Ihr Lieben,
immer wieder stoße ich auf den Hinweis, dass Flachwinkelhobel mit 12° Bettungswinkel und einem Eisen mit 25° Keilwinkel besonders gut zum Bestoßen (Hobeln von Hirnholz) seien, weil der resultierende Schnittwinkel (Neigung der Spanfläche) von 37° so vorteilhaft klein ist. Bei LV z.B. ist das ein offizieller Glaubenssatz, jetzt auch wieder bei dem neuen Bestoßhobel (shooting plane), bei Dieter zu bewundern.
Und dann denke ich jedesmal: Das geht doch gar nicht! Hobelt doch mal damit!
Ich selbst habe mit vor 11 Jahren einen superedlen Lie Nielsen #9 gekauft, speziell zum Gebrauch auf der Stoßlade. Ist auch ein tolles Teil. Nur, die Schneide (Eisen A2) klappte bei 25° Keilwinkel auf etwas strapaziöserem Holz (da genügt schon Kiefer mit etwas härteren Jahresringen) nach einigen Hobelstößen einfach um. Ich habe mich darüber bei LN beschwert und mit freundlicher Entschuldigung (es sei wohl die Wärmebehandlung nicht in Ordnung gewesen) ein neues Eisen erhalten. Das verhielt sich genauso.
Ich habe dann das Eisen auf einen größeren Winkel umgestellt: zur 25°. Fase eine 30° Mikrofase. Und eine 2. Fase von 5°. Und es hält. Mit jetzt 35° Keilwinkel, und schneidet auch gut.

Meine Frage: Gibt es irgendjemanden, der tatsächlich und erfolgreich (mit vernünftiger Gebrauchsdauer des Eisens!) Hirnholz mit 25° Keilwinkel am Eisen bestößt? Und wenn ja, was für ein Eisen ist das? (Balsaholz zählt nicht!)
Ich halte es übrigens für möglich, dass ein Hobel mit schräg eingebautem Esen es besser kann. Vielleicht gibt es ja auch Erfahrungen in der Richtung.
Friedrich
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