Hobel. Englischer Begriff – und deutsch?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
reinhold
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Re: Hobel. Englischer Begriff – und deutsch?

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #136632]
hallo Jennifer,

fangen wir einfach mal an:

Nr.3 und Nr.7 Deiner Liste : hier handelt es sich im Grunde um den selben Hobel, einmal als englische Bezeichnung (trying plane) und einmal als amerikanische (jointer plane). Bei den Eisenhobeln werden sie repräsentiert durch die Stanley Modelle 7 und 8, die sich nur durch ihre Länge unterscheiden, mit Einschränkungen auch der Stanley No 6. Wird einer dieser Hobel zum Glätten von Flächen verwendet, dann ist sein Messer (Klinge) schwach abgerundet angeschliffen, mindestens sind die Ecken abgerundet. Dadurch wird verhindert, dass beim Hobeln von Flächen (Trying) zwischen den einzelnen Strichen scharfkantige Absätze entstehen.
Beim Jointer, der zum Hobeln der Brettkanten für das Zusammenfügen der Bretter verwendet wird, muss die Schneide völlig gerade geschliffen sein, damit ein guter Zusammenschluss möglich ist.

Es ist möglich, für beide Zwecke ein- und denselben Hobel zu nehmen und nur die Klinge zu wechseln.

Deutsche Hobel sind traditionell Holzhobel. Eine Rau(h)bank würde ich von der Verwendung her mit dem trying plane gleichsetzen, sie dient zum Hersteller glatter Flächen. Eine Fügbank entspricht eher dem Jointer. Deutsche Holzhobel waren nie so genormt wie Eisenhobel. Längenunterschiede von 10 bis 15 cm bei Rauh- / Fügbänken sind durchaus üblich. Holzhobel wurden oft vom Schreiner selbst hergestellt.

Die Nr.2 Deiner Liste heisst in meiner Gegend Daubenhobel , auch Daugenhobel. Damit werden die Schmalseiten der Fassdauben abgerichtet.

viel Erfolg!
reinhold



Tom B.
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Re: Hobel. Englischer Begriff – und deutsch?

Beitrag von Tom B. »

[In Antwort auf #136632]
Hallo Jennifer,

wirklich wissen tue ich das leider auch nicht. Ich habe Dir aber mal - wenigstens zu ein paar Punkten - meine Einschätzung angefügt. Hier im Forum sind einige echte Cracks, mit Hilfe derer das mit Sicherheit beantwortet werden kann. Ich hoffe, Aspekte angesprochen zu haben, die dieser Diskussion dienen können. Ich denke übrigens auch, dass man sich deutlich leichter tut, wenn Du noch Bilder zu den zu beschreibenden Hobeln beifügen könntest. Manchmal kennt man ja etwas auch unter einem anderen Namen und kann das dann hier gar nicht anbringen obwohl das Wissen an sich vorhanden wäre...

- Bench Plane => kenne ich als „Bankhobel“. Nach meinem Verständnis ein Oberbegriff für Hobel, die meist auf der (Hobel) Bank gelagert wurden, da sie „ständig“ gebraucht werden. Woher der Name – genau – kommt, weiß ich aber auch nicht. Ein „Flächenhobel“ könnte eher die beabsichtigte Verwendung beschreiben.

- Coopers jointer plane => wirklich wissen tue ich das auch nicht. Von der Beschreibung (1,5 – 1,8 METER!) her ist das ein Hobel, der der heutigen Abrichte (= Maschine zum Glätten von Flächen) nahe kommt.

- Jointer Plane => kenn ich als „Rauhbank“. Eine Rauhbank wird verwendet, wenn es darum geht, Holz über eine längere Strecke zu ebnen. Anwendungsfälle sind z. B. das Glätten von großen Holzflächen (z. B. Tischplatte) oder zu fügende Kanten, die im Anschluss daran verleimt werden sollen.

- Long Plane => kenn ich so nicht. Kann das ein „Junior Jack“ (No. 5) sein?

Herzliche Grüße

Tom


Jennifer Kreim
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Re: Hobel. Englischer Begriff – und deutsch?

Beitrag von Jennifer Kreim »


Hallo Tom,

vielen Dank für deine Antwort und deine anschaulichen Erklärungen.
Ich habe mich bewusst dafür entschieden, keine Bilder anzufügen. Das liegt zum einen daran, dass man - rein theoretisch - allein an den Beschreibungen den jeweiligen Hobel erkennen sollte. (Obgleich hier ja bereits festgestellt wurde, dass englische und deutsche Bezeichnungen für Hobel schwierig sind.) Zum anderen habe ich mich aber auch gegen Bilder entschieden, weil ich befürchte, dass mein eigener Fehlerquotient zu hoch ist beim Heraussuchen von Bildern und ich Bilder anhänge, die nicht den Hobel zeigen, der beschrieben wird. Allerdings werde ich deine Anregung doch noch mal für die Zukunft überdenken.

"Long Plane => kenn ich so nicht. Kann das ein „Junior Jack“ (No. 5) sein?"
Das glaube ich eher nicht, sie sehen mir doch zu unterschiedlich aus und bestehen aus unterschiedlichem Material. Bei feinewerkzeuge.de wird der Junior Jack als "kleiner Doppelhobel" bezeichnet bzw. ganz allgemein als Bankhobel. (Vorletzter von unten: http://www.feinewerkzeuge.de/eputz5.htm)

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Nachklapp

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #136642]
hallo Jennifer,

da hat doch tatsächlich ein Forumsmitglied bei mir angerufen, wegen der Unterscheidung in "englisch" und "amerikanisch".

Ich bleibe dabei, diesen Unterschied gibt es und setze noch eins drauf: Das, was die Mitmenschen jenseits des Atlantiks reden und in vermindertem Maße schreiben, ist zwar mit der englischen Sprache, die auf der Insel jenseits des Kanals gesprochen und geschrieben wird, verwandt, aber unterscheidet sich auch in Bezeichnungen, Grammatik, Rechtschreibund und in der Aussprache deutlich.
Auch wenn die Forumsmitglieder südlich des Bodensees sich getroffen fühlen sollten (sorry: ist nicht persönlich gemeint) : Amerikanisch verhält sich zu Englisch ungefähr wie Schwyzerdütsch zu Hochdeutsch. (Cum grano salis - wir Schwaben können auch kein Hochdeutsch.)

Zurück zum Thema :
Robert Wearing (Engländer!) schreibt in seinem Buch "Hand Tools for Woodworkers", dass "Trying Plane" von "Trueing Plane" kommt, weil mit diesem Hobel Flächen "true" also eben gemacht werden. Jointer Plane ist ein alternativer Name, weil mit diesem Hobel auch Kanten gefügt werden, um anschliessend verleimt zu werden. In den Abbildungen zeigt er dann die unterschiedlichen Anschliffe für Trying Plan und Jointer.

Ausser dem Buch von Wearing empfehle ich noch (mit Einschränkungen) das Buch "Handplane Essentials" von Christopher Schwarz.

Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Web-Seite von Patrick Leach, die vermutlich die umfassendste Dokumentation von Stanley-Hobeln darstellt und auf jeden Fall amüsant zu lesen ist. siehe http://www.supertool.com/StanleyBG/stan0a.html

Gruss!
reinhold

Heid Kurt

Re: Hobel. Englischer Begriff – und deutsch?

Beitrag von Heid Kurt »

[In Antwort auf #136632]
Hallo
2. coopers‘ jointer plane ist ein Küferhobel.
Fügbank, Fügebock
Die Fügbank ist der größte Hobel für den Fassbau. Er ist zwischen 1- und 4 Meter lang. Sein Einsatz ist horizontal oder schräg. Sein Name kommt aus dem Tischlerbereich. Mit Ihm wurden die Dielenseiten behobelt. Größere Fügbänke haben zwei feste Füße, kleinere Schwenkfüße. Die Daubendicke(Seiten) wird bei diesem Hobel über die Schnittbahn geschoben, dabei steht der Arbeiter an der höheren Stelle des Hobels. Die Hobeleisen sind bei den Fügbänken dieselben wie beim Bankhobel, nur sind Die Hobeleisen leicht gerundet damit der Fasskreis genauer gefertigt werden kann. Größere Fügbänke haben Eisen die an den Enden abgewinkelt sind. Die Arbeit an diesem Werkzeug erfordert ein gutes Augenmaß und ständige Kontrolle mit dem Model.

Diesen Text habe ich für eine Beschreibung für Küferwerkzeug verfasst. Einen solcher Hobel mit Schwenkfuß habe ich in meiner Sammlung. Bauschreiner und Zimmerleute haben einen ähnlichen Hobel für dielen verwendet. Schmalseite.
Da ich mich mit diesen Werkzeugen unter anderem beschäftigt habe, außerdem ca. 400 Küferwerkzeuge besitze.
In einer Bibliothek kann man auch noch das Fachwörterbuch für Werkzeug von Freeman H.G. Giradet Verlag finden. Eine weitere Info sind Auktionskataloge z. B. von Murland oder Stanley.
Gruß, Kurt

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1749
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Hobel. Englischer Begriff – und deutsch?

Beitrag von Konrad Holzkopp »

[In Antwort auf #136640]
guude,

Wie schon geschrieben wurde, hat sich das Tischlerhandwerk im angelsächsischen Raum
anders entwickelt als im kontinentaleuropäischen.
Das zeigt sich u.a. in den verwendeten Materialien im Handhobelbau.
In Festlandeuropa sind sie bevorzugt aus Holz gefertigt, in UK und den "Ablegern" USA &
Kanada aus Metall. Deshalb sind viele Begriffe schwer zu übersetzen bzw. gibt es häufig
kein entsprechendes Pendant.

Im klassischen Tischlerhandwerk gab es pro Arbeitsplatz einen Satz Bankhobel, bestehend aus
Schropp-, Schlicht-, Doppel-, Zahn- und Simshobel sowie der Rauhbank.

Zitat aus einem um 1900 erschienen Lehrbuch für Meister:
"Die ganz aus Eisen bestehenden (Hobel) haben sich in Deutschland nicht einzuführen gemocht.
Sie sind schwer, verursachen beim geringsten Anstoßen tiefe Gruben und Löcher in den
Holzflächen und die Sohle verklebt infolge der durch das Arbeiten erzeugten Wärme leicht
mit Harz und Leim......"

Typisch ist auch die Verwendung von Spannsägen im kontinentaleuropäischen Raum,
im Gegensatz dazu die ungespannten Fuchsschwanzsägen der englischsprachigen Kollegen
mit einer großen Vielzahl an Ausführungen.

Gut Holz! Justus.

Jennifer Kreim
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Registriert: Fr 6. Dez 2013, 23:40

Re: Hobel. Englischer Begriff – und deutsch?

Beitrag von Jennifer Kreim »


Hallo Justus,

das, was du da schreibst, werde ich auch noch mal dezent meinen Kollegen unter die Nase reiben. Nicht, dass es zum Schluss noch heißt, ich hätte nichts übersetzen wollen. Und was du bezüglich den Sägen sagst, habe ich auch schon herausgefunden. Es ist ein ähnliches "Trauerspiel" wie mit den Hobeln... Trotzdem macht es mir irgendwie Spaß, daran herumzutüfteln.

Beste Grüße
Jennifer

Wolfgang Jordan
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Re: Hobel. Englischer Begriff – und deutsch?

Beitrag von Wolfgang Jordan »

[In Antwort auf #136632]
Hallo Jennifer,

zu einigen Hobeln hast du schon Übersetzungen und Beschreibungen bekommen. Ich versuche mich mal an den noch fehlenden:

4. long plane: Hobel, der etwa 26 Zoll [=66,04 cm] lang ist; kürzere Version des [jointer plane].
Langhobel, denke ich doch?


Nach Salaman war das ein Hobel, der die Aufgaben von Rauh- und Fugbank hatte und in der Länge zwischen den beiden lag. Im Deutschen gibt es dafür keine extra Bezeichnung.

5. short-jointer plane: Zwei-Mann-Hobel mit zwei Griffen, der verwendet wird, um Brettkanten an der Verbindungsstelle langer Fassdauben glatt und quadratisch zu machen.


Blöchelhobel

6. strike block: Hobel, kürzer als ein [jointer plane], etwa 11 oder 12 Zoll [=28-30 cm] lang, mit einem Hobeleisen, das eine geringere Steigung als eine normale Abrichthobelmaschine aufweist; wird zum Anpassen einer kurzen Fuge verwendet.
Nach dem Wörterbuch dieser Seite bezeichnet strike block lediglich einen Teil des Hobels, nämlich den Schlagknopf. In der mir vorliegenden Beschreibung scheint der strike block aber viel eher ein ganzer Hobel zu sein. Hat dazu jemand eine Idee?


Im Wörterbuch habe ich Unsinn geschrieben, das muss natürlich "strike button" heißen.
Diese Beschreibung des "strike block" ist etwas konfus und wurde wohl von einem Laien (Google?) auf Deutsch übersetzt. Ich habe deshalb im Salaman nachgeschaut, dessen Beschreibung ziemlich genau dem ursprünglichen Text entspricht. Demnach handelt es sich um einen Hirnholzhobel, und zwar um einen aus Holz. Den strike block hat es in dieser Form bei uns nicht gegeben, deshalb haben wir auch keinen Namen dafür. Wenn du unbedingt eine Übersetzung brauchst, dann schreibe "Hirnholzhobel".

8. finger plane: Sehr kleiner Holzhobel.
Ich weiß, eine wunderbare Beschreibung. Ich habe aber gelesen, dass es tatsächlich so etwas wie Fingerhobel geben soll, die beim Geigenbau Verwendung finden. Stimmt das?


Ja, das wäre dann ein Geigenbauhobel.

9. floor plane: Langer Hobel, bis zu 36 Zoll [=91 cm], der bei der Herstellung von Holzdielen verwendet wird; vom [jointer plane] durch dessen Größe und Verwendungszweck abgegrenzt.


Hobel in dieser Länge hat es bei uns wohl auch gegeben, aber mir ist nicht bekannt, dass es dafür einen extra Namen gegeben hätte. Würde ich also auch mit "Fugbank" übersetzen.

10. howell plane: Hobel mit einem breiten, gebogenen Hobeleisen; wird zum Glätten der Innenseite von Fässern verwendet.
Möglicherweise ein Gerb- bzw. Gärbhobel?


Jetzt habe ich noch mal gesucht und eine Beschreibung des "howel plane" im Whelan (The wooden plane) gefunden. Demnach hättest du recht mit Gerbhobel. Allerdings haben diese Hobel bei uns keinen seitlichen Anschlag gehabt wie der "howel".

11. panel plane: Hobel, der zum Formen schräger Fasen oder flacher Fugen für das Einfügen von Holztäfelungen bei Türen, Holzverkleidungen und Wänden verwendet wird.


Ein Hobel mit dieser Aufgabe heißt im Englischen "panel raising plane" und im Deutschen "Plattbank", wie Wolfgang schon geschrieben hat. Einen "panel plane" gibt es anscheinend auch, ist aber nach den Abbildungen (Google Bildersuche) zu urteilen ein spezieller Infill-Putzhobel.

12. sun-plane: Hobel mit einer halbkreisförmigen Form, wenn man ihn von oben betrachtet; wird zum Glätten und Ebnen der Enden von Fassdauben verwendet, nachdem das Fass zusammengebaut wurde.
Vielleicht ein Endhobel?


Ja, richtig.

13. modeling plane: Kleiner Hobel, annähernd 4 bis 6 Zoll [=10-15 cm] lang, mit einer Sohle, die entlang der Längsachse wie ein Schiffhobel gebogen ist.


Das scheint mir eine ganze Klasse von Hobeln zu beschreiben, die verschiedene Profile haben können, und im Deutschen "Kunsttischlerhobel" heißen.

Diese Liste ist eher als Vorschlag zu verstehen. Wie ich schon geschrieben habe, und wie man an den genannten Bezeichnungen für den "coopers‘ jointer plane" sehen kann, gab es regional unterschiedliche und über die Zeit veränderte Bezeichnungen, und die unterschiedlichen Arbeitsweisen und Hobeltypen im englischen Sprachraum und in Europa machen es noch komplizierter.

Mir ist aufgefallen, das einige deiner englischen Namen einigermaßen exotisch sind, wie der "howel" zum Beispiel. Wie ist denn eigentlich diese Liste zustande gekommen, die du jetzt bearbeitest?

Gruß, Wolfgang


Pedder
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Re: Hobel. Englischer Begriff – und deutsch?

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #136634]
Hallo zusammen,

bei den Bezeichnungen würde ich immer mit Vorsicht genießen und m ich vor allem nicht auf die Übersetzungen der beiden großen deutchen Versender verlassen. Aus Spokeshaves werden Schabhobel. eine Nr. 3 zum Schlichthobel und ein Schlichthobel wird zum Jackplane. Verkrampfte Übersetzungen, die dann den Wortsinn mehr verschleiern als enthüllen.

Liebe Grüße
Pedder

Andreas Winkler
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Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Hobel. Englischer Begriff – und deutsch?

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #136647]
Hallo Jennifer,

auch von mein Senf dazu:

1) bench plane = Bankhobel;
der Satz Hobel, die der Schreiner am Arbeitsplatz (= Hobelbank) gehabt hat; benötigt zum Herstellen von gehobelten Holz, Einebnen/Abrichten, Kante fügen, auf Dicke bringen; Justus hat schon etwas dazu geschrieben; Flächenhobel finde ich vom Namen her ungewöhnlich, die Hobel dienten aber dazu, ebene Flächen zu hobeln.

2) Fugbank; zur Benutzung wurde bereits was geschrieben; ein Faßmacherwerkzeug zum längsseitigen Bearbeiten von Faßdauben; ich bezweifle stark, daß ein Schreiner bei seiner normalen Arbeit damit geabreitet hat.

3) Rauhbank, hier üblicherweise 60 cm lang bzw. etwas größer;

4) long plane habe ich noch nicht gehört.

5) short jonter-plane habe ich auch noch nicht gehört; zu Deiner Beschreibung würde für Faßmacher ein Blöchelhobel passen, das Eisen war hier im Vergleich zur Länge des Hobels sehr breit (> 10 cm); hat es auch für Zimmerleute gegeben, Bezeichnung dann Zug- oder Ketschhobel, allerdings mit schmalerem Eisen ( etwa 6 cm);

6) strike block, "The Wooden Plane" von John M. Whelan beruft sich auf einen Herrn Moxon, und der beschreibt das Teil als einen Hobel zum Nacharbeiten von Gehrungen; das dürfte wohl Dein "anpassen einer kurzen Fuge" treffen;

7) trying plane: dazu muß ich etwas ausholen:
Michael Dunbar schreibt in "Restoring, Tuning & Using Classic Woodworking Tools", daß das, was man heutzutage als einen jack plane (hier wohl ein Schlicht-/ bzw. Doppelhobel) ansieht, von den Schreinern (vermutlich denen in Amerika) bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts "fore plane" genannt worden ist; erst danach hat sich der Name jack plane durchgesetzt bzw. wurde eingeführt; fore plane soll aktuell eine etwas kürzere Raubbank mit ca. 55 cm Länge sein;
Jetzt kommt´s - vor der Umbenneung von fore "alt" in jack war das, was jetzt ein fore "neu" ist, der try(ing) plane.
Komplett umständlich und verwirrend.

8) finger plane habe ich noch nie gehört;

9) floor plane gemäß Whelan eine Rauhbank, länger als etwa 81 cm, die von amerkikanischen Zimmerleuten so genannt wurde;

10) howel plane, ein Faßmacherhobel, gemäß Abbildung und Beschreibung bei Whelan ein Rund-/Halshobel, könnte auch ein Backen- oder Gerbbackenhobel; laut Beschreibung bei Whlean ein Froschkranzhobel;

11) Plattbank;

12) Endhobel;

13) modeling plane habe ich so noch nicht gehört; gemäß Whelan Geigenbauhobel bzw. allgemein Hobel, die kürzer als ca. 13 cm sind, unabhängig von der Sohle;

Wie Du schon erkannt hast, sind Namen für gleiche Werkzeuge oft verschieden, manchmal auch gegensätzlich besetzt. Übersetzungen können schwierig oder gar tückisch sein, da Arbeitsweisen und somit auch die Werkzeuge oft verschieden sind.

Gruß, Andreas



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