Wenn ihr alte Säge aufbereitet...

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Klaus Kretschmar
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Re: etwas Licht ins Dunkel

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Volker,

das ist eine tolle Säge! Tu Dir einen Gefallen und geh bei der Restaurierung gefühlvoll vor. Weniger ist bei so einem Schmuckstück oft mehr. Mit der Bezeichnung "Challenge" kann ich zwar nichts anfangen, ich vermute aber, dass das eine Bezeichnung der Säge ist, nicht die Marke. Ein Bauchgefühl sagt mir, dass es eine Wheeler, Madden & Clemson sein könnte. Das offene Daumenloch ist typisch für diesen Hersteller

http://s116.photobucket.com/user/biomed1/media/wheeler1.jpg.html

Auch die Stahlplatte wurde dort verwendet.

http://www.tias.com/8600/PictPage/3924142941.html

Es ist nur eine Vermutung. Vielleicht findest Du hier weiteren Aufschluss.

http://www.wkfinetools.com/hUS-saws/MSW-WMC/pubs/1871-Catalog/p01.asp

Viele Grüße
Klaus

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Volker Hennemann
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Re: etwas Licht ins Dunkel

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Klaus,

Vielen Dank für den Tipp.
ich hab mal ein bißchen im Internet gesucht... von wheeler madden gab es auch eine No. 52.
in der katalogbeschreibung heißt es Griff aus Walnuss.
Beides stimmt.

Herzliche Grüße
Volker

Oliver K
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Re: Wenn ich alte Sägen aufbereite...

Beitrag von Oliver K »

[In Antwort auf #141018]
Manchmal ist der Schellack sehr angegriffen, dann nehme ich den mit Alkohol runter,


Anlösen mit Alkohol ist mir zu mühsam - Schellack bekommt man prima mit heißem Wasser und einem Schuß Salmiakgeist vom Holz.

Gruß,
Oliver

Klaus Kretschmar
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Re: etwas Licht ins Dunkel

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Volker,

wenn es eine WM&C ist, ist sie relativ wertvoll. Von diesen Sägen gibt es nicht mehr allzu viele. Der Griff ist bezogen auf das Alter der Säge in vortrefflichem Zustand. Ich würde an dem nichts verändern. Der kleine Ausbruch am oberen Hörnchen ist vernachlässigbar, ebenso die kleinen weiteren Gebrauchspuren. Auch die Schrauben sollten mit ihrer Patina nicht verändert werden. Man kann sie leicht zu Hochglanz bringen, das würde aber nicht zum Charakter der Säge passen und den Wert mindern.

Das Blatt scheint ebenso sehr gut erhalten zu sein. Tiefe Roststellen sind auf den Fotos nicht erkennbar. Daher würde ich der Versuchung widerstehen, das Blatt zu schleifen. Die Gefahr, das verbliebene Etching zu beschädigen, wäre mir zu groß. Eine Säuberung des Blattes mit der Alufolien-Methode sollte reichen, das Blatt anzuhübschen ohne etwas zu zerstören. Der Stempel unten am Blatt besagt, wie die Säge original bezahnt war. 7 bedeutet 7 ppi (points per inch). Auf den Fotos scheint es so, dass die Säge im Laufe ihres Lebens mit einer etwas feineren Bezahnung versehen wurde. 7 ppi wäre überraschend grob für eine Crosscut-Säge. Ich vermute, dass sie ursprünglich für Längsschnitt bezahnt war. Beim Umstellen auf CC wurde vermutlich die Bezahnung etwas feiner gemacht.

Alles in allem eine Säge, für die Du in den USA 200 $ bekommen könntest ... wenn es eine WM&C ist.

Viele Grüße
Klaus

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Volker Hennemann
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Re: etwas Licht ins Dunkel

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Klaus,

Vielen Dank für die Recherche und die Tipps.
Ich schreib nun lieber nicht, dass ich lediglich 40 Euro für die Säge gezahlt habe. Ich dachte zu diesem Preis kann ich nicht viel falsch machen.
Sie hat mir von allen Sägen, die der Händler angeboten hat, am besten gefallen.

Leider ist ein Zahn abgebrochen. Ich schick sie nun einen Sägeschärfspezialisten (der liest hier bestimmt mit), der darf sie mir wieder seetüchtig bzw. holztüchtig machen.
Ich werde an ihr bestimmt nichts verpfuschen.

Herzlichen Dank!
Gruß
Volker

Pedder
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Re: Wenn ich alte Sägen aufbereite...

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #141142]
Hallo Oliver,

wenn ich eins nicht in der Werksttatt haben will, dann ist es heißes Wasser (Wasserdampf).
Aber für Meschen mit Fenstern in der Werkstatt oder für Schönwetterperioden sicher ein toller Tipp.

Liebe Grüße
Pedder



Klaus Kretschmar
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Re: etwas Licht ins Dunkel

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Thank you Stewie!

The pic hits the nails head. Though the handle shape differs slightly (what's a question of the year of production), I'm pretty sure now, that the above shown saw actually is a WM&C saw. The visible rest of the etching is proof enough compared to the etching on your pic.

Klaus

Stewie Simpson
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Re: etwas Licht ins Dunkel

Beitrag von Stewie Simpson »


Hi Klaus.

The Wheeler, Madden & Clemson 1871 Catalogue does not list the No.52 (See pages 26 - 28) http://www.wkfinetools.com/hUS-saws/MSW-WMC/pubs/1871-Catalog/p26.asp

Disston acquired Wheeler, Madden & Clemson in 1893. http://www.davistownmuseum.org/bioDisston.htm

That would date the manufacture of the No.52 some time between 1871 and 1893.

regards Stewie;



Klaus Kretschmar
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Thanks! *NM - Ohne Text*

Beitrag von Klaus Kretschmar »

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