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Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Bei meinem Klepper-T6-Faltboot muss ich die Steven erneuern. Die Sperrholzschichten beginnen sich schon voneinander zu lösen. Bei längeren Urlaubsfahrten können die Steven ein paar Wochen lang der Feuchtigkeit ausgesetzt sein. Deshalb möchte ich die neuen Steven nicht wieder aus Sperrholz sondern aus formverleimten Robinienstäben herstellen. Das passenden Robinienholz habe ich schon. Mir fehlt jedoch noch der Leim.
Welchen Leim könnt Ihr mir für die wasserfeste Verleimung von Robinie empfehlen?
Hallo Roman, ich verwende, auch für exotische Hölzer, ohne Vorbehandlung: Titebond Ultimate III Der Titebond Ultimate (auch Titebond III) verbindet höchste Festigkeit und hohe Anfangsbindekraft mit wasserbeständigkeit und langer Lebensdauer. Gruss Gerd.
ich hatte einmal Bug- und Achtersteven für einen Möll-Nachbau aus Kastanie formverleimt - PU-Leim war hier das Mittel der Wahl. Allerdings solltest Du einen PU-Leim mit langer offener Zeit wählen, sonst wird's hektisch (und krumm).
Ob sich der Aufwand allerdings lohnt, möche ich einmal dahingestellt sein lassen. Deine T6-Steven sind ja eher kurz, wasserfest verleimtes Sperrholz ist tausendfach bewährt, Formverleimung bedeutet Formenbau und viel Aufwand. Ich würde an Deiner Stelle der Einfachheit halber den Steven aus gutem Birkenmultiplex aussägen, ggf. abzüglich ca. 3 mm auf der wasserausgesetzten Unterseite und dort nur 1 Lage Vollholz aufleimen. Damit hast Du schon die benötigte Form und das Ganze dürfte die nächsten 50 Jahre halten.
Dann werde ich mich nach Bezugsquellen für PU-Leim umschauen. Der Tipp, Birkensperrholz und Robinienstäbchen zu kombinieren, klingt gut. Ich werde mir das noch in Ruhe durchdenken.
Ich habe mir natürlich auch schon überlegt, die Steven einfach aus wasserfestem Birkensperrholz herzustellen. Mit Birkensperrrholz habe ich schon gute Erfahrungen gemacht: Reste, die ich schon seit vielen Jahren als Schneidbrett verwende und im Geschirrspüler wasche, halten immer noch.
Mein Motiv, die neuen Steven trotzdem aus Robinie formzuverleimen, war, dass ich das einmal aus "Spaß an der Freud" ausprobieren will. Ich habe das so geplant, dass nur der gebogene Bereich formverleimt werden muss. Ein Brett von der Länge des Stevens wird nur bis zum Beginn der Rundung parallel eingesägt. Der gerade Teil bleibt massiv. In die Sägeschlitze sollen dann leicht keilförmige Stäbchen (Steven wird vorne breiter) eingeschoben und formverleimt werden.
Den Jahrgang des T6 weiß ich nicht. Ich habe ihn gebraucht gekauft. Es handelt sich aber jedenfalls um einen Super T6 mit den aufwendig gearbeiteten leichten I-Profil-Spanten. Es dürfte sich also ziemlich sicher noch um ein Vorkriegsboot handeln. Die Haut ist eine Österreicherin aus den 70er Jahren mit der wunderschönen typischen Stehnaht der österreichischen Faltbootwerften. Weil es sich bei diesem Boot um einen wunderschönen Oldtimer handelt, wollte ich bei den neuen Steven nicht knausern.
ich habe beim Bau meines Kanus zum Verleimen / wasserdicht machen Epoxyd verwendet (http://holzwerkstattblog.com/projekte/2014-2/kanu-teilbar/). Anfangs war mir ein wenig "mulmig" mit dem Zeug. Man muss sich recht akribisch an das jeweilige Mischungsverhältnis Hars / Härter halten. Das Ergebnis ist dann aber eine wirklich wasserfeste Verbindung. Von den Öffnungszeiten kannst Du dir das über den verwendeten Härter "einstellen" - d.h. bis rd. 2 Stunden offene Zeit. Für mich war das ein riesen Vorteil, der gerade bei Vormverleimungen nicht zu unterschätzen ist. Ich bin mein Mediziner, würde mir aber erwarten, dass sich PU und Epoxy von den Gesundheitsgefahren nicht sehr viel nehmen. Am PU würde - mich - das Quellverhalten stören, wenn ich Formen verleimen möchte.
[In Antwort auf #138922] Hallo, da ich selber Faltboot fahre und meine Reparaturen alle selbermache würde ich für die Steven entweder , wie im Original, Esche oder wenns einfacher sein soll Birkensperrholz nehmen. Und als Leim für eine Formverleimung Bindan Cin. Der wird auch von Lorenz Mayr in Eskimokajaks auf Gebirgsflüßen``, das ist die Faltbootbauerbibel, empfohlen. PU ist nicht UV beständig. Robinie würde ich nicht nehmen. Das arbeitet zu sehr und ist zu schwer. Ich würde versuchen die Steven genau zu kopieren und die alten Beschläge abnehmen und mit Alunieten neu einsetzen. Nähere Bezugsquellen gibt es bei faltboot.org im Wiki. Wenn es sogar ein Vorkriegsmodell ist würde ich versuchen so nah wie möglich am Original zu bleiben.
ich habe jetzt für 2 Außenbereichsprojekte Epoxyd in für Lärche bzw. Robinie eingesetzt. Die spaltfüllende Eigenschaft, die absolute Wasserfestigkeit und die (schon angesprochene) Möglichkeit, die Verarbeitungszeit durch Wahl des Härters in weiten Bereichen einzustellen zu können, waren für mich die Kriterien.
An CIN habe ich mich wegen der noch übleren toxischen Eigenschaften und den damit verbundenen Beschaffungsschwierigkeiten nicht herangetraut.
Bei der Verarbeitung von Epoxyd musst du aber unbedingt einen Füllstoff einplanen, sonst läuft dir der Kleber so weg. Es gibt mikro-faserbasierte Füllstoffe, die auch die Festigkeit bei Spalten deutlich verbessern. Die Dosierung ist mit einer Feinwaage überhaupt kein Problem.
Ich habe mit den Produkten von Behnke gute Erfahrungen gemacht und dort auch fachkundige Hilfestellung erhalten.
Harz und Härter lassen sich mit Einwegspritzen wunderbar dosieren. Darauf achten das man sie bei mehrmaligem Gebrauch nicht verwechselt (Markieren). Für's Harz eine große und für den Härter eine kleine. Ich habe über einem Glasbehälter ein Brettchen mit 2 Bohrungen. Da stecke ich nach Gebrauch die leer aufgezogenen Spritzen zum abtropfen rein. So leben die Dinger bei mir recht lange. Gruß Peter