2. Fase

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Markus Klatt
Beiträge: 25
Registriert: Di 5. Aug 2014, 18:42

2. Fase

Beitrag von Markus Klatt »


Hallo zusammen,

ich bin gerade am suchen nach einem Putzhobel und bin am überlegen ob es ein Fase unten oder Fase oben wird. Ein Flachwinkler hätte den Vorteil, das man den Winkel sehr einfach über das Eisen einstellen kann. Allerdings sagen die Griffe an den Veritas mir überhaupt nicht zu. Ich habe schon einen Juuma und der Griff gefällt mir sehr gut.
Nun habe ich in der Anleitung für die MK2 gelesen, das man den Schnittwinkel auch bei Fase unten, mit einer 2. Fase erhöhen kann. Dort steht auch beschrieben, wie sich die einzelnen Winkel auf den Schnittwinkel auswirken.
Hat jemand das schon ausprobiert? Vor allem, wie wirkt sich das auf die Standzeit der Eisen aus? (Speziell bei den Juuma Eisen)

Gruß ins Neandertal
Markus

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3190
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: 2. Fase *MIT BILD*

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Markus,

Es ist bei Hobeln mit Fase unten tatsächlich möglich, durch eine 2. Fase am Eisen den Schnittwinkel zu vergrößern. Ich selbst mache das standardmäßig, mit einer Winkeldifferenz von 5° zwischen 2. Fase und Spiegelseite. Diese 2. Fase muss allerdings sehr schmal sein, damit sie dem Spanbrecher nicht seinen Platz wegnimmt. Ich mache das allerdings, um mit weniger Aufwand ein gut geschärftes Eisen zu erhalten,die geringe Vergößerung des Schnittwinkels nehme ich hin und ich glaube nicht dass sie schadet.
Eine 2. Fase mit größerer Winkeldifferenz zur Spiegelseite habe ich nie ausprobiert, denke aber, möglich ist das. Ob der Spanbrecher dann noch irgendeine Wirkung bezüglich Stauchen der Späne entwickelt? Ich glaube nicht.
Ich würde keine Probleme mit der Standzeit des Eisens erwarten. Woher sollten die kommen? Die Standzeit müsste eher besser werden weil ja der Keilwinkel am Eisen größer wird, das gibt normalerweise eine robuste Schneide..

Solche Experimente würde ich aber nur machen, wenn ich einen vorhandenen Hobel mit Fase unten optimieren wollte. Bei einer Neubeschaffung wäre ganz eindeutig ein Hobel mit Fase oben meine Wahl als Putzhobel. Da geht es nicht nur um die Anpassbarkeit des Keilwinkels, sondern auch um die viel einfachere Maulverstellung und den ruhigeren Lauf. Das Problem mit dem unglücklich steil stehenden Griff habe ich allerdings bei Verita sauch (gehabt), ich habe es schon vor fast 6 Jahren mit einer individuellen Griffgestaltung gelöst, und bin seitdem damit zufrieden:



Wenn man sowas nicht machen will, aber einen kurzen Putzhobel mit Fase oben und einem ergonomischen Griff sucht (wobei es ja auch Leute geben soll, die mögen den Veritas- Griff) , dann bleibt nur der LN 164, leider gibts den nicht bei Dieter sonst hätte ich ihn längst.

Friedrich



Rafael
Beiträge: 841
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: 2. Fase

Beitrag von Rafael »


Hallo Marcus,

ich habe mal den Secundus von E.C.E bekommen, leider mit recht rostigem Eisen. Bei der Fase ist der Rost kein Problem, aber die Spiegelseite hatte auch viele Rostlöcher, die ich nur durch sehr langes und intensives Schleifen wegbekommen würde.
Ich entschied mich eine stark ausgeprägte Gegenfase anzubringen und bin mit dem Ergebnis zufrieden. Obwohl der Hobel nur ein Einfacheisen hat, kommt er mit vielen Holzarten und an so manchen Problemstellen gut zurecht.

Gruß,
Rafael

Markus Klatt
Beiträge: 25
Registriert: Di 5. Aug 2014, 18:42

Re: 2. Fase

Beitrag von Markus Klatt »


Hallo Friedrich,

danke für die ausführliche Antwort. Ich denke es wird wohl ein LN werden, auch wenn das langsam weh tut. Aber das hat noch ein paar "Tage" zeit und ist eine Anschaffung fürs Leben.
Ich/mein Konto muss aber erst mal Dieters letztes Paket verdauen. Bis dahin werde ich weiter Zinkensägen und Eisen schärfen üben.

Gruß
Markus



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