ein leitfaden für Trödler? los gehts!

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Johannes M
Beiträge: 1638
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Erklärungsversuch

Beitrag von Johannes M »


Hallo Pedder, hallo zusammen,

also meiner Meinung nach sägt ein Sägeblatt, das in ein Gestell eingespannt wird, immer auf Zug, wird also vom Gestell durch das Holz gezogen.
Zur Gehrungssäge: Für mich kann es 2 Gründe geben die Gehrungssäge "falschrum" zu benutzen.
1. Wenn ich die Säge umdrehe und "von der Bedienung her" auf Zug säge ist es meiner Meinung nach, leichter weniger Druck auf das Sägeblatt auszuüben.
2. Ich fixiere das Holz, das ich säge meist mit der linken Hand, also ohne Zwinge. Dies bedeutet ich habe 4 Finger an der Säge und den Daumen am Holz. Wenn ich die Säge umdrehe, habe ich 4 Finger zum fixieren des Holzes und bringe mit dem Daumen den Gegendruck auf.

Es grüßt Johannes

Pedder
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Re: Erklärungsversuch

Beitrag von Pedder »


1. Wenn ich die Säge umdrehe und "von der Bedienung her" auf Zug säge ist es meiner Meinung nach, leichter weniger Druck auf das Sägeblatt auszuüben.


Hallo Johannes,

was bitte meinst Du mit "die Säge umdrehen"?

Das Sägeblatt, das Gestell (und wie 'rum steht dann das Blatt? ) Oder die ganze Lade?
Nach der Erklärung mit den 4+1 Fingern "an der Säge", kannst Du eigentlich nur letzteres meinen. Aber das gibt keinen Sinn

Logisch wäre, wenn Du das Blatt auf Zug einspannst und dann vom Hinterteil der Lade (Da, wo früher die Ulmias beschriftet waren) sägst.

Auf dem Ausgangsbild ist das Gestell (das Teil mit dem Griff) mit auf Stoß eingespanntem Blatt so in die Sägelade eingehängt, dass man das Werkstück rausdrückt. Das ist in jedem Fall falsch herum. Entweder das Gestell umdrehen oder Sägeblatt auf Zug einspannen.

Das mit dem Druck ist so eine Sache. Die meisten Menschen drücken viel zu viel, weil sie keine scharfen Sägen gewohnt sind. Einigen Druck gibt ja schon das Gewicht des Gestells. Für dieses Eigengewicht scheint mir anhand der verschiedenen Beschreibungen das Japanblatt zu aggressiv eingestellt (der Rake ist zu klein). Das ist ein richtiger Herstellungsfehler, wenn es denn wirklich so ist. Das westlich geschärfte Blatt hat diese Probleme sicher nicht.

Auf woodworker habe ich schon mal geraten, das Japanblatt einfach etwas(!) stumpf zu machen, dann kann man auch von vorn sägen. Die Rückmeldung war positiv.

Liebe Grüße
Pedder

Johannes M
Beiträge: 1638
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Re: Erklärungsversuch

Beitrag von Johannes M »


Hallo Pedder,

ja die Säge soll natürlich immer gegen den Anschlag sägen (aber natürlich nicht in den Anschlag ;o)
Mit Säge umdrehen, meine ich also Gehrungsgestell umdrehen und Säge auf Zug eingespannt. Das hat dann aber den Nachteil, daß die Winkelverstellung von mir weg zeigt.

Es grüßt Johannes

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1749
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Re: Erklärungsversuch

Beitrag von Konrad Holzkopp »


guude,

ich empfehle eigenversuche.
so kann jeder seine eigene wahrheit finden.

gut holz! J.

Heid Kurt

Schreibfehler

Beitrag von Heid Kurt »

[In Antwort auf #136196]
Sollte Hammer nicht Hobel heißen
sorry

Andreas Schilling
Beiträge: 26
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Re: Erklärungsversuch

Beitrag von Andreas Schilling »


Also ich denke es ist wohl Geschmacksache ob sorum oder sorum zu sägen. Mir ist die "normale" Verwendung auch logischer.

PS: wenn man den Sägeschnitt vorher mit dem Messer anzeichnet/anritzt gibt es auch auf der Rückseite keine Ausrisse beim Leisten sägen. Hatte jetzt erst den Fall einer doppelten Gehrung an einer Leiste, ohne Anritzen wäre es nicht gegangen.

Gruß Andreas

Pedder
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Re: Erklärungsversuch

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #136240]
Hallo Justus,

Du sägst also tatsächlich mit den Zahnrücken. (wenn ich deich denn richtig vertsanden habe, Deine Beiträge sind für mich manchmal sehr knapp ggehalten.)
30° Rake. Und wie schiebst Du dann ohne zu sägen wieder nach vorn?

Liebe Grüße
Pedder

Rafael
Beiträge: 847
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Ich hatte auch was ergattert *MIT BILD*

Beitrag von Rafael »

[In Antwort auf #135255]
Herzlichen Ostergruß an Alle.

Ich möchte Euch mal zeigen, was ich vor einigen Tagen über Kleinanzeigen ergattert habe. Der Preis war so unverschämt niedrig, dass ich mich schäme den zu nennen.
Es ist ein Steiner Doppelhobel. Zustand war wie neu. An dem Eisen hatte sich zum Glück noch niemand ausgelassen. Die Spiegelseite des Eisens war etwas konkav (parallel zur Schneide gemessen), das mag ich mehr als konvex. Das Bild zeigt den Zustand, nachdem ich die Spiegelseite schon etwas bearbeitet habe. Nachdem das Eisen endgültig vorbereitet war und die Sohle des Hobels geschliffen wurde, produzierte er feine Späne, so wie ich es erwartet habe.
Ich hatte schon mal einen Grathobel von Steiner günstig bekommen und konnte mich von der hervorragenden Qualität dieser Werkzeuge überzeugen. Ich glaube, der neue wird auch ein guter Freund.

Ich wünsche noch ein schönes Wochenende und viel Glück bei Eurer Jagd.






Jens Peter Pauly
Beiträge: 194
Registriert: Fr 17. Jan 2014, 07:30

Re: Ich hatte auch was ergattert

Beitrag von Jens Peter Pauly »


Hallo an alle!
Erst einmal Frohe Ostern! Trödelmärkte sind für mich ein Paradies mit Tücken. Deshalb habe ich ein paar regeln für mich aufgestellt.
1. Werkzeug was vom Trödelmarkt kommt sollte Markenwerkzeug sein.
2. Es sollte neu oder zu mindest Neuwertig sein.
3. Es sollte preiswert sein.
4. Antikes Werkzeug sollte komplett sein und möglichst keine Restaurierungsspuren aufweisen. Versauen kann ich das Werkzeug alleine.
5. Antikes Werkzeug darf nicht teuer sein. 1-5 €
6. Es sollte zu mindest als Vorlage für eine gebrauchsfähige Kopie herhalten können.
7. Manchmal haben antike Werkzeuge wertvolle Messingbeschläge die man für eine Reproduktion oder als Muster benutzen kann.
8. Manchmal kaufe ich einen Gammelligen Hobel nur, um die Maße abzunehmen und die Bauweise zu studieren. Man kann da viel lernen. Allerdings sollte man dem Händler gegenüber seine Begeisterung im Zaum halten. Manchmal hilft es, seiner Enttäuschung Luft zu machen. Ins gesamt sollte man sich wie ein levantinischer Basar Händler verhalten und auf keinem Fall den zu erst genannten Preis akzeptieren.
9. Mach dich frei von dem Gedanken ein Werkzeug unbedingt haben zu müssen. Manchmal hilft eine gute Digitalkamera und ein Maßstab mit Notizbuch weiter. Ich habe oft die wichtigen Einzelheiten eines Werkzeugs vor den Augen des ahnungslosen Händlers einfach in mein Notizbuch geschrieben und das Werkzeug dann zu Hause nachgebaut. Bei Profilhobeln ist es wichtig in Erfahrung zu bringen ob der Hobel rechtwinklig oder schräg zum Werkstück eingesetzt wird. Das erkennt man an den seitlichen Anschlagflächen. Sind die schräg, dann wird der Hobel schräg zur kante angesetzt. Des weiteren ist es wichtig, die Position der eingenuteten Leisten festzustellen. Und den Radius der Rundungen in etwa. Wen vorhanden kann man auch das Markenzeichen des Herstellers aufschreiben. Bei vielen gibt es noch zugängliche Kataloge, in denen man mehr Informationen bekommen kann. Besonders englische Profilhobel der Royal Navy und deutsche Profilhobel der kaiserlichen Kriegsmarine sind gut dokumentiert. Hat man erst einmal das Grundkonstruktionsprinzip begriffen und Zugang zu einem Katalog dann kann man so ziemlich jeden Hobel, der auf einem gleichen Prinzip in der Liste dargestellt wird, nachbauen. Wichtig sind Fotos. Dan die Breite und die Länge des Hobels sowie die Höhe des Hobelkörpers. Anhand der Fotos und der Grundmaße kann man später die meisten anderen Maße ermitteln.


Wolfgang Jordan
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Re: Ich hatte auch was ergattert

Beitrag von Wolfgang Jordan »


Besonders englische Profilhobel der Royal Navy und deutsche Profilhobel der kaiserlichen Kriegsmarine sind gut dokumentiert.


Hallo Jens,

das interessiert mich. Wo kann ich diese Dokumentation, vor allem die der deutschen Hobel, finden?

Danke und Gruß, Wolfgang

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