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In Antwort auf #134254]
Hallo zusammen,
in der letzten Woche hatte ich einen Termin in einer Tischlerei vor Ort, da es nicht so einfach ist als Privatperson an Schnittholz zu kommen. Mit meinem Plan und den Abmessungen konnte ich verdeutlichen was ich vor habe, die Meisterin war ganz angetan von meiner Idee viel von Hand zu machen und hat mir noch ein paar Tipps gegeben. Bestellt hatte ich Esche und Kiefer, das Schnittholz wurde in der Tischlerei auf Dicke gehobelt. Am Freitag konnte ich die Bretter abholen, die anwesenden Herren in der Tischlerei haben mir leicht ungläubig und schmunzelnd hinterhergeschaut. Es kommt wohl sehr selten vor, dass Privatpersonen nur Holz in größeren Mengen kaufen und selbst verarbeiten wollen. Sind die Hobby-Holzwerker wirklich so eine Minderheit?
Gestern habe ich bei guten Wetter ein Teil der Esche besäumt und in Streifen geschnitten, um daraus Leimholz herstellen zu können. Zum Auftrennen habe ich die Handkreissäge mit Längsschnittsägeblatt und Führungsschiene genommen. So sehr ich die Handarbeit mag, das geht wirklich besser und schneller mit der Maschine.

Um die Kanten sauber abzurichten habe ich mir noch den Fügeanschlag für die Rauhbank von unserem Lieblingshändler gegönnt.

Hier ein Bild von leichten Sägespuren

Die erste abgerichtet Fuge, die Bretter sind nur aufeinander gestellt. Das passt schon sehr gut.

Mit dem Fügeanschlag an der Rauhbank geht das abrichten der Kanten wirklich sehr schnell und sauber. Zum Einsatz kam übrigens ein Hobelmesser von Gerd Fritsche, passend für die Rauhbank.

Vor dem Verleimen trocken zusammenlegen und alle Zwingen und Zulagen bereitstellen.



Das Verleimen findet auf der Hobelbank statt, zum Schutz habe ich eine große Abdeckfolie untergelegt. Gegen das Verrutschen der Leisten beim Anziehen der Zwingen habe ich schon gesägte Escheleisten festgespannt, die Leisten hatte ich vorher mit Frischhaltefolie eingewickelt. Die Lösung gefällt mir noch nicht, gibt es da bessere Vorschläge?

Gerade das plan hobeln und abrichten der Seiten hatte ich mir schwieriger vorgestellt. Die verleimten Flächen werden in den nächsten Tagen mit der Rauhbank geebnet und weiter verarbeitet.
Beim Auftrennen der Bretter wollte ich möglichst wenig Verschnitt. Das hat dazu geführt, dass ich unterschiedlich breite Streifen gesägt habe, für zukünftige Projekte sollte ich wohl auf gleich große Breiten achten, dies ergibt ein besseres, gleichmäßigeres Bild.
Innerhalb eines verleimten Paktes habe ich eine Abweichung von 3mm in der Tiefe, dass finde ich für das Arbeiten mit der Führungsschiene bei mehreren Leisten nicht mal schlimm.
Mit etwas Stolz kann ich sagen, mein erstes Leimholz.
Viele Grüße
Christoph