Hilfe! Kunz Plus No4 mag mich nicht....
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Re: Hilfe! Kunz Plus No4 mag mich nicht....
[In Antwort auf #136940]
Hallo Justus,
du hast Recht, die Videos und Forenbeiträge helfen zwar schon sehr, aber es fehlt dann doch hier und da der ganz konkrete Tipp von einem, der es kann. Habe mich deshalb auch für Februar zu einem Kurs angemeldet. Ersetzt natürlich keine Lehre, aber ich bin sicher, viel für mich mitnehmen zu können. Bin mal gespannt...
Ein gelegentlicher Austausch mit anderen wäre auch schön. Ich selbst wohne in Bochum, NRW. Da sollte es ja hoffentlich noch ein paar Leute geben.
Was mir beispielsweise fehlt, ist der Vergleich mit anderen Hobeln. Wie läuft ein richtig vorbereiteter Hobel? Ich hab mich beispielsweise bei meinen Versuchen mit dem Kunz mehrfach gefragt, ob nicht ein verpönter RALI für mich die bessere Wahl gewesen wäre. Aber für eine solche Entscheidung müsste ich schlicht einen richtig geschliffenen Kunz oder einen anderen guten Hobel mal neben einem RALI ausprobieren, um dann sagen zu können, der Mehraufwand lohnt sich. Das gleiche gilt beim Schärfen, wie viel ist sinnvoll und ab wann ist es nur noch akademisch oder kosmetisch. Um dafür ein Gefühl zu erlangen, braucht man den Austausch und Vergleich.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Justus,
du hast Recht, die Videos und Forenbeiträge helfen zwar schon sehr, aber es fehlt dann doch hier und da der ganz konkrete Tipp von einem, der es kann. Habe mich deshalb auch für Februar zu einem Kurs angemeldet. Ersetzt natürlich keine Lehre, aber ich bin sicher, viel für mich mitnehmen zu können. Bin mal gespannt...
Ein gelegentlicher Austausch mit anderen wäre auch schön. Ich selbst wohne in Bochum, NRW. Da sollte es ja hoffentlich noch ein paar Leute geben.
Was mir beispielsweise fehlt, ist der Vergleich mit anderen Hobeln. Wie läuft ein richtig vorbereiteter Hobel? Ich hab mich beispielsweise bei meinen Versuchen mit dem Kunz mehrfach gefragt, ob nicht ein verpönter RALI für mich die bessere Wahl gewesen wäre. Aber für eine solche Entscheidung müsste ich schlicht einen richtig geschliffenen Kunz oder einen anderen guten Hobel mal neben einem RALI ausprobieren, um dann sagen zu können, der Mehraufwand lohnt sich. Das gleiche gilt beim Schärfen, wie viel ist sinnvoll und ab wann ist es nur noch akademisch oder kosmetisch. Um dafür ein Gefühl zu erlangen, braucht man den Austausch und Vergleich.
Viele Grüße
Bernd
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Re: Hilfe! Kunz Plus No4 mag mich nicht....
Hallo,
[...] Ein gelegentlicher Austausch mit anderen wäre auch schön. [...]
Für einen Neuling sind reale Treffen mit Leuten, die praktische Erfahrung haben, eigentlich unumgänglich. Als Einzelkämpfer und Neuling fehlt Dir einfach die Übersicht.
Besuch den Kurs, triff Dich mit anderen und schick den kompletten Hobel an Friedrich, wenn das für ihn OK ist.
Grüße
Wolfgang
Wegschicken ev. nicht nötig...
[In Antwort auf #136942]
Hallo,
zuerst zu dem eigentlichen Problem: mir fällt da ein Spruch ein (der nicht von mir ist): wenn ein Hobel nicht so tut, wie er soll, dann liegt es meistens doch an an nicht genügend scharfem Eisen. Das kann ich auch nur bestätigen. In deinem Falle würde dafür sprechen, dass Du nur Dicke Späne machen kannst.
Es gibt da auch noch einen Ausnahmefall, das wäre, wenn die Hobelsohle der länge nach konvex ist. Dann wäre es denkbar, dass beim Hobeln die Hobelmaulkante nicht auf dem Holz liegt, die Schneide hebt einen Span ab, da nach oben zur Maulkante etwas Platz ist kann der Span viel dicker werden und stopft dann.
Und hier eventuell noch eine erfreuliche Nachricht für Bernd: Bochum ist nicht gerade weit von Essen, wenn Du Lust haben solltest, dann kann ich mir deinen Kunz mal anschauen (den wollte ich schon immer mal in den Händen halten). Du darfst gerne alle meine Hobel ausprobieren und gemeinsam finden wir auch den Wurm in Deinem Kunz.
Wir müßten eventuell abgleichen, wo es den besten Platz dafür gibt. Ich habe meine Hobelbank unter dem Dach, alles unbeheizt und unter gewissen Temperaturen ist es dort richtig ungemütilich.
Gruß,
Rafael
ps. mir fällt da noch was ein: wenn die Gegenfase auf der Spiegelseite zu lang geraten ist, dann liegt der Spanbrecher eventuell nicht mehr richtig auf, wenn er weiter nach vorne geschoben ist. In diesem Fall würde sich eine kleine V-Nut ergeben in die der Span reingedrückt wird und von wo er nicht abfliessen kann. Wenn es nur das wäre, dann müßte man aber trotzdem auf gutmütigem Holz auch dann feine Späne machen können, wenn der Spanbrecher zurückgezogen ist.
Hallo,
zuerst zu dem eigentlichen Problem: mir fällt da ein Spruch ein (der nicht von mir ist): wenn ein Hobel nicht so tut, wie er soll, dann liegt es meistens doch an an nicht genügend scharfem Eisen. Das kann ich auch nur bestätigen. In deinem Falle würde dafür sprechen, dass Du nur Dicke Späne machen kannst.
Es gibt da auch noch einen Ausnahmefall, das wäre, wenn die Hobelsohle der länge nach konvex ist. Dann wäre es denkbar, dass beim Hobeln die Hobelmaulkante nicht auf dem Holz liegt, die Schneide hebt einen Span ab, da nach oben zur Maulkante etwas Platz ist kann der Span viel dicker werden und stopft dann.
Und hier eventuell noch eine erfreuliche Nachricht für Bernd: Bochum ist nicht gerade weit von Essen, wenn Du Lust haben solltest, dann kann ich mir deinen Kunz mal anschauen (den wollte ich schon immer mal in den Händen halten). Du darfst gerne alle meine Hobel ausprobieren und gemeinsam finden wir auch den Wurm in Deinem Kunz.
Wir müßten eventuell abgleichen, wo es den besten Platz dafür gibt. Ich habe meine Hobelbank unter dem Dach, alles unbeheizt und unter gewissen Temperaturen ist es dort richtig ungemütilich.
Gruß,
Rafael
ps. mir fällt da noch was ein: wenn die Gegenfase auf der Spiegelseite zu lang geraten ist, dann liegt der Spanbrecher eventuell nicht mehr richtig auf, wenn er weiter nach vorne geschoben ist. In diesem Fall würde sich eine kleine V-Nut ergeben in die der Span reingedrückt wird und von wo er nicht abfliessen kann. Wenn es nur das wäre, dann müßte man aber trotzdem auf gutmütigem Holz auch dann feine Späne machen können, wenn der Spanbrecher zurückgezogen ist.
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Re: Wegschicken ev. nicht nötig...
Hallo Rafael,
Schade, hab dein Posting zu spät gelesen. Der Hobel liegt seit heute Mittag in Essen(!) in der Packstation und wartet auf den DHL Fahrer.
Wäre sehr interessant gewesen, ihn in seinem jetzigen Zustand mit deinen Hobeln zu vergleichen.
Aber wenn der Hobel zurück ist, komme ich gerne mal zum Angeben bei dir vorbei. Ich arbeite in Essen, damit steht der Ort ja dann fest...
Bernd
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Re: Wegschicken ev. nicht nötig...
Hallo,
Aber wenn der Hobel zurück ist, ...
wäre es interessant zu erfahren, was das Problem war. Ich gehe fest davon aus, dass der Hobel sehr gut funktionieren wird, nachdem Friedrich sich seiner angenommen hat.
Grüße
Wolfgang
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Re: Wegschicken ev. nicht nötig...
Ich werde selbstverständlich aus meiner Laiensicht berichten. Aber vielleicht wird ja auch Friedrich fachmännisch posten, was denn alles im Argen war.
Gruß
Bernd
Re: Wegschicken ev. nicht nötig...
[In Antwort auf #136948]
Wie das Leben so spielt.
Ist nicht so schlimm, der Hobel ist bei Friedrich in den besten Händen. Ich wette, dass ich nicht der einzige bin, der auf Friedrichs Bericht wartet.
Wenn der Hobel zurück ist, dann melde Dich. Ich hoffe, dass das Wetter mitspielt und wir nicht frieren müssen. Ein heißer Kaffee wird aber auf jeden Fall helfen.
Bis dann.
Rafael
Wie das Leben so spielt.
Ist nicht so schlimm, der Hobel ist bei Friedrich in den besten Händen. Ich wette, dass ich nicht der einzige bin, der auf Friedrichs Bericht wartet.
Wenn der Hobel zurück ist, dann melde Dich. Ich hoffe, dass das Wetter mitspielt und wir nicht frieren müssen. Ein heißer Kaffee wird aber auf jeden Fall helfen.
Bis dann.
Rafael
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Re: Wegschicken ev. nicht nötig...
Auf Friedrichs Analyse bin ich auch gespannt!
Das Ganze kommt mir bekannt vor! Als ich mit der Hobelei anfing gings mir genauso. War allerdings ein Stanley. Gebessert hat sich das erst, nachdem ich bessere Möglichkeiten zum Festspannen des Werkstücks hatte und mich intensiver mit der Schärferei auseinandersetzte. Ein nicht hinreichend geschärftes Eisen scheint mir der wahrscheinlichste Grund für die unbefriedigenden Ergebnisse.
Gruss
Rolf
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Re: Hilfe! Kunz Plus No4 mag mich nicht....
[In Antwort auf #136932]
Hallo Bernd.
Kann es sein, daß sich bei dir der Span unter dem Spanbrecher verfängt?
Wenn der Spanbrecher nicht wirklich sauber aufliegt, dann kommt es zum sogenannten Stopfen.
Das ist auch bei richtig scharfem Eisen der Fall.
Ich bin mal gespannt was Friedrich dazu sagt.
Gruß Horst
Hallo Bernd.
Kann es sein, daß sich bei dir der Span unter dem Spanbrecher verfängt?
Wenn der Spanbrecher nicht wirklich sauber aufliegt, dann kommt es zum sogenannten Stopfen.
Das ist auch bei richtig scharfem Eisen der Fall.
Ich bin mal gespannt was Friedrich dazu sagt.
Gruß Horst
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Kunz Plus No4 - die Wahrheit *MIT BILD*
[In Antwort auf #136932]
Also,
ich habe Bernds Kunz 4+ gestern erhalten und heute fertiggemacht.
Im "Originalzustand" war es so, dass der Hobel zwar relativ dicke Späne machen konnte, dünne Späne allerdings wurden "zerrupft".
Das Eisen war sichtbar nicht gut geschärft- Die Fase irgendwie wie geläppt, grau (??) und dann nochmal nachbearbeitet (blank), aber gar nicht auf ganzer Breite. Die Spiegelseite auch nicht richtig gleichmäßig abgezogen. Es war an einer Stelle ein minimaler Grat noch fühlbar.
Der Spanbrecher kippelte etwas auf der Spiegelseite, lag also nicht auf ganzer Breite auf.
Mit dem Haarlineal habe ich dann festgestellt, dass die Spiegelseite vorn an der Schneide deutlich ballig war, der Spanbrecher auch (wenig).
Ich habe dann zuerst die Spiegelseite plan geschliffen. Auf dem (planen) Schleifstein zeigte sich dass sie ziemlich abenteuerlich krumm war, Bild nach bereits einigem Schleifen:

(Der taillierte Schatten in der Mitte ist die hohlliegende Fläche, leider ist das Foto nicht gut).
Die Fase war ebenfall ziemlich deformiert. Wenn Bernd die selbst geschliffen und abgezogen hat mit seiner Veritas MKII, dann ist sein Stein heftig krumm. Ich habe sie geschliffen, mit zurückgenommenen Ecken, und abgezogen mit gekrümmter Mikrofase und 2. Fase, für eine minimal bogenförmige Schneide (so wie in der Schärfanleitung beschrieben).
Den Spanbrecher habe ich "von unten" nachgeschliffen damit er sauber aufsitzt:

und dann auch noch von oben um einen kleinen Winkelfehler zu korrigieren und damit er damit er glatt und gratfrei ist.
Ergebnis auf Fichte:

Dagegen ist nichts mehr zu dagen, denke ich.
Was schliessen wir daraus? Ein Hobeleisen muss, bevor man es ordentlich schärfen kann, eine richtig plane Spiegelseite haben. Die liefert leider nur Veritas (weil die läppen), andere nicht. Und Kunz schon gar nicht, dieses war jedenfalls wirklich ärgerlich krumm. Der Spanbrecher hätte auch besser sein sollen. Das ist kein Heldenstück, ich muss leider feststellen, der Juuma #4 den ich (seit der Erstellung der Anleitung für die Juumas) habe, ist deutlich sauberer gemacht.
Ein kleiner Hinweis noch an die Kunz 4+- Benutzer: Bitte aufpassen, dass die Spanbrecherschraube keine Macken an ihrem Außendurchmesser bekommt , durch einen schlecht passenden Schraubenzieher). Sie bleibt dann in der Verstellmechanik hängen. Bernd, vielleicht mal ein bißchen entgraten, ich habs vergessen.
Grüße an alle
Friedrich
Also,
ich habe Bernds Kunz 4+ gestern erhalten und heute fertiggemacht.
Im "Originalzustand" war es so, dass der Hobel zwar relativ dicke Späne machen konnte, dünne Späne allerdings wurden "zerrupft".
Das Eisen war sichtbar nicht gut geschärft- Die Fase irgendwie wie geläppt, grau (??) und dann nochmal nachbearbeitet (blank), aber gar nicht auf ganzer Breite. Die Spiegelseite auch nicht richtig gleichmäßig abgezogen. Es war an einer Stelle ein minimaler Grat noch fühlbar.
Der Spanbrecher kippelte etwas auf der Spiegelseite, lag also nicht auf ganzer Breite auf.
Mit dem Haarlineal habe ich dann festgestellt, dass die Spiegelseite vorn an der Schneide deutlich ballig war, der Spanbrecher auch (wenig).
Ich habe dann zuerst die Spiegelseite plan geschliffen. Auf dem (planen) Schleifstein zeigte sich dass sie ziemlich abenteuerlich krumm war, Bild nach bereits einigem Schleifen:

(Der taillierte Schatten in der Mitte ist die hohlliegende Fläche, leider ist das Foto nicht gut).
Die Fase war ebenfall ziemlich deformiert. Wenn Bernd die selbst geschliffen und abgezogen hat mit seiner Veritas MKII, dann ist sein Stein heftig krumm. Ich habe sie geschliffen, mit zurückgenommenen Ecken, und abgezogen mit gekrümmter Mikrofase und 2. Fase, für eine minimal bogenförmige Schneide (so wie in der Schärfanleitung beschrieben).
Den Spanbrecher habe ich "von unten" nachgeschliffen damit er sauber aufsitzt:

und dann auch noch von oben um einen kleinen Winkelfehler zu korrigieren und damit er damit er glatt und gratfrei ist.
Ergebnis auf Fichte:

Dagegen ist nichts mehr zu dagen, denke ich.
Was schliessen wir daraus? Ein Hobeleisen muss, bevor man es ordentlich schärfen kann, eine richtig plane Spiegelseite haben. Die liefert leider nur Veritas (weil die läppen), andere nicht. Und Kunz schon gar nicht, dieses war jedenfalls wirklich ärgerlich krumm. Der Spanbrecher hätte auch besser sein sollen. Das ist kein Heldenstück, ich muss leider feststellen, der Juuma #4 den ich (seit der Erstellung der Anleitung für die Juumas) habe, ist deutlich sauberer gemacht.
Ein kleiner Hinweis noch an die Kunz 4+- Benutzer: Bitte aufpassen, dass die Spanbrecherschraube keine Macken an ihrem Außendurchmesser bekommt , durch einen schlecht passenden Schraubenzieher). Sie bleibt dann in der Verstellmechanik hängen. Bernd, vielleicht mal ein bißchen entgraten, ich habs vergessen.
Grüße an alle
Friedrich