Arbeitsplatte selbst verleimen
Re: Arbeitsplatte selbst verleimen
[In Antwort auf #141777]
hallo Oliver,
ich habe Dich so interpretiert, dass Du die Fugen mit Knochenleim verbinden willst und dabei durch Reiben den Leim "verdichten" willst. Im Prinzip funktioniert das schon, vor allem bei kleineren Formaten und wenn die erwartete Belastung der Fuge nicht so gross ist. Ich mache das auch gelegentlich, aber im Allgemeinen benutze ich Zwingen, die Fuge wird so dichter und hält besser.
Der Hauptgrund, warum ich in diesem Fall von Heissleim abrate, ist, dass das Holz vermutlich noch recht nass ist und dass die Belastungen der Leimfuge durch das ungewöhnliche Format doch recht hoch sein wird.
Die von mir genannten Leime (Propellerleim und Titebon III) sind auf starke Belastung berechnet, etwas elastisch und vertragen auch etwas Feuchtigkeit.
Lass Dich nicht ins Bockshorn jagen durch Schwalbenschanzverbindungen und Gratleisten. Sie müssten über die gesamte Länge von 2,5 m durchgehen und das dürfte selbst für einen Fachmann nicht so leicht zu machen sein.
Mach Dir das Leben einfacher. Wenn das Gestell der Werkbank oben ein Winkeleisen hat, wie es bei geschweissten Konstruktionen meist der Fall ist, dann bohre ein paar Löcher und schraube die Platten fest. In diesem Fall würde ich die Plattenstücke nicht mal verleimen - sie reissen eh, das lässt sich nicht verhindern. Wenn die Winkeleisen mit der "Höhlung" nach oben verschweisst sind, dann schneide die Platten entsprechend zu und lege sie lose in den Rahmen.
Verarbeite die Platten, wie Du es vorgesehen hast, lerne daraus. Du hast dann einen Arbeitstisch und kannst in Ruhe daran gehen, eine vernünftigere Konstruktion zu überlegen.
gruss
reinhold
hallo Oliver,
ich habe Dich so interpretiert, dass Du die Fugen mit Knochenleim verbinden willst und dabei durch Reiben den Leim "verdichten" willst. Im Prinzip funktioniert das schon, vor allem bei kleineren Formaten und wenn die erwartete Belastung der Fuge nicht so gross ist. Ich mache das auch gelegentlich, aber im Allgemeinen benutze ich Zwingen, die Fuge wird so dichter und hält besser.
Der Hauptgrund, warum ich in diesem Fall von Heissleim abrate, ist, dass das Holz vermutlich noch recht nass ist und dass die Belastungen der Leimfuge durch das ungewöhnliche Format doch recht hoch sein wird.
Die von mir genannten Leime (Propellerleim und Titebon III) sind auf starke Belastung berechnet, etwas elastisch und vertragen auch etwas Feuchtigkeit.
Lass Dich nicht ins Bockshorn jagen durch Schwalbenschanzverbindungen und Gratleisten. Sie müssten über die gesamte Länge von 2,5 m durchgehen und das dürfte selbst für einen Fachmann nicht so leicht zu machen sein.
Mach Dir das Leben einfacher. Wenn das Gestell der Werkbank oben ein Winkeleisen hat, wie es bei geschweissten Konstruktionen meist der Fall ist, dann bohre ein paar Löcher und schraube die Platten fest. In diesem Fall würde ich die Plattenstücke nicht mal verleimen - sie reissen eh, das lässt sich nicht verhindern. Wenn die Winkeleisen mit der "Höhlung" nach oben verschweisst sind, dann schneide die Platten entsprechend zu und lege sie lose in den Rahmen.
Verarbeite die Platten, wie Du es vorgesehen hast, lerne daraus. Du hast dann einen Arbeitstisch und kannst in Ruhe daran gehen, eine vernünftigere Konstruktion zu überlegen.
gruss
reinhold
-
- Beiträge: 346
- Registriert: Mi 13. Aug 2014, 14:08
Re: Arbeitsplatte selbst verleimen
[In Antwort auf #141777]
Servus Oliver,
ich kann den Empfehlungen von Reinhold nur zustimmen -- mach es so, dann ist wenigstens das unglücklich zugeschnittene Holz sinnvoll verwertet. Betrachte es als Lehrgeld und bedenke künftig den Faserverlauf und seine Bedeutung.
Freundlich grüßt aus dem Neandertal
Claus Keller
Servus Oliver,
ich kann den Empfehlungen von Reinhold nur zustimmen -- mach es so, dann ist wenigstens das unglücklich zugeschnittene Holz sinnvoll verwertet. Betrachte es als Lehrgeld und bedenke künftig den Faserverlauf und seine Bedeutung.
Freundlich grüßt aus dem Neandertal
Claus Keller
Re: Arbeitsplatte selbst verleimen
[In Antwort auf #141767]
Hallo zusammen,
vielen Dank schon einmal für die vielen hilfreichen Ratschläge!!!
Ich denke, ich werde die Platte von ca. 80 cm x 50 cm jetzt doch wieder so verleimen, sodass die Lange Seite in Faserrichtung läuft.
Am Ende muss ich dann noch wieder etwas anstückeln, damit werde ich die beiden Plattenhälften (in der Tiefe) gegeneinander ca. um 10 - 20 cm versetzen.
Da die Winkeleisen des Untergestells nach oben offen sind und alles andere als gerade sind, habe ich ohnehin geplant, unter die Platte noch Dachlatten zu schrauben.
Das werde ich dann wohl in der Tiefe, also dann quer zur Faste machen. Ich habe gedacht, ich bohre die Löcher in die Dachlatten einfach größer und schraube dann durch. Dann kann das ganze dort auch noch arbeiten.
Da das ganze ja eh ein Übungs-/Lehrprojekt wird, versuche ich mich vielleicht auch einmal am Knochenleim ... oder schlagt Ihr jetzt die Hände über dem Kopf zusammen?
Da ich jetzt doch selber etwas sägen muss, überlege ich meine alte, geerbet Handkreissäge zu aktivieren. Dazu habe ich dann auch noch mal ein paar Fragen :-(.
Soll ich dafür einen extra Thread aufmachen?
Viele Grüße
Oliver
Hallo zusammen,
vielen Dank schon einmal für die vielen hilfreichen Ratschläge!!!
Ich denke, ich werde die Platte von ca. 80 cm x 50 cm jetzt doch wieder so verleimen, sodass die Lange Seite in Faserrichtung läuft.
Am Ende muss ich dann noch wieder etwas anstückeln, damit werde ich die beiden Plattenhälften (in der Tiefe) gegeneinander ca. um 10 - 20 cm versetzen.
Da die Winkeleisen des Untergestells nach oben offen sind und alles andere als gerade sind, habe ich ohnehin geplant, unter die Platte noch Dachlatten zu schrauben.
Das werde ich dann wohl in der Tiefe, also dann quer zur Faste machen. Ich habe gedacht, ich bohre die Löcher in die Dachlatten einfach größer und schraube dann durch. Dann kann das ganze dort auch noch arbeiten.
Da das ganze ja eh ein Übungs-/Lehrprojekt wird, versuche ich mich vielleicht auch einmal am Knochenleim ... oder schlagt Ihr jetzt die Hände über dem Kopf zusammen?
Da ich jetzt doch selber etwas sägen muss, überlege ich meine alte, geerbet Handkreissäge zu aktivieren. Dazu habe ich dann auch noch mal ein paar Fragen :-(.
Soll ich dafür einen extra Thread aufmachen?
Viele Grüße
Oliver
Re: Arbeitsplatte selbst verleimen
Hallo Oliver, ja und zwar im lauten Forum. Liebe Grüße Pedder
Re: Arbeitsplatte selbst verleimen
Hallo Oliver,
wenn ich Dich richtig verstehe, möchtest Du Hirnholz an Hirnholz - also die Enden der Holzfasern - aneinander Leimen. Das würde ich nicht einfach so machen, weder mit Knochenleim noch mit anderem Leim. Wenn es Dir möglich ist, nute die Plattenhälften dort wo sie aneinander stoßen und lege eine Feder ein die Du dann verleimst. Im Hirnholz geht das auch mit der Hand-Kreissäge und einer festgezwingten Zulage mit Anschlag für die Säge. Vorsicht wegen Rückschlag etc.
Mit der Nut und Feder hast Du eine deutlich robustere Verbindung längs zur Faser. Wenn das mit der Nut zu aufwändig ist, helfen auch Dübel. Dann spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, Knochenleim zu benutzen. Wobei Du darauf achten solltest, dass die Werkstücke möglichst warm sind, um ein frühzeitiges gelieren und dabei Klebkraftverlust und eine ungleichmäßige Leimfuge zu verhinden.
Viel Erfolg!
Grüße,
Keno
Re: Arbeitsplatte selbst verleimen
Hallo Keno,
vielen Dank für die Tipps!
Irgendwo habe ich schon gelesen, dass man dem Knochenleim 5% Essigessenz zusetzen soll, dann bleibt er länger offen und fängt beim Eintrocknen auch nicht an zu Schimmeln.
Hast Du damit Erfahrung? I gehe davon aus, dass man 5 Vol.% zusetzen soll, oder? D.h. auf 100 ml Knochenleim 5ml Essigessenz. Oder?
Viele Grüße
Oliver
-
- Beiträge: 1268
- Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21
- Wohnort: Bad Laer / Remsede
- Kontaktdaten:
Re: Arbeitsplatte selbst verleimen
[In Antwort auf #141778]
Hallo Oliver,
Micha hat eigentlich schon alles dazu gesagt.
Mit Langlöcher habe ich noch nicht gearbeitet, hört sich aber nicht so schwierig ab.
Viele Grüße
Markus
Hallo Oliver,
Micha hat eigentlich schon alles dazu gesagt.
Mit Langlöcher habe ich noch nicht gearbeitet, hört sich aber nicht so schwierig ab.
Viele Grüße
Markus
-
- Beiträge: 1268
- Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21
- Wohnort: Bad Laer / Remsede
- Kontaktdaten:
Re: Arbeitsplatte selbst verleimen
[In Antwort auf #141780]
Hallo Reinhold,
ich meinte natürlich nur jeweils 50 cm, auch wenn es handwerklich vielleicht nicht ganz sauber ist.
Oder meinst du, dass das dann nicht mehr funktioniert?
Viele Grüße
Markus
Hallo Reinhold,
ich meinte natürlich nur jeweils 50 cm, auch wenn es handwerklich vielleicht nicht ganz sauber ist.
Oder meinst du, dass das dann nicht mehr funktioniert?
Viele Grüße
Markus
Re: Arbeitsplatte selbst verleimen
[In Antwort auf #141785]
Hallo Oliver,
ich mache das auch so (also ca. 5% unverdünnte Essigessenz in den Leim) , allerdings eher "nach Gefühl", es ist also gut möglich das es auch mal 10% werden - bisher hat das nicht geschadet. Der Leim hält sich so tatsächlich deutlich länger ohne zu Schimmeln. Ob das auch gravierende Auswirkungen auf die offene Zeit hat, kann ich nicht sagen, dafür habe ich zu wenig Erfahrung ohne den Zusatz. Nach meinen Erfahrungen ist die Temperatur des Werkstücks sehr wichtig.
Es gibt auch noch eine andere Variante mit Salz, die Joshua Klein beschreibt. http://www.workbenchdiary.com/2015/01/convert-to-collagen-free-printable.html
Tobias Kreitel hat das auch in diesem Beitrag sehr schön beschrieben: http://woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/page/3/md/read/id/66673/sbj/windsor-hocker-teil-3/
Viele Grüße,
Keno
Hallo Oliver,
ich mache das auch so (also ca. 5% unverdünnte Essigessenz in den Leim) , allerdings eher "nach Gefühl", es ist also gut möglich das es auch mal 10% werden - bisher hat das nicht geschadet. Der Leim hält sich so tatsächlich deutlich länger ohne zu Schimmeln. Ob das auch gravierende Auswirkungen auf die offene Zeit hat, kann ich nicht sagen, dafür habe ich zu wenig Erfahrung ohne den Zusatz. Nach meinen Erfahrungen ist die Temperatur des Werkstücks sehr wichtig.
Es gibt auch noch eine andere Variante mit Salz, die Joshua Klein beschreibt. http://www.workbenchdiary.com/2015/01/convert-to-collagen-free-printable.html
Tobias Kreitel hat das auch in diesem Beitrag sehr schön beschrieben: http://woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/page/3/md/read/id/66673/sbj/windsor-hocker-teil-3/
Viele Grüße,
Keno