen Arbeitsbelastung und der Familie nicht mehr ausreichend zur Verfügung steht. Vielen Dank für das schöne Beispiel und weiter gutes Gelingen bei diesem Projekt.

Herzliche Grüße

Uwe

Wolfgang Jordan
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Re: Esche auf Dicke hobeln...

Beitrag von Wolfgang Jordan »

[In Antwort auf #143320]
Hallo Justus,

wenn man Christophs Bild etwas vergrößert, sieht man, dass er einen Hobel mit stark gerundeter Schneide benutzt hat. Auch am Brett selbst kann man die tiefen Rinnen erkennen. Ich hätte nur vielleicht mit dem Schrupphobel diagonal gehobelt, nicht 90 Grad zur Faser. Aber das macht wohl keinen großen Unterschied.

Gruß, Wolfgang

Christof
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Registriert: Mo 29. Apr 2013, 23:37

Re: Esche auf Dicke hobeln...

Beitrag von Christof »

[In Antwort auf #143320]
Hallo Justus!

Dazu habe ich eine Frage. Ich verwende auch so einen Schrupphobel, schruppe damit soweit bis ich etwa auf Zieldicke bin. Das heißt aber auch, dass ich im 2. Durchgang die entweder versuche die stehen gebliebenen "Berge" abzunehmen oder ich gehe über Kreuz über das Brett.
So wie du es schreibst, könnte das auch heißen, dass nach dem ersten Mal über das Brett schruppen, du mit dem Schlichthobel der Länge nach die Berge abnimmst, und dann wieder zurück zum Schrupphobel wechselst um weiter abzutragen. Macht das Sinn - war's vielleicht so gemeint?

lg, Christof

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1749
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Esche auf Dicke hobeln...

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

mit dem Schrupphobel kann man durchaus 3 bis 4 mm in einem Durchgang abnehmen.
Sollte man mehr abnehmen wollen, geht man einfach ein zweites mal durch das erste "Tal".
Einen planen Hobel setzten die alten Herren erst ein, wenn es bereits auf eine ebene Fläche
zu ging.

Quer gehobelt wurde wg. der ungünstigen Zerspanung und der langen stopfenden Späne ungerne,
eigentlich nur um windschiefe Flächen zu berichtigen, oder mit dem Zahnhobel.
Der Zahnhobel ist aber eine andere Geschichte.

Gut Holz! J.

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