verleimung

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Michael Formanek
Beiträge: 341
Registriert: Di 27. Dez 2016, 18:58
Kontaktdaten:

Re: verleimung

Beitrag von Michael Formanek »

[In Antwort auf #103642]
Hallo Ingolf,

ich kann dazu nur sagen, dass das alles nicht so ein Problem ist mit dem Knochenleim. Ich leime fast ausschließlich mit Knochenleim oder Hautleim und hatte auch bei komplizierten Sachen nie Probleme, dass die Verbindung nicht gehalten hätte, weil der Leim zu stark gelierte. Ich würde für konstruktive Verleimungen auf jeden Fall eher reinen Knochenleim verwenden und ihn nicht zu dick anmachen. Die Holzteile kann man sehr gut auf einem Ofen anwärmen oder auf einer Heizplatte. Du kannst sie aber wahrscheinlich auch einfach auf die Heizung legen oder daran anlehnen. Beim Leimen selbst kann man natürlich nicht entspannt ans Werk gehen und sich Zeit lassen. Deshalb auf jeden Fall alles immer vorher mal trocken verleimen, damit man auch alles was man braucht zur Hand hat. Dann einfach alles flott einpinseln, ggf. mit warmen Wasser nochmal drüber, wenns zu stark geliert und zusammenstecken. Das die Verbindungen nicht zu streng sein sollten haben eh schon einige geschrieben. Ein riesen Vorteil bei Knochenleim ist, dass er mit sehr wenig Anpressdruck nach sehr kurzer Zeit schon gut hält. Du kannst also, wenn es das Werkstück zulässt auch einfach in mehreren Schritten verleimen.

Zusammengefasst würde ich sagen: hab keine Angst, passieren kann sowieso nichts, weil du im schlimmsten Fall einfach alles wieder auseinander nehmen kannst. Noch ein riesen Vorteil bei Knochenleim.

Also viel Spaß und gutes Gelingen

Schöne Grüße

Michael

ps: zum Mischen: Für viele Anwendungen werden Knochen- und Hautleim gemischt. Hasenhautleim verwendet man eher wegen seiner Eigenschaften alleine, wirst du bei deinem Möbel aber sicher sowieso nicht brauchen. Fischleim lässt sich auch mit Knochen- und Hautleim mischen, bzw. löst er alte Leime wieder an und mischt sich damit. Wirkliche Anwendung für so eine Mischung würde mir allerdings keine Einfallen. Fischleim lässt sich auf jeden Fall nicht mehr so gut lösen, wenn er einmal durchgetrocknet ist.

Pedder
Beiträge: 5797
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

verdammt lang her

Beitrag von Pedder »


Hallo Leute,

Ingolf hat ja vor rund 11 Jahren den Tipp bekommen, Tite bond Hide Glue einzusetzen.
Ich kann mir vorstellen, warum das danach hier nicht merh viel weiter ging.
Wahrscheinlich hat das mit Titebond geklappt. Der ist bei 20°C gut verarbeitbar
und wenn man ihn auf 30°C erwärmt, mir schon fast zu dünnflüssig.

Ich habe eine Hamerstiel damit geleimt. Hält jetzt schon ein paar Jahre.

Liebe Grüße
Pedder

Benutzeravatar
Uwe.Adler
Beiträge: 1316
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: verleimung

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #142938]
Hallo in die Runde,

der allgemeine Fischleim wird noch durch den Hausenblasenleim getoppt. Für spezielle und zugfeste Verleimungen ist das mein Favorit. Er hat eine ausserordentliche Klebkraft und bleibt elastisch. Die Beluga-Störe sind aber vom Aussterben bedroht, und daher ist dieser Leim nur noch sehr schwer erhältlich. Mein Bestand habe ich vor 10 Jahren erstehen können. Es ist der Leim meine Wahl, z.B. bei der Gitarrenbrücke, die den Saitenzug von 6 Saiten aufnehmen muß und nur auf der 2,5 mm starken Decke aufgeleimt ist.

Herzliche Grüße

Uwe

Antworten