Alte Hobel *MIT BILD*
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Re: Alte Hobel
Hallo Bernd,
vom Bild her kann ich es nicht ganz ausschließen, aber vermutlich ist es doch eher Weißbuche statt Eiche. Deutsche Hobel sind praktisch immer aus Weißbuche bzw. in neuerer Zeit aus Rotbuche. Hobel aus Eiche kommen in den Katalogen nicht vor. Ich meine mal irgendwo etwas von Steineiche gelesen zu haben, aber das war wohl eine Ausnahme und wurde eher von den Franzosen verwendet.
Gruß, Wolfgang
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Re: Alte Hobel
Hallo Wolfgang,
Eiche war nur meine erste Vermutung, nachdem ich vorsichtig etwas Dreck beseitigt hatte. Werde demnächst mal etwas intensiver reinigen und nochmal Bilder machen.
Viele Grüß
Bernd
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Re: Wasserschenkel/Wassernut
[In Antwort auf #141298]
Hallo Frank,
die von Dir erwähnte "Wasserhohle" kenne ich unter dem Begriff "Schitzwasserrinne".
Wie Du schon sagst, war diese Rinne bei vor Isolierglasfenstern notwendig, damit man an den Scheiben anfallendes Kondens- bzw"Schwitz"wasser lecht "zusammenführen" und dann bequem abwischen konnte.
Etwas weg vom Thema, aber vielleicht trotzdem interessant - Kondenswasser ist im Winter deswegen an den Scheiben entstanden, weil die Scheiben immer der kälteste Punkt im Raum waren. An der Stelle (also einfachverglaste Scheiben) konnte die dort kältere Luft die Feuchte nicht mehr "halten", diese ist dann abkondensiert und zu sichtbarem Wasser geworden.
Heute nicht mehr denkbar, aber immerhin wurde so die Innenluft zuverlässig entfeuchtet und der kälteste Punkt war nicht in irgendeiner Raumecke, wo es dann, wie oftmals heutzutage, geschimmelt hat.
Allerdings waren die Dämmwerte der einfachverglasten Scheiben auch deutlich schlechter, als es momentan Standard ist.
Also wie immer - kein Vor- ohne Nachteil.
Die von Justus erwähnte DIN kannte ich nicht, meines Wissens ist eine Wassernut (also die am Wetterschenkel bzw. am unteren Flügelteil eines Fensters außen) in etwa 8 mm von der äußeren Kante weg, etwa 8 mm breit und etwa 8 mm tief.
Gruß, Andreas
Hallo Frank,
die von Dir erwähnte "Wasserhohle" kenne ich unter dem Begriff "Schitzwasserrinne".
Wie Du schon sagst, war diese Rinne bei vor Isolierglasfenstern notwendig, damit man an den Scheiben anfallendes Kondens- bzw"Schwitz"wasser lecht "zusammenführen" und dann bequem abwischen konnte.
Etwas weg vom Thema, aber vielleicht trotzdem interessant - Kondenswasser ist im Winter deswegen an den Scheiben entstanden, weil die Scheiben immer der kälteste Punkt im Raum waren. An der Stelle (also einfachverglaste Scheiben) konnte die dort kältere Luft die Feuchte nicht mehr "halten", diese ist dann abkondensiert und zu sichtbarem Wasser geworden.
Heute nicht mehr denkbar, aber immerhin wurde so die Innenluft zuverlässig entfeuchtet und der kälteste Punkt war nicht in irgendeiner Raumecke, wo es dann, wie oftmals heutzutage, geschimmelt hat.
Allerdings waren die Dämmwerte der einfachverglasten Scheiben auch deutlich schlechter, als es momentan Standard ist.
Also wie immer - kein Vor- ohne Nachteil.
Die von Justus erwähnte DIN kannte ich nicht, meines Wissens ist eine Wassernut (also die am Wetterschenkel bzw. am unteren Flügelteil eines Fensters außen) in etwa 8 mm von der äußeren Kante weg, etwa 8 mm breit und etwa 8 mm tief.
Gruß, Andreas
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Re: Alte Hobel *MIT BILD*
[In Antwort auf #141301]
Hallo Wolfgang,
der heutige Feiertagsspaziergang ist erledigt -ohne Bollerwagen und Alkohol, einfach nur die Natur genossen-, die Tischplatte des aktuellen Projekts hat die nächste Ölung erhalten also blieb noch Zeit ein bischen zu fotographieren.


Der etwas besser gereinigte Hobelkörper von oben


Der Keil von oben und von der Seite.
Aufgrund dieser kurzen schwarzen Striche habe ich auf Eiche getippt. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Gruß
Bernd
Hallo Wolfgang,
der heutige Feiertagsspaziergang ist erledigt -ohne Bollerwagen und Alkohol, einfach nur die Natur genossen-, die Tischplatte des aktuellen Projekts hat die nächste Ölung erhalten also blieb noch Zeit ein bischen zu fotographieren.


Der etwas besser gereinigte Hobelkörper von oben


Der Keil von oben und von der Seite.
Aufgrund dieser kurzen schwarzen Striche habe ich auf Eiche getippt. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Gruß
Bernd
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Re: Alte Hobel
Hallo Bernd,
hoffe, daß ich im Sinne von Wolfgang antworte - Dein gezeigter Hobel ist ganz sicher aus Weißbuche. Die von Dir erwähnten kurzen dunkeln "Striche" sind m.E. "Dreck" (Staub, Schweiß, evtl. leimige Finger und Oberflächenbehandlung), der sich in Jahren der Benutzung und Nichtbenutzung in den Poren abgelagert hat.
Dein Hobel wurde nicht lackiert, sonst wären die Poren dicht gewesen, da hätte sich dann nichts ablagern können. Er ist vermutlich mit unbehandelter Oberfläche ausgeliefert worden, vielleicht hat man ihn mal geölt, die Jahre und oben genannte Einflüße lassen ihn dann so aussehen, wie er jetzt ausieht.
Habe diverse Hobel daheim, die genauso ausschauen. Mir persönlich gefällt diese Optik sehr gut.
Wenn Du die Sohle abrichtest, kommt sicher ein weißlich-gelbes Holz zum Vorschein. Aber vorsichtig abhobeln, wenn Du bei Hainbuche gegen die Faser hobelst, gibt es sehr schlimme Ausriße.
Hainbuche ist sehr feinporig, während Eiche sehr grobporig ist.
Dafür ist Hainbuche härter und abriebfester, als es die heimische Eiche ist. Also sehr geeignet für Hobel bzw. deren Sohlen.
Die Japaner verwenden Eichenholz für ihre Hobelkästen, hier ist mir das unbekannt.
Gruß, Andreas
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Re: Alte Hobel
Hallo Andreas,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe mir den Hobel nochmals ganz genau angeschaut und mit anderen Holzhobeln verglichen. Und natürlich hast Du recht, der Hobelkörper ist aus Buche. Die schwarzen "Striche" sind tatsächlich "Werkstattdreck" (Fett, Öl, Wachs, Staub, ...). Die Oberfläche war ziemlich dick mit diesem Schmodder zugekleistert und hat damit den Hobel über die Zeit gerettet.
Die beiden Hobel werden jetzt vorerst zu den anderen alten Hobeln in die Schublade wandern und dort ihrer Wiederbelebung harren.
Allen, die mitgeholfen haben, Licht ins Dunkel zu bringen, nochmals vielen Dank (ich weiß schon, warum ich so gerne hier auf dieser Internetseite unterwegs bin).
Viele Grüße und allzeit frohes Holzwerken
Bernd
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Re: Alte Hobel
Hallo Bernd,
damit da nichts durcheinander gerät: Andreas sprach von Weißbuche bzw. Hainbuche, deren Holz in Deutschland früher üblicherweise für Hobel verwendet wurde:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hainbuche
Mit Buche bezeichnet man umgangssprachlich die Rotbuche.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rotbuche
Neuere Hobel sind oft aus diesem Holz gebaut, der besseren Abriebfestigkeit wegen aber meistens mit einer Sohle aus Weißbuche.
Dein Hobel besteht aus Weißbuche.
Gruß, Wolfgang
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Re: Alte Hobel
Hallo Wolfgang,
nein, durcheinanderbringen möchte ich nichts. Mir waren bis jetzt zwar alle drei Begriffe (Rot-, Weiß- und Hainbuche) bekannt. Dass aber Weiß- und Hainbuche nur zwei Begriffe für eine Pflanze sind wußte ich nicht. Genausowenig, wie dass die Weissbuche(Hainbuche) zwar Buche heißt aber keine ist (mein ehemaliger Botanikdozent würde sich die Haare raufen, wenn er das wüßte).
Meine Ausrede: Zoologie hat mich schon immer mehr interessiert als Botanik :-)
Besten Dank also für die Richtigstellung!
Gruß
Bernd