Welches Handwerkszeug darf's denn sein?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
MartinG
Beiträge: 51
Registriert: So 3. Apr 2016, 22:02

Re: Welches Handwerkszeug darf's denn sein?

Beitrag von MartinG »


Pedder: ja, genau so habe ich es gemacht. Der Gewohnheit wegen.

Reinhold und Rolf: Vielen dank euch, hat geholfen. Verblüffend mit wie wenig Druck man schnell sägen kann.
Einem Japan Anfänger wie mir hätte es wohl auch geholfen eine Säge mit Rücken zu nehmen.
Das Stelle ich mir mittlerweile einfacher vor. Bessere Führung durch Stabilität.
Das hätte meinem Daumen auch besser getan...

Gruss Martin

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Welches Handwerkszeug darf's denn sein?

Beitrag von reinhold »


hallo Rafael,

danke für den Link. Auch wenn's dieser Japaner mit der Handkante macht (er hat vermutlich einen schwarzen Gürtel).

Dafür hast Du mich auf die Sammlung japanischer Filmchen aufmerksam gemacht, die ich bisher nicht kannte.

Zum Thema Sägen sieh mal hier : https://www.youtube.com/watch?v=pCdDq8lrXU4

Gut, hier am Balkenkopf und mit einer gezogenen Säge wahrscheinlich die einzige Möglichkeit.

Wie würde ich das mit einer geschobenen (europäischen) Säge machen? Vermutlich auf den Balken sitzen oder neben den Balken stehen und genauso "abwärts" arbeiten.

gruss
reinhold

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Welches Handwerkszeug darf's denn sein?

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #138854]
Und das funktioniert auch bei einer 3 oder 4cm starken Platte? Wohl kaum. denn sonst bräuchte man die Ryoba mit der Längsverzahnung nicht.

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Thomas Kaes
Beiträge: 725
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: Welches Handwerkszeug darf's denn sein?

Beitrag von Thomas Kaes »


Der Balken liegt nur mit dem Ende das bearbeitet wird, auf dem Zimmererbock, und du stehst vor dem Kopf, und arbeitest mit der Spannsäge.
(Wenn du es mit Handwerkszeug bearbeiten willst oder musst)
Das andere Ende auf dem Boden, dann kannst du bequem davor stehen und arbeiten.

Gruss
Thomas


Horst Entenmann
Beiträge: 1171
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Welches Handwerkszeug darf's denn sein?

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #138855]
Hallo Martin,

Ich arbeite hauptsächlich mit Japansägen.
Ich habe die Dozuki Duo mit Rücken und muß sagen, daß die natürlich sehr viel stabiler ist und optimal für Zinken oder kleine Leisten. Sie hat dafür den Nachteil, daß man sie nicht in den angebotenen Sägeführungen einsetzen kann.

Da ich viel mit Platten arbeite habe ich anfangs verschiedene zweiseitig bezahnte Sägen probiert. Inzwischen bin ich von den Ryobas eher abgekommen. Weniger weil die Rückseite beim Aufteilen eines Brettes manchmal noch ein paar Späne abnimmt, das ist gar nicht schlimm. Schlimmer ist es wenn eine Seite stumpf ist und man die Säge dann nicht wegwerfen will, weil die andere Seite kaum benutzt und damit noch scharf ist. Dann braucht man trotzdem noch eine Säge um die stumpfe Seite zu ersetzen, die dann auch schon langsam wieder stumpf wird... Außerdem besteht eine höhere Verletzungsgefahr wenn der Rücken auch bezahnt ist. Die einseitigen Katabas sind mir da inzwischen lieber. Wenn das Blatt stumpf ist, dann wird das eben ersetzt und gut.

Manche Japansägen sind empfindlich und vertragen nicht alle Hölzer. Ich habe mir vor Kurzem eine Sägeblatt für Hartholz gekauft und bin damit sehr zufrieden. Damit habe ich schon einiges an stabverleimter Buche gesägt und es funktioniert immer noch sehr gut, andere Blätter haben das nicht so lange durchgehalten. Die Längsschnittblätter sind meines Erachtens nicht so empfindlich, das liegt vermutlich am anderen Anschliff. Ganz schlimm auch sind nach meiner Beobachtung Preßspanplatten, aber damit arbeite ich ohnehin nicht gerne.
Auch das letzte Stück des Sägeschnittes ist gefährlich. Wenn man da mit zu viel Schwung durchsägt kann es sein, daß das Sägeblatt unsanften Kontakt mit dem Schraubstock oder der Platte der Werkbank bekommt. Das kann auch tragisch enden (für das Sägeblatt sowieso, den Daumen sollte man aber auch nicht im Weg haben.

Ich hatte auch schon Sägen, die einfach verliefen, da konnte man machen was man wollte. Meist war die Bezahnung irgendwie beschädigt oder das Blatt geknickt (wenn sich mal wieder jemand meine Säge ausgeliehen hatte => das hab ich abgestellt) oder die Säge war einfach stumpf. Das lohnt sich dann nicht da lange rumzumachen. Ich hab mehrfach versucht so eine Säge noch zu retten, das hat nie wirklich zu meiner Zufriedenheit funktioniert.

Was Rolfs Link angeht, so muß ich auch sagen, daß ich für mich auch von hinten anfangen würde zu sägen. Wichtig ist, daß ich im flachen Winkel zur Oberfläche anfange. Dann säge ich entlang dem Riß (in Sägerichtung lassen sich Japansägern gut führen) eine Nut ein, schwenke dann um 90° und säge, bei Leisten und Kanthölzern die bereits gesägte Nut als Führung auf der Rückseite benutzend weiter. Das Blatt läßt sich auch auf der Vorderseite in gewissen Grenzen führen, auf die Rückseite hat man dagegen praktisch keinen Einfluß.

Gruß Horst


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