Flamed Beech *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Klaus Kretschmar
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Re: Flamed Beech

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Wolfgang,

ich bin zwar kein Holzexperte, melde jedoch Zweifel an, ob das in dem engl. Forum gezeigte Holz gestockte Buche ist. So wie ich gestockte Buche je gesehen habe, sind einzelne Flächen relativ scharf zueinander durch dünne, fast schwarze unregelmäßige Linien getrennt. Hier ist das nicht zu sehen. Das Holz wird dort zwar als gestockte Buche (spalted beech) bezeichnet, das wird aber zumindest von einem Diskussionsteilnehmer in Frage gestellt. Für mich ist es eher Kernbuche mit einem sehr ausladenden Kern. Das dürfte tatsächlich nicht so oft anzutreffen sein. Vielleicht meldet sich ja noch ein Kenner der Materie zu Wort.

Klaus

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Volker Hennemann
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Re: Flamed Beech

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Wolfgang,

da bin ich jetzt nicht dein Meinung. Der gezeigte Stamm hat keinen Pilz.
Pilzbefall bei Buche (gestockte Buche) schaut anders aus.

Ich muss da aber jetzt niemanden überzeugen.
Der Stamm liegt leider nicht in meinem Holzstapel - dann ist mir das auch egal.

Der Griff der Säge ist (für mich) Flamed Beech und schön - das ist wichtig.

Herzliche Grüße
Volker


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Volker Hennemann
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Gestockte Buche *MIT BILD*

Beitrag von Volker Hennemann »

[In Antwort auf #142382]
Hier ein paar Bilder Buche mit Pilzbefall





Die liegt gerade zum Trocknen in meiner Werkstatt.

Herzliche Grüße
Volker

Johannes M
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Knapp daneben

Beitrag von Johannes M »

[In Antwort auf #142382]
... ist auch vorbei

Hallo Wolfgang,

"Kern-Buche" und "gestockte Buche" sind 2 verschiedene Dinge, die nichts mit einander zu tuen haben. Bei Buche kommt es Alters- und/oder Standortbedingt manchmal zu unregelmäßigen Verfärbungen im ( manchmal erweiterten) Kernbereich ( ähnlich wie bei Esche/ Olivesche). Bei Pilzbefall, welcher nur, nach dem Einschlag entsteht, sind immer deutliche schwarze Grenzlinien sichtbar.

Es grüßt Johannes

Wolfgang Kueter
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Re: Flamed Beech

Beitrag von Wolfgang Kueter »

[In Antwort auf #142383]
Hallo Klaus,

ich bin zwar kein Holzexperte, melde jedoch Zweifel an, ob das in dem engl. Forum gezeigte Holz gestockte Buche ist


Stellvertretend für die anderen, die das ähnlich sehen wie Du, rate ich Euch allen, nicht nur die Bilder anzugucken, sondern auch den Text dazu lesen: Da steht nämlich:

"Had this piece of Beech come in a while ago to be cut up for logs. Thought it looked to have some nice colourings in from the end but a bit of rot coming up from the base. Was originally about 10ft long but had to take a good 4 or ft off to get to the end of the rot, [...]"

Der gute Mann hat also 4 Fuß untem vom Stamm abgesägt, weil die schon vollkommen rott waren. Und im Rest des Stamms sitzen dann natürlich auch jede Menge Pilze. Spalted Beech ist gestockte (= pilzbefallene) Buche.

Grüße
Wolfgang



Wolfgang Kueter
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Re: Gestockte Buche

Beitrag von Wolfgang Kueter »

[In Antwort auf #142385]
Hallo Volker,

Ich weiß wie sowas aussieht. Gestockte Buche kann durchaus auch schon mal wirklich so bunt sein, wie auf den Fotos in dem englischen Forum. Wie gesagt, ein befreudeter Drechsler verarbeitet oft gestockte Buche, ich habe sowas ziemlich oft in in vielen Farben und Mustern gesehen.

Grüße
Wolfgang

Wolfgang Kueter
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Re: Flamed Beech

Beitrag von Wolfgang Kueter »

[In Antwort auf #142384]
Hallo,

da bin ich jetzt nicht dein Meinung. Der gezeigte Stamm hat keinen Pilz.


Der Stamm hat Pilz, er hatte im unteren Bereich nach der englischen Beschreibung der Bilder sogar soviel Pilz, dass die unteren 4 Fuß dermaßen verfault waren, dass sie vor dem Aufsägen abgeschnitten wurden.

Wolfgang



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Uwe.Adler
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Re: Gestockte Buche *MIT BILD*

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #142385]
Hallo liebe Leser,

ich habe mal ein Bild herausgesucht, dass die Kernbuche zeigt:

Dieses Bild zeigt, wie Kernbuchenbretter zu Schranktüren verarbeitet wurden. Es waren mehrere unterschiedliche Bretter mit verschiedenen Texturen verwendet worden die ich dann zusammengezeichnet habe.

Man muß davon ausgehen, dass sich durch die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse und den verschiedenartigen Böden in England gebietsabhängig andere Wuchsformen ausbilden. Bei der hiesigen Kernbuche zeigt sich in der technologischen Eigenschaft keine Veränderung durch den Farbkern. Der Handgriff von Volkers neuen Säge ist jedenfalls wunderschön.

Herzlichen Gruß

Uwe



Georg Pfab
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Re: Flamed Beech

Beitrag von Georg Pfab »

[In Antwort auf #142377]
@Georg: auch wenn das Holz nachdunkelt, bleibt bei Kernbuche der Kontrast erhalten. Buche ist das traditionelle Holz für Griffe von Rückensägen seit mehr als 200 Jahren.

Klaus


Hallo Klaus,
ob jetzt Kernbuche neu oder nachgedunkelt gut aussieht ist Geschmackssache,

Was aber nicht geht, -und da bleibe ich bei meiner Meinung, ist Buche für diese Griffform. Die offene Grifform hat am oberen Ende des Griffes, also direkt über dem Mittelfinger. ihre schwächste Stelle. Hier können die Schubkräfte und Momente nur vom Längsholz aufgenommen werden. Das Holz ist hier großen Scheer- und Spaltkräften ausgesetzt. Auch die Spitzen Ecken des Griffes und der Bereich der Verschraubung ist meiner Ansicht nach sehr bruchgefährdet. Ein harter Sturz wird hier wahrscheinlich nicht ohne Folgen bleiben.
Es käme, auch niemand auf die Idee für solch einen Griff Kiefer oder Lärche zu verwenden, obwohl diese genauso gute oder schlechte Spaltfestigkeiten aufweisen.
Passende Hölzer wären meiner Ansicht nach nicht spaltbare oder sehr schlecht spaltbare Hölzer wie z. B. Pockholz, Palmhölzer, Ebenholz, Palisander, ... oder auch mit Abstrichen einheimische Hölzer wie Robinie, Hagebuche, Apfel oder Birnbaum und noch viele mehr.

Das Buche sehr oft für Werkzeuggriffe verwendet wird liegt wohl auch daran, das es das günstigste Laubholz hierzulande ist.

Gruß
Georg Pfab

Pedder
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Buche als Griffholz

Beitrag von Pedder »


Hallo Georg,

manchmal gehen Theorie und Praxis halt auseinander. Das Vorbild der Säge von Shane ist eine weit über 200 Jahre alte Säge mit einem Buchengriff.

http://blog.lostartpress.com/2008/11/28/i%E2%80%99ve-seen-the-history-of-saws/

Allle Sägen, die ich aus England in meiner Werkstatt hatte (Und weil ich die so mag, waren das einige), hatten einen Buchengriff.
Auch diese Säge wird bei sachgemäßer Nutzung und Lagerung ein paar hundert Jahre halten.

Liebe Grüße
Pedder


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