Paring Chisel - Deutsche Bezeichnung
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Re: Paring Chisel - Deutsche Bezeichnung
[In Antwort auf #135449]
Hallo Heiko,
in der Tat findet man hier keine entsprechenden Werkzeuge. Man könnte paring chisel mit Schälbeitel übersetzen. Ein sehr langes, dünnes und daher flexibles Eisen zeichnet sie aus. Ich habe einen von Robert Sorby, 38 mm, das Eisen hat ohne Angel eine Länge von 20 cm bei insgesamt 40 cm. Auf Höhe der Fase ist das Eisen 2 mm dick, am Ende 3 mm.
Seitenfasen hat der Schälbeitel auch, allerdings ist es kein Stecheisen. Die sind kürzer und dicker, mindestens 3 mm, wenn nicht 5 mm.
Paring chisels / Schälbeitel wurden oft von patternmakers / Modelltischlern gebraucht. Ein oder zwei sind toll, um enge Zapfenlöcher nachzustechen.
Gruß,
Marc
Hallo Heiko,
in der Tat findet man hier keine entsprechenden Werkzeuge. Man könnte paring chisel mit Schälbeitel übersetzen. Ein sehr langes, dünnes und daher flexibles Eisen zeichnet sie aus. Ich habe einen von Robert Sorby, 38 mm, das Eisen hat ohne Angel eine Länge von 20 cm bei insgesamt 40 cm. Auf Höhe der Fase ist das Eisen 2 mm dick, am Ende 3 mm.
Seitenfasen hat der Schälbeitel auch, allerdings ist es kein Stecheisen. Die sind kürzer und dicker, mindestens 3 mm, wenn nicht 5 mm.
Paring chisels / Schälbeitel wurden oft von patternmakers / Modelltischlern gebraucht. Ein oder zwei sind toll, um enge Zapfenlöcher nachzustechen.
Gruß,
Marc
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Einsatzgebiet ?
[In Antwort auf #135458]
Hallo zusammen,
ich habe die Diskussion verfolgt und frage mich wozu man die langen Schälbeitel benutzt. Marc hatte ja schon erwähnt das Zapfenlöcher nachgestochen werden können. Gibt es sonst noch spezielle Einsatzgebiete für diese Art Beitel?
Viele Grüße
Christoph
Hallo zusammen,
ich habe die Diskussion verfolgt und frage mich wozu man die langen Schälbeitel benutzt. Marc hatte ja schon erwähnt das Zapfenlöcher nachgestochen werden können. Gibt es sonst noch spezielle Einsatzgebiete für diese Art Beitel?
Viele Grüße
Christoph
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Jetzt seid Ihr alle bei den langen, dünnen
[In Antwort auf #135449]
Beiteln gelandet, für die ja wirklich "Schälbeitel" eine stimmige Bezeichnung wäre. Nur, die Bezeichnung paring chisel wird für alle Beitel mit Fase, auch die stämmigeren, verwendet, man möge sich mal in der Bucht umsehen. Und das meinte ich bei meiner Antwort an Heiko.
Friedrich
Beiteln gelandet, für die ja wirklich "Schälbeitel" eine stimmige Bezeichnung wäre. Nur, die Bezeichnung paring chisel wird für alle Beitel mit Fase, auch die stämmigeren, verwendet, man möge sich mal in der Bucht umsehen. Und das meinte ich bei meiner Antwort an Heiko.
Friedrich
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Re: Paring Chisel *BILDER*
[In Antwort auf #135449]
Hallo Heiko,
eine bessere Bezeichnung als Schäleisen oder Schälbeitel fällt mir beim besten Willen nicht ein. Das trifft es aber ganz gut. Für mein Verständnis sind das Beitel mit relativ dünnem und leicht flexiblem langem Eisen mit deutlichen Fasen und Griffen, die hinten keine Zwinge haben, weil sie niemals mit dem Klüpfel sondern ausschließlich von Hand vorwärts bewegt werden. Sie eignen sich nicht nur zum Nacharbeiten von Zapfenlöchern. Sie sind immer dann erste Wahl, wenn es um hochpräzises Nachstechen geht. Das können Fasen an kleinen Werkstücken sein, sonstige flächige Ornamente oder - wie bei mir- alles was schwierig und kitzelig an kleinen Formen an Sägegriffen ist. Im Gegensatz zu den starren Bankeisen lassen die leicht flexiblen Schäleisen feineren Spanabhub bei besserer Kontrolle zu.
Ein Paring Chisel oder Schälbeitel nach meinem Geschmack ziert seit kurzem meine Werkstatt. Er ist von einem holländischen Werkzeugmacher-Newcomer namens Wilco Flier mit gutem Auge und viel Liebe zum Detail handgefertigt. Die Klinge ist 18 cm lang, 15 mm breit und ca. 4 mm dick. Sie ist aus O1 Werkzeugstahl gefertigt. Der Griff ist aus Eisenholz (Desert Ironwood) für meine Begriffe unglaublich stimmig mit der Zwinge und dem Eisen gearbeitet. Ein Werkzeug, das den Stolz und den Ehrgeiz des Machers zeigt. Als ich es zum ersten Mal in einem englischen Forum sah, war klar, dass ich es haben wollte. Ach ja, es kostete 55 EUR. Angesichts der aufwendigen Machart finde ich den Preis moderat. Ein paar Bilder:





Ich werde das Schmuckstück nach Darmstadt mitbringen.
Grüße
Klaus
Hallo Heiko,
eine bessere Bezeichnung als Schäleisen oder Schälbeitel fällt mir beim besten Willen nicht ein. Das trifft es aber ganz gut. Für mein Verständnis sind das Beitel mit relativ dünnem und leicht flexiblem langem Eisen mit deutlichen Fasen und Griffen, die hinten keine Zwinge haben, weil sie niemals mit dem Klüpfel sondern ausschließlich von Hand vorwärts bewegt werden. Sie eignen sich nicht nur zum Nacharbeiten von Zapfenlöchern. Sie sind immer dann erste Wahl, wenn es um hochpräzises Nachstechen geht. Das können Fasen an kleinen Werkstücken sein, sonstige flächige Ornamente oder - wie bei mir- alles was schwierig und kitzelig an kleinen Formen an Sägegriffen ist. Im Gegensatz zu den starren Bankeisen lassen die leicht flexiblen Schäleisen feineren Spanabhub bei besserer Kontrolle zu.
Ein Paring Chisel oder Schälbeitel nach meinem Geschmack ziert seit kurzem meine Werkstatt. Er ist von einem holländischen Werkzeugmacher-Newcomer namens Wilco Flier mit gutem Auge und viel Liebe zum Detail handgefertigt. Die Klinge ist 18 cm lang, 15 mm breit und ca. 4 mm dick. Sie ist aus O1 Werkzeugstahl gefertigt. Der Griff ist aus Eisenholz (Desert Ironwood) für meine Begriffe unglaublich stimmig mit der Zwinge und dem Eisen gearbeitet. Ein Werkzeug, das den Stolz und den Ehrgeiz des Machers zeigt. Als ich es zum ersten Mal in einem englischen Forum sah, war klar, dass ich es haben wollte. Ach ja, es kostete 55 EUR. Angesichts der aufwendigen Machart finde ich den Preis moderat. Ein paar Bilder:





Ich werde das Schmuckstück nach Darmstadt mitbringen.
Grüße
Klaus
Re: Paring Chisel *BILDER*
Hallo Klaus,
da hast Du wieder einmal ein Schmuckstück eingestellt, Das sieht in den Proportionen sehr stimmig aus. Das es auch noch ein gutes Werkzeug ist, lässt es in die Kategorie Wunschliste aufsteigen.
Ich beschäftige mich gerade mit diesem Anwendungsbereich und habe ein Beitel schon einmal mit einem längeren Heft versehen. Das macht schon viel aus, bei der feinfühligen Handhabung. Aber ein dünneres und flexibleres Eisen steigert die Führung. Die diffizilen Arbeiten an Oberflächen und sichtbaren Verbindungen benötigen ein solches Werkzeug.
Dank für den Hinweis,
herzliche Grüße
Uwe
Re: Paring Chisel - Deutsche Bezeichnung
[In Antwort auf #135452]
Hallo,
ich hab eine rhetorische Gegenfrage: Wie sollen wir denn den "mortise chisel" oder "mortising chisel" (das sind die massiveren Modelle aus dem angelsächsischem Raum ohne Seitenfase, Google liefert da auch gleich ein paar schöne Bilder) bezeichnen? Ich hab auf einem Flohmarkt einmal einen alten, sehr verrosteten mortise chisel gesehen, von dem mir ein ehemaliger Zimmermann weismachen wollte, es handele sich um ein Drechselwerkzeug. Allerdings hätte das Teil dann keine so deutlichen Schlagspuren auf dem Griffende haben dürfen. Jedenfalls ist mir sonst hierzulande noch kein mortise chisel untergekommen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Eigentlich reicht es doch einen abgrenzenden Begriff für den mortising chisel zu haben (den ich bei der Konversation mit dem Zimmermann leider nicht parat hatte). Alles andere ist im Wesentlichen ein paring chisel und damit ein Stemmeisen.
Schönen Gruß,
Björn
Hallo,
ich hab eine rhetorische Gegenfrage: Wie sollen wir denn den "mortise chisel" oder "mortising chisel" (das sind die massiveren Modelle aus dem angelsächsischem Raum ohne Seitenfase, Google liefert da auch gleich ein paar schöne Bilder) bezeichnen? Ich hab auf einem Flohmarkt einmal einen alten, sehr verrosteten mortise chisel gesehen, von dem mir ein ehemaliger Zimmermann weismachen wollte, es handele sich um ein Drechselwerkzeug. Allerdings hätte das Teil dann keine so deutlichen Schlagspuren auf dem Griffende haben dürfen. Jedenfalls ist mir sonst hierzulande noch kein mortise chisel untergekommen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Eigentlich reicht es doch einen abgrenzenden Begriff für den mortising chisel zu haben (den ich bei der Konversation mit dem Zimmermann leider nicht parat hatte). Alles andere ist im Wesentlichen ein paring chisel und damit ein Stemmeisen.
Schönen Gruß,
Björn
Re: Paring Chisel - Deutsche Bezeichnung
Hallo nochmal,
mortise chisel = Lochbeitel. Hab's gerade im Wörterbuch der Holzbearbeitung gefunden. Da hätte ich ja auch vorher schonmal reinschauen können :(
Dort findet sich auch paring chisel = Stechbeitel.
Gruß
Björn
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Danke
[In Antwort auf #135449]
Hallo,
vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Ich denke Schälbeitel ist eine gute Übersetzung.
@Klaus: Leider schaffe ich es nicht nach Darmstadt Mich hat eine Erkältung erwischt und ich muss morgen einfach mal Pause machen.
Gruß
Heiko
Hallo,
vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Ich denke Schälbeitel ist eine gute Übersetzung.
@Klaus: Leider schaffe ich es nicht nach Darmstadt Mich hat eine Erkältung erwischt und ich muss morgen einfach mal Pause machen.
Gruß
Heiko