Juuma Schleifsteine

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Harald Lane
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Juuma Schleifsteine

Beitrag von Harald Lane »


Ich bin zur Zeit am Überlegen meinen Schärfplatz zu überarbeiten und einen 2000er Schärfstein anzuschaffen. Der Grund ist das mir der Sprung von Körnung 1000 auf 8000 meiner Naniwa Super Stones etwas zu hoch ist. Das Schärfen funktioniert zwar einwandfrei, doch irgendwie fühlt sich das nicht ganz richtig an.
In meine nähere Auswahl gekommen sind der Shapton Pro sowie der Juuma, wobei ich den Juuma Blue Cobalt nicht einschätzen kann. Hat jemand in der Holzwerker Gemeinde schon Erfahrung mit diesen Juuma Steinen gesammelt und vielleicht auch mit anderen Steinen einen Vergleich bezüglich Härte, Abtrag, Hohlschleifen, Abrichten?

Vielen Dank für Eure Meinung in Voraus und Gruß aus Wien
Harald



Horst Entenmann
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Re: Juuma Schleifsteine

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Harald,

Ich kann dir leider nur insofern weiterhelfen als daß mir der Sprung von 1000 auf 8000 auch zu hoch wäre. Ich habe die gleichen Steine wie du, aber noch einen 3000er dazwischen und damit bin ich bisher sehr zufrieden.
Angefangen habe ich mit einem CERAX Kombistein. Der war mir deutlich zu weich (viel Schleifschlamm, ständig abrichten), ich benutze ihn aber noch für meine Küchenmesser (er greift sehr gut und dort muß er nicht so penibel eben sein), außerdem neigt er gar nicht zum Zuschmieren, was bei den Naniwas so ein bißchen ein Problem ist. Ich gebe dann etwas Seife mit drauf, dann wird das besser (das klappt auch bei den Diamantplatten ganz gut).

Gruß Horst


Dieter Schmid
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Re: Juuma Schleifsteine

Beitrag von Dieter Schmid »


Hallo Harald

Der Sprung von Korn 1000 auf Korn 8000 wäre auch mir zu groß. Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen oder gar 2 Zwischenschritte einzubauen. Wenn Du die weichen Naniwas gewohnt bist könnte es sein daß Dir der sehr harte Shapton nicht gefällt.

Probier den Jumma 2000 einfach, berichte darüber und schick in zurück, wenn er Dir nicht gefällt - auch gebraucht. Die Rücksendekosten übernehme ich.

Viele Grüße
Dieter

Ich bin zur Zeit am Überlegen meinen Schärfplatz zu überarbeiten und einen 2000er Schärfstein anzuschaffen. Der Grund ist das mir der Sprung von Körnung 1000 auf 8000 meiner Naniwa Super Stones etwas zu hoch ist. Das Schärfen funktioniert zwar einwandfrei, doch irgendwie fühlt sich das nicht ganz richtig an.
In meine nähere Auswahl gekommen sind der Shapton Pro sowie der Juuma, wobei ich den Juuma Blue Cobalt nicht einschätzen kann. Hat jemand in der Holzwerker Gemeinde schon Erfahrung mit diesen Juuma Steinen gesammelt und vielleicht auch mit anderen Steinen einen Vergleich bezüglich Härte, Abtrag, Hohlschleifen, Abrichten?




Harald Lane
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Re: Juuma Schleifsteine

Beitrag von Harald Lane »


Der Sprung von Korn 1000 auf Korn 8000 wäre auch mir zu groß. Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen oder gar 2 Zwischenschritte einzubauen. Wenn Du die weichen Naniwas gewohnt bist könnte es sein daß Dir der sehr harte Shapton nicht gefällt.

Probier den Jumma 2000 einfach, berichte darüber und schick in zurück, wenn er Dir nicht gefällt - auch gebraucht. Die Rücksendekosten übernehme ich.


Hallo Horst, Hallo Dieter!

Vielen Dank für die Antworten, das hat mir grundsätzlich die Entscheidung nicht einfacher gemacht.
Mein Schärfplatz besteht zur Zeit aus 3 Steinen:

Ein 400er Naniwa Chosera: zum Umschleifen und um Macken aus der Klinge zu entfernen, das Schleifen fühlt sich gut an und der Stein schleift schnell ohne schnell hohl zu werden.Eine echte Empfehlung.

Ein 1000er Naniwa Super Stone: zum Schleifen im normalen Gerbauch, das Schleifen fühlt sich gut an, aber gefühlsmässig nicht so gut wie der 400er. Dieser Stein ist mir etwas zu weich, schleift sich schnell hohl und muss dadurch oft abgerichtet werden. Diesen werde ich durch einen härteren in Zukunft ersetzen (wahrscheinlich durch einen Shapton Pro)

Ein 8000er Naniwa Super Stone: zum Polieren und Abziehen, hier ist das Schleifgefühl besser als am 1000er Stein, der Stein ist weich, schleift sich aber nicht so schnell hohl, Insgesamt bin ich sehr zufrieden damit.

So ist nun der Wunsch nach einem Zwischenschritt gekommen, in den amerikanischen Foren findet man aufgrund der Korngröße der Steinen einen 2000er besser als einen 3000er.

@Dieter: Vielen Dank auch für das großzügige Angebot, da ich aber gewerblich mit meinem Werkzeug arbeite möchte ich das nicht. Deswegen wollte ich mich auch vorher informieren.

Ich werde noch ein wenig umhören bevor ich bestelle, werde dann über meine Entscheidung und Erfahrung hier nochmals berichten.

Grüße aus Wien, Harald

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
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2 oder drei Steine

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #139075]
Hallo Harald,

sicher hast Du recht: Der Sprung von einem 1000er auf den 8000er Naniwa ist sehr groß. "Fühlt sich nicht richtig an" kann doch nur meinen: Das Abziehen dauert einfach zu lange. Es ist naheliegend, einen dritten Stein dazwischenzuschalten.

Das Problem ist doch: Damit einerseits das Schleifen nicht zu lange dauert, soll der Schleifstein eine relativ grobe Körnung haben, entsprechend rau ist notgedrungen die von ihm hinterlassene Fläche. Damit andererseits die Schneide wirklich gut ist, muss der Abziehstein eine polierte Fläche erzeugen, entsprechend gering ist seine Abtragsleistung und entsprechend lang die Zeit, die er benötigt um die Rauigkeit, die der Schleifstein hinterlassen hat zu beseitigen.

Lösung kann ein dritter Stein sein. Nachteil: Dann musst Du mit drei Steinen hantieren, alle drei planhalten. Das kann man machen, es gibt ja sogar Leute, die schärfen mit mehr als drei Steinen.

Ich habe, als ich vor mindestens 12 Jahren vor genau dem gleichen Problem stand, im Internet eine Beschreibung des Schärfens mit Mikrofase (microbevel hiess das, kam aus Amerika) gefunden. Da ging es um genau das: Abziehen mit einem sehr feinen Stein unmittelbar nach dem Schleifstein, und das mit wenig Zeitaufwand. Das habe ich ausprobiert, und seitdem mache ich es so. Ich konnte weiter mit nur zwei Steinen schärfen, das Schärfen ist sehr schnell erledigt und die Schneidenqualität pefekt.

Falls Du die Mikrofase noch nie ausprobiert hast, solltest Du das nachholen bevor Du Dich entschließt, einen dritten Stein einzusetzen. (Beschreibung findest Du in meiner Schärfanleitung)

Friedrich


Harald Lane
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Re: 2 oder drei Steine

Beitrag von Harald Lane »


Hallo Friedrich!

Vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich informiere mich viel in den amerikanischen Internetforen, und habe dort jede erdenkliche Schärfmethode gelesen, auch Deine ausgezeichnete Anleitung natürlich. Ich verwende zum Schleifen der Hobelmesser eine Veritas MK II Schleifführung, daher habe ich auch die Anwendung einer Mikrofase ausprobiert. Diese Methode funktioniert für mich nicht so gut, ich brauche dann um so länger die Schneidegeometrie am 1000er oder bei starker Abnutzung am 400er wieder herzustellen. Vielleicht sollte ich dazu erwähnen das ich sehr viel mit harten Exotenhölzern arbeite, wie z.B. Ebenholz, Palisander, Eisenholz... da kann es schon mal vorkommen das ich bis zur Beendigung eines Werkstückes ein Hobelmesser 2 bis 3 Mal schärfen muss. Ich verwende verschiedene Hobelmesser wie Hock O1, Veritas PM V-11 und auch ein originales Record Messer, einzig die PM V-11 Messer lassen sich mit der 2 Stein Methode schnell und gut schärfen. Nichts desto trotz würde ich gerne einen 3. Stein einbauen.
Außerdem möchte ich nicht einen Schärf-Religionskrieg anzetteln, wie es im Anglo-Amerikanischen Raum immer wieder passiert, mich interessieren die Erfahrungen mit den Steinen im praktischen Gebrauch.

Gruß aus Wien, Harald

sven
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Juuma Schleifsteine

Beitrag von sven »

[In Antwort auf #139075]
Hallo,
ich würde gerne dieses Thema nochmal kurz aufwärmen um vielleicht zu erfahren ob jemand nun diese Steine schon mal ausprobiert hat? Bei mir steht nämlich auch ein Austausch an und zwar wäre meine bevorzugte Wahl: 800 - 2000 - 8000.
Ich habe einen Shapton 120 Schruppstein der sich gut bewährt. Mein alter Kombistein von King neigt sich dem Ende zu und der war wirklich weich.
Wenn jemand also etwas zum Juuma Stein oder auch zum Imanishi Bester sagen kann - raus damit. Zu den anderen Steinen finden sich ja ausreichend Meinungen.

Harald Lane
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Re: Juuma Schleifsteine

Beitrag von Harald Lane »


Ich habe den Juuma Körnung 2000 seit 2 Monaten im Einsatz und bin begeistert.
Was mir gegenüber meinen Naniwa bzw Chosera aufgefallen ist: man muss Ihn vor Gebrauch längere Zeit wässern, so ca 5 bis 10 Minuten. Am Anfang hört man sogar deutlich wie der Stein das Wasser aufsaugt.
Der Stein hat eine gute Abtrageleistung, schleift sich dabei sehr langsam hohl ( etwas so schnell wie mein 400er Chosera), das Gefühl beim Schleifen finde ich sehr gut, einzig die PM-V11 Messer haben eine geringere Rückmeldung was den Abtrag betrifft.
Das Abrichten des Steins erfolgt mit einer 1000er Diamantplatte, geht schnell und ohne großen Aufwand.
Der einzige "Kritikpunkt" der mir aufgefallen ist: der Stein ist 5mm schmäler als andere, da kann es bei breiten Messern schon mal etwas eng werden beim Schleifen.
Fazit: unbedigt empfehlenswert, ein sehr guter Wasserstein zum günstigen Preis!

sven
Beiträge: 26
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Re: Juuma Schleifsteine

Beitrag von sven »


Welche Diamantplatte hast du denn? Diese DTM Dia Sharp fein oder extra fein?

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