Juuma-Hobeleisen zu hart und spröde?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Jens Peter Pauly
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Re: Juuma-Hobeleisen zu hart und spröde?

Beitrag von Jens Peter Pauly »


Das Eisen ist auch nicht Weichgeglüht sondern durch das Schleifen und anschließenden Abkühlen Hart und spröde geworden. Schleife die ersten 2-3mm mit einem Wassergekühlten Schleifstein ab und gut ist es.

Tom B.
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Re: Juuma-Hobeleisen zu hart und spröde?

Beitrag von Tom B. »

[In Antwort auf #138466]
Hallo Jens,

bei dem Punkt "Die Eisen von Veritas und Lee Nielsen Hobeln sind auch nicht viel besser" widerspreche ich Dir.

Ich habe von allen drei Firmen Eisen geschärft und mit ihnen gearbeitet. Mein - ganz klares - Ergebnis:

Lie Nielsen & Veritas
..
...
....
.....
......
.......
Juuma

Die Juuma Eisen - können - scharf gemacht werden, halten die Schärfe aber - lange - nicht so gut, wie die ersten beiden genannten Firmen. Meine Erfahrung beruht auf Eisen von Juuma von vor ca. 1,5 - 2 Jahren; Lie Nielsen in den letzten 1,5 Jahren, ganz aktuell ein Veritas Eisen. Wie alt sind denn Deine Juuma, Lie Nielsen & Veritas Eisen?

Gruß

Tom



Jens Peter Pauly
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Re: Juuma-Hobeleisen zu hart und spröde?

Beitrag von Jens Peter Pauly »


Sicher sind die Hobeleisen von Veritas und Lee Nielsen besser als die von Juma. Du kannst die beiden Stahlsorten aber nicht miteinander Vergleichen. Jedes Hobeleisen ist ein Kompromiss aus Eigenschaften. Hobeleisen aus Nichtrostenden Stahl lassen sich leider lange nicht so scharf schleifen wie Eisen aus Kohlenstoffstahl. Dafür ist die Standzeit bei den Nichtrostenden Hobeleisen etwas größer. Ich persönlich habe mich für die Kohlenstoff Stahlsorte entschieden. Dafür muß ich eben öfter mal Nachschärfen. Ich habe nur noch ein D2 Eisen im Gebrauch, bei meinem Bestoßhobel. Da kommt es nicht auf die Endschärfe an sondern auf die Höhere Zähigkeit. Hirnholz hobeln belastet die Schneide ganz gewaltig. Aber darum geht es hier ja nicht.

Pedder
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dann doch

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #138466]
Und ich hatte schon die Hoffnung, diesmal funktioniert das mit dem "nicht füttern".

Zwei, drei Gedanken dazu:

Wenn ich eine Problem mit einem Produkt habe, wende ich mich erstmal an meinen Vertragspartner.
Der hat die Aufgabe, das wieder gerade zu biegen oder kann mir vielleicht auch erläutern, was ich
falsch mache - soll ja vorkommen. Und außerdem möchte der Vertragspartner wahrscheinlich auch
wissen, wenn etwas mit dem Produkt nicht stimmt und es in der Lieferkette weitermelden bzw. die
Haftung weitergeben. Wenn ich darauf verzichte und den Schaden selbst beseitige, wird das Produkt
nie besser, sondern der Produzent lernt, dass er damit durchkommt.

Ich musste auch erst lernen, dass man D2 natürlich genauso scharf bekommt wie den O1 von Ron Hock
oder PM V11 von Veritas. Aber weil der Stahl bedeutend zäher ist als O1 oder A2, braucht man entweder
viel länger oder andere Schärfmedien.

Gerd Fritsche nutzt für seine unbetreitbar extrem scharfen Eisen Diamantschlamm auf MDF-Platten.

Liebe Grüße
Pedder



Jens Peter Pauly
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Re: dann doch

Beitrag von Jens Peter Pauly »


Hallo Pedder!
Ich will hier keine Grundsatzdikussion anfangen. Jeder muß selbst wissen welche Hobeleisen er bevorzugt. Wie Gesagt ist jedes Hobeleisen ein Kompromiss was seine Eigenschaften betrifft. Das ideeale Hobeleisen gibt es nicht. Für die einen mag Nichtrostender Stahl eine Erstrebenswerte Eigenschaft sein. Für mich zählt in erster Linie die Schärfe und da sind die Kohlenstoff stahlsorten einfach nicht zu schlagen. Es gibt irgendwo auf Seiten die hier nicht zur diskusion stehen deswegen gibt es auch keinen link, eine Liste wo die Sogenannten Messerstähle aufgelistet sind und nach Endschärfe sortiert mit Buchstaben gekennzeichnet sind. A = Schnittwunden schon vom ansehen B = Kann mann sch gut mit rasieren C= kann man sich mit rasieren D = kann man sich mit mühe rasieren usw Danach stehen die Kohlenstoff stahlsorten meistens in der Kategorie A - C. Der O2 Stahl irgendwo zwischen B und C und der D2 bei der Kategorie D. Das wird warscheinlich für Hobeleisen ausreichen. Ich tausche mir lieber ein bischen Rostanfälligkeit ein und habe dafür ein mehr an schärfe. Es ist übrigens allgemein bekannt das Nichtrostende Stahlsorten etwas Grobkörniger sind, da kannst du schleifen so viel du willst die bekommt mann nicht "Schärfer". Auch nicht mit den besonderen Mitteln die du erwähnt hast, die ich übrigens auch verwende. Es spart einfach Zeit. Was die Hinwendung zum Lieferanten betrifft so hast du wohl recht. Ich muß allerdings anmerken das ich das problem auch hatte und nachdem ich das Hobeleisen ordentlich geschliffen hatte ist das Problem nicht mehr aufgetaucht.Ich bin zufrieden mit meinen Juma Hobeln. Lee Nielsen Hobel sind zwar besser aber auch wesentlich Teurer. Wenn man ein wenig arbeit in die Juma Hobel Investiert sind Juma Hobel genau so gut. eine gute investition wäre beispielsweise ein Hobelesen von Veritas, ich glaube A2 heißen die wenn es passende für Juma Hobel gibt. Die sind was die Schärfe betrifft gleichwertig habe jedoch eine wesentlich höhere Standzeit.

Friedrich Kollenrott
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Nichtrostende Hobeleisen?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Jens Peter,

Du schreibst hier mehrfach was von Hobeleisen aus nichtrostendem Stahl. Welcher Hersteller setzt denn sowas ein? Wäre mir neu, aber ich lerne ja gern was dazu.

Friedrich

Jens Peter Pauly
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Re: Nichtrostende Hobeleisen?

Beitrag von Jens Peter Pauly »


Hallo Friedrich!
Nichtrostende Hobeleisen ist eingentlich der Falsche begriff wenn man es ganz genau nimmt.Einfacher Kohlenstoffstahl rostet zimlich schnell sichtbar. Andere Stahlsorten die meißr mit Chrom Legiert worden sind rosten nicht so schnell im sichtbaren bereich. Du merkst ich unterscheide hier zwischen dem normal mit bloßem Auge sichtbaren Bereich und dem Mikroskopischen bereich der normal nicht so einfach mit bloßem Auge sichtbar ist. Der D2 stahl ist zum beispiel einer der sorten die zur Sorte der nicht rostenden Stahlsorten gehört. Der A2 Stahl von Veritas ist eine besonderheit weil er beschichtet ist. Wie das im einzelnen funktioniert kann ich dir nicht sagen. Für mich sind nur Stahlsorten von interesse die ich selbst Härten kann. D2 und A2 gehören nicht dazu. Wie ich schon gesagt habe gibt es den Ideealen Stahl für Hobeleisen nicht. Die eine Stahlsorte ist sehr guit Schärfbar, ist aber für Hobeleisen zu weich, andere Stahlsorten haben andere Vor- und Nachteile. Ich habe übrigens nie gesagt das D2 Stahl ungeeignet sei für Hobeleisen. Für Schlicht und Schrupphonel und andere Hobel die starker belastung ausgesetzt werden ist der D2 Stahl auf grund seiner extremen belastbarkeit so ziemlich das beste was man sich antuen kann. Ich würde aber nie auf die Idee kommen einen Putzhobel mit einem D2 Stahl Hobeleisen auszustatten. Der O2 Stahl ist da besser geeignet. Er kan im höheren maße geschärft werden, das heißt er läßt noch feinere Späne zu als mit einem D2 Eisen überhaupt möglich wären. Der Nachteil bei einem O2 Eisen ist die Tatsache das man eben öfter einmal Nachschärfen muss. Für mich lwiegt ein ander Vorteil den der O2 Stahl gegen über dem D2 Stahl hat aber noch viel schwerer. Den O2 Stahl kann ich mit meinen eigenen Mitteln härten, den D2 Stahl kann ich nicht härten, da kostet mich ein Hobeleisen leicht 50€ im gegensatz zum O2 Stahl, wo mich die 6m Stange knapp 30€ gekostet hat und sich die Kosten für ein Hobeleisen in cent bereich abspielen Ein neues Hobeleisen für eimen Putzhobel kostet mich weil ich die Arbeit die darin steckz nicht mitberechnen muss also keine 50cent. Für jemanden der Hobel baut ein sehr starkes Argument finde ich. Aber wir sind hier weit vom eigentlichen Thema abgekommen. Die Frage war eigentlich sind Juma Hobeleisen zu spröde? Was ich aus eigener Erfahrung verneinen kann. Das problem liegt meiner meinung nach im Produktionsprozess. Es wird beim Anschleifen zu wenig gekühlt, so das die ersten 2 mm des Hobeleisens ausglühen. Durch anschließendes Abschrecken werden dan die Spitzen hart und spröde. Das ist nach dem abziehen nicht mehr zu sehen. Man merkt es nur an hand der Ausbrüche beim hobeln. Ich würde empfehlen das Juma ganz auf das Schärfen der Hobeleisen verzichtet und jeder selbst sein Hobeleisen anschleift.

Pedder
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Re: Nichtrostende Hobeleisen?

Beitrag von Pedder »


Hallo Jens,

Da gibt es eine Taste, die heißt Enter. Wenn man einen Sinnabschnitt beendet hat, drückt man die.
Das hält den Text halbwegs lesbar. So etwa:

Hallo Friedrich!
Nichtrostende Hobeleisen ist eigentlich der falsche Begriff, wenn man es ganz genau nimmt.
Einfacher Kohlenstoffstahl rostet zismlich schnell sichtbar. Andere Stahlsorten die meist
mit Chrom legiert worden sind, rosten nicht so schnell im sichtbaren Bereich.
Du merkst, ich unterscheide hier zwischen dem normal mit bloßem Auge sichtbaren Bereich
und dem mikroskopischen Bereich, der normal nicht so einfach mit bloßem Auge sichtbar ist.
Der D2 Stahl ist zum Beispiel einer der Sorten, die zur Sorte der nichtrostenden Stahlsorten gehört.
Der A2 Stahl von Veritas ist eine Besonderheit, weil er beschichtet ist. Wie das im einzelnen funktioniert,
kann ich dir nicht sagen. Für mich sind nur Stahlsorten von Interesse, die ich selbst härten kann.
D2 und A2 gehören nicht dazu.

Wie ich schon gesagt habe, gibt es den idealen Stahl für Hobeleisen nicht. Die eine Stahlsorte
ist sehr gut schärfbar, ist aber für Hobeleisen zu weich, andere Stahlsorten haben andere Vor-
und Nachteile. Ich habe übrigens nie gesagt, dass D2 Stahl ungeeignet sei für Hobeleisen.
Für Schlicht- und Schrupphonel und andere Hobel, die starker Belastung ausgesetzt werden,
ist der D2 Stahl aufgrund seiner extremen Belastbarkeit so ziemlich das Beste, was man sich antun kann.

Ich würde aber nie auf die Idee kommen einen Putzhobel mit einem D2 Stahl Hobeleisen auszustatten.
Der O2 Stahl ist da besser geeignet. Er kan im höheren Maße geschärft werden, das heißt er läßt noch
feinere Späne zu, als mit einem D2 Eisen überhaupt möglich wären.

Der Nachteil bei einem O2 Eisen ist die Tatsache, dass man eben öfter einmal Nachschärfen muss.
Für mich liegt ein andere Vorteil den der O2 Stahl gegen über dem D2 Stahl hat aber noch viel
schwerer. Den O2 Stahl kann ich mit meinen eigenen Mitteln härten, den D2 Stahl kann ich nicht
härten, da kostet mich ein Hobeleisen leicht 50€ im gegensatz zum O2 Stahl, wo mich die 6m Stange
knapp 30€ gekostet hat und sich die Kosten für ein Hobeleisen in Centbereich abspielen.

Ein neues Hobeleisen für eimen Putzhobel kostet mich, weil ich die Arbeit, die darin steckt, nicht mitberechnen muss,
also keine 50cent. Für jemanden der Hobel baut ein sehr starkes Argument, finde ich.

Aber wir sind hier weit vom eigentlichen Thema abgekommen. Die Frage war eigentlich: "Sind Juma Hobeleisen zu spröde?"
Was ich aus eigener Erfahrung verneinen kann. Das Problem liegt meiner Meinung nach im Produktionsprozess.
Es wird beim Anschleifen zu wenig gekühlt, so das die ersten 2 mm des Hobeleisens ausglühen.
Durch anschließendes Abschrecken werden dan die Spitzen hart und spröde. Das ist nach dem Abziehen nicht mehr zu sehen.
Man merkt es nur anhand der Ausbrüche beim Hobeln. Ich würde empfehlen, dass Juma ganz auf das Schärfen der Hobeleisen
verzichtet und jeder selbst sein Hobeleisen anschleift.


Formal sieht das so für mich besser aus. Inhaltlich enthalte ich ich lieber jeden Kommentars.

Liebe Grüße
Pedder

Markus Pfaff
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Registriert: Mo 22. Dez 2014, 23:48

Juuma-Hobeleisen zu hart und spröde?

Beitrag von Markus Pfaff »


Die ursprüngliche Frage lautete "Ist dieses Juuma-Hobeleisen zu hart und spröde?", denn die anderen drei Juuma-Hobeleisen waren und sind ja in Ordnung. Dort habe ich nirgends die Fase mit dem Schruppstein bearbeitet und schon gar nicht die ersten 2 mm weggeschliffen. Mit anderen Worten: Dieses eine Eisen verhält sich grundlegend anders als alle anderen Juuma-Hobeleisen (in Summe fünf) die ich verwende.

Inwieweit Eisen von Hock, Lie Nielsen oder Veritas generell besser als die von Juuma sind, kann ich nicht beurteilen, u.a. weil ich (noch) keine besitze. Im Hinblick auf den Preisunterschied wäre ein Qualitätsunterschied aber selbstverständlich angebracht.

Parallel zur Forendiskussion habe ich mich vor einigen Tagen an Dieter Schmidt gewandt, der von einem Ausreißer in der Produktion ausgeht und Ersatz für das Hobeleisen zugesagt hat.

Vielleicht hätte ich die Frage gar nicht im Forum stellen sollen. Es hat mich einfach interessiert, ob andere auch schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht haben und ob ich mit meiner Vermutung der Überhärtung richtig liege. Ich hatte gehofft, dass es einen simplen Tipp gibt, wie man ein solches Eisen benutzbar macht. In Vereinfachung des von Gert Fritsche vorgeschlagenen Verfahrens z.B. so etwas wie "20 min. gemeinsam mit einer Pizza bei 200°C im Umluftherd...".

Inzwischen habe ich (mühsam mit der kleinen Tormek, also nass) die ersten 2 mm der Fase weggeschliffen. Das Eisen zeigt noch immer Ausbrüche der Schneide, wenn sie auch kleiner ausfallen, als am Anfang. Es verhält sich damit aber nach 2 mm nicht anders als nach einigen Zehntelmillimetern, die ich zuvor schon mit dem Schruppstein von der Fase weggeschliffen hatte.

Die Erklärung mit dem Überhitzen durch Schliff und anschließendem Überhärten durch Abschrecken ist mir nach wie vor etwas suspekt:
- Wenn der Stahl auf einer Trockenscheibe geschliffen wird und ausglüht, wie kommt er dann so schnell, dass er noch heiß genug zum Härten ist ins Wasser? Das Eisen wird doch sicher beim Schleifen in einer Halterung eingespannt sein aus der es erst einmal herausgenommen werden müsste. Nach Freihandschliff schauen diese Hobeleisen jedenfalls nicht aus.
- Wenn andererseits unter Kühlflüssigkeit geschliffen wird, was naheliegend wäre, warum sollte das Eisen dann derart heiß werden, dass ein Härtevorgang überhaupt stattfinden kann?



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