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In Antwort auf #138266]
Hallo Pedder,
jetzt habe ich lieber mal nachgelesen, bevor ich mich zu weit aus dem Fenster lehne.
John M. Whelan (The Wooden Plane, 1993) schreibt, dass die eiserne Version der Simshobel, die auch "shoulder planes" genannt werden, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Spiers, Norris und anderen in Großbritannien gebaut wurden. Durch die Bauweise mit Stahlsohle und obenliegender Fase wurde das Eisen bis kurz hinter der Schneide gestützt, was das Flattern bei Hirnholzschnitten minimiert.
R. A. Salaman (Dictionary of Woodworking Tools, 1997) beschreibt Infill-Versionen von Simshobeln und "shoulder planes" getrennt, aber es scheint kein eindeutiges Kriterium zu geben, für welche Aufgabe man welchen Hobel verwendet. Mit beiden kann man Fälze nachhobeln oder Zapfen anpassen. Salaman schreibt zwar, dass die Simshobel eine flache Oberseite und ein steiler stehendes Eisen haben als die "shoulder planes". Aber nicht der Schnittwinkel scheint das wichtigere Kriterium für Hirnholz zu sein, sondern die bessere Abstützung des Eisens.
Meine etwas polemische Aussage im ersten Beitrag kommt daher, dass ich noch nie in einem deutschen Fachbuch gelesen habe, dass man eine Zapfenschulter mit einem Hobel anpasst. Das spiegelt aber wohl eher andere Arbeitsweisen wieder als unterschiedliche Fähigkeiten.
Gruß, Wolfgang