Hallo,
da ich schon soviel hilfreiche Beiträge in diesem Forum lesen konnte, dachte ich mir, ich mach auch mal eine kleine Dokumentation und stelle sie hier ein.
Hier nun also der erste Teil - Aufarbeitung eines alten Stechbeitels.
Ausgangsmaterial war ein alter Beitel unbekannter Herkunft; ich glaube er war mal Beifang bei einem Geschäft auf dem online-Flohmarkt. Schmutzig, rostig, mit Scharten in der Schneide und ein hässlicher ramponierter Kunststoffgriff. Ich gebe dem Eisen deshalb eine Chance, weil die Spiegelseite ganz leicht konkav ist und somit das Abrichten sehr vereinfacht wird.



Zunächst muss der Griff runter.




Als nächstes reinige bzw. entroste ich das Eisen in einer Essig-Lösung. Das Eisen kommt ca. 2-3 Stunden (bei hartnäckigen Kandidaten auch über Nacht) in ganz normale 25%ige Essigessenz. Nach dem Einwirken wird das Eisen mit grobem Schleifflies und etwas Seifenwasser gereinigt und gleich eingeölt.



Nun schleife ich die Fase auf einem Doppelschleifbock mit der One-Way-Werkzeugauflage neu. Erst wird die Schneidkante rechtwinklig zum Stein begradigt und die Scharten ausgeschiffen. Dann erst wird die Auflage für den Fasenwinkel eingestellt und die eigentliche Fase geschliffen. Dabei muss natürlich ein Überhitzen vermieden werden - also langsam und mit wenig Druck schleifen und eventuell mit Wasser kühlen.



Nun wende ich ich der Spiegelseite zu. Zunächst wird der 1000er Shapton auf einer Diamant-Platte abgerichtet. Dann schleife ich die Spiegelseite auf dem 1000er um zu sehen wieviel Abtrag nötig ist. Für den Fall, dass viel Material abgetragen werden muss, gehe ich dann zurück zu einem King Schruppstein. Allerdings war das wegen der leicht konkaven Spiegelseite bei diesem Eisen nicht nötig. Nach wenigen Zügen war die Speigelseite im Bereich der Schneide plan.



An dieser Stelle gebe ich mich mit dem Eisen zufrieden. Das Schärfen folgt erst nach Monatge des Griffes. Ich drechsle den Griff und melde mich dann mit Bildern dazu zurück.
Schöne Grüße,
Tobias