Werkzeugschrank, Konstruktion? *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Klaus Kretschmar
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Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: ist das die gereinigte Werkstatt?

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Christoph,

ja, es ist meine Werkstatt nach der Säuberungsaktion. Ob sie wieder benutzt werden kann, wie das vorher der Fall war, ist noch nicht raus. Die ersten Versuche waren entmutigend. Heute hatte ich allerdings ein paar Werkstattstunden ohne Beeinträchtigung. Es ist also alles noch offen.

Die Griffe sind selbst gemacht, aber kein großes Ding. Ich habe mich an dem Griff der Schublade meiner Ulmia Hobelbank orientiert.

Viele Grüße
Klaus

Horst Entenmann
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Zoll / Metrisch

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #134265]
Hallo Rolf,

Der Zoll an sich ist ja gar nicht das Problem. Das Problem liegt in der Umrechnung von Zoll auf Fuß auf Yards auf Meilen (Ok, 12 Zoll ein Fuß, 3 Fuß ein Yard ist noch der einfachste Teil). Oder Cubicinches auf Gallonen usw.
Schon vor einigen Jahren hat mir ein amerikanischer Ingenieur erzählt daß dort häufig in metrischen Einheiten gerechnet wird. Also umrechnen in metrisch => rechnen => zurückrechnen in Imperial (damit sie sich was drunter vorstellen können).
Das wäre immer noch einfacher und auch viel genauer als die ganze Zeit mit Umrechnungsfaktoren rumzumachen.

Übrigens soll es bis zum Krieg (ungefähr) ein amerikanisches und ein britisches Zoll gegeben haben und auch die pints und Gallonen und Meilen wären oder waren nicht die selben.

Beim Zoll kommt die Sache mit den Brüchen noch hinzu. Für Nennmaße ja kein Problem, aber wenn ich ein Maß mit dem elektronischen Meßschieber messe, wie runde ich dann auf oder ab?
Die Tücke liegt eben nicht selten im Detail.

Gruß Horst

Franz Kessler
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Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Werkzeugschrank, Konstruktion?

Beitrag von Franz Kessler »

[In Antwort auf #134268]
Hallo Christoph

Ich kann Deine Überlegungen alle nachvollziehen, einige Anmerkungen, Deine Holzwahl, ich finde Deine vorgesehenen Hölzer eigentlich zu schade für eine solche Anwendung, ich denke, Du hast einmal vor schönere Dinge zu fertigen, man sollte doch nicht den Nutzen und Möglichkeiten unserer gebräuchlichen und billigeren Nadelhölzer gering schätzen, Ahorn finde ich, ist eins unserer besseren Hölzer.
Noch eine Anmerkung, vielleicht hat sie schon einer der Vorredner angesprochen, der mittlere senkrechten Steg muss ja einiges an Last tragen, wie gedenkst Du diese Last zu regulieren, soll die untere waagerechte Leiste diese Last aufnehmen, oder willst Du der oberen Platte sie aufbürden, beide Lösungen sind machbar, Du musst halt vorsehen, dass das entsprechende Bauteil (oder beide) diese Last ohne Schaden übernehmen kann.
Die vorgeschlagene Wanddicke 28mm?, Ich denke 25 wäre immer noch reichlich.
Rollenauszüge halte ich für die besseren, Kugeln sind doch wohl empfindlicher gegen Staub und Späne.

Gruß Franz

Horst Entenmann
Beiträge: 1171
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Re: Werkzeugschrank, Konstruktion? *LINK*

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #134254]
Hallo Christoph,

Dein Entwurf gefällt mir recht gut, mir gefällt auch daß dur dir recht ausführlich Gedanken über die Unterteilung machst.
Mir fällt jedoch folgendes auf:
- Du hast die großen Schubladen für die großen Werkzeuge unten. Das ist von der Schwerpunktlage gesehen richtig, ergonomischer wäre aber vielleicht wenn die großen Schubladen oben wären. Das wäre auch statisch günstiger denn das senkrechte Brett in der Mitte, das den Korpus unterteilt, würde dann das waagrechte Brett stützen, vorausgesetzt der Boden unten ist stabil genug (den kann man durch aufgeschraubte Leisten aber sehr gut versteifen).
- Du hast den Korpus mittig unterteilt und auf einer Seite viele kleine Schubladen geplant. Meine Erfahrung ist jedoch, daß Schubladen so breit wie möglich sein sollten aber nur so hoch und tief wie nötig. Ich versuche immer alles was thematisch zusammengehört (alle Feilen zum Beispiel) in eine Schublade zu packen, wenn dann noch Platz ist, dann kann man das einfach abteilen und dort etwas anderes unterbringen. Wenn man Sachen über mehrere Schubladen verteilt, dann ist man immer am suchen (geht zumindest mir so). Sehr tiefe Schubladen sind auch nicht besonders praktisch, denn man braucht auch den Platz um die ganz ausziehen zu können (Vollauszüge sind meiner Ansicht nach Pflicht). Außerdem käme in deinem Fall die Gefahr daß das Schränkchen kippt. Vielleicht wäre sogar ein Gegengewicht sinnvoll?
- Aus eigener schlechter Erfahrung würde ich ferner empfehlen daß die Griffe der Schubladen nicht vorstehen.Ich würde zumindest die obere Platte so weit nach vorne überstehen lassen daß da ein gewisser Schutz besteht. Evtl. auch die seitlichen Platten.
- Links und rechts bietet es sich immer an, zum Beispiel einen Haken für Verlängerungskabel oder Schläuche anzubringen, auch der sollte oben durch die Platte abgedeckt sein.
- Deine Überlegung auf die gleiche Höhe wie die Hobelbank zu gehen finde ich richtig. Meiner Meinung nach ist das nicht zu hoch um zum Beispiel noch eine Kappsäge drauf stellen zu können. Anstelle das Schränkchen niedriger zu machen, würde ich mir lieber Stützböcke bauen, die ich auf die Hobelbank legen kann um lange Hölzer zu unterstützen.
- Was Steckbeitel und Schraubenzieher angeht, die würde ich nach Möglichkeit senkrecht unterbringen. Zum Beispiel in so einem hübschen Werkzeugständer wie Bernd Zimmermann. Vielleicht solltest du mal mit deinem Vermieter reden ob nicht eine stabile Holzplatte mit 4 Dübeln an der Wand befestigt möglich wäre. Dann wäre die Wand nicht allzusehr beschädigt und du könntest dort ganz nach Bedarf Nägel einschlagen, Haken eindrehen oder Halterungen anschrauben.

So, mehr fällt mir im Augenblick nicht dazu ein. Außerdem kommt gerade die Sonne raus...

Gruß Horst

Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Werkzeugschrank, Konstruktion?

Beitrag von Bernhard »


Hallo Christoph,

so ein fahrbarer Werkzeugzeugschrank ist schon praktisch. Ich hätte auch schon längst einen, würde ich mehr Platz haben. Dann würde ich ihn als Montagetisch benutzen.

Grundsätzliches zu den Schubladen:

- sie verkanten weniger, wenn sie tiefer als breit sind (ist vielleicht bei Rollen/Kugelauszügen nicht so wichtig)
- die großen gehören natürlich nach unten. Dies ist besser für die Stabilität.
- oft genutztes Werkzeug, bei mir sind es die Messwerkzeuge, Stifte etc. gehören nach oben, sonst machst Du permanent Bewegungsübungen nach unten
- zwei Schubladen nebeneinander sind besser als eine große. Denn bei einer großen kannst Du nicht mehr vor dem Tisch stehen, wenn sie ausgezogen ist und Du wirst Dich wundern, wie oft Du sie ausziehst.

Alles andere ist schon gesagt worden.

Grüße
Bernhard

Rolf Richard
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Re: Zoll / Metrisch

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #134271]
Hallo Horst,

da ich mich recht oft in den USA aufhalte, hab ich so die dringendsten Dinge in Bezug auf Imperials im Kopf. Genau ist das nicht, das muss es im täglichen Leben auch nicht sein. :-)

Es ist einfach ein völlig veraltetes System, das auf der einfachen Halbierung basiert, damit solche Dinge wie Rundung unnütz kompliziert.

Technisch komme ich nur aus zwei Bereichen: Elektronik und Automobil. In ersteren hat man früher das 1/10 Zoll, später die Hälfte davon favorisiert. Ein Irrsinn an sich - ein Zehntel Zoll! Dann gabs da noch das "mil" - ein Tausendstel Zoll. Auch nicht gerade systemkonform. Alles längst Vergangenheit, heute rechnet alles metrisch, auch wenn manche Bauteilbauform gelegentlich - aber immer seltener - in imperialen Massen daherkommt.

An amerikanischen Fahrzeugen finden sich heutzutage zumeist metrische Schrauben. In Zeiten der Globalisierung gar nicht mehr anders machbar. Ausserdem lernen die Menschen, um wieviel einfacher das Vergleichen und Rechnen von Grössen ist, wenn diese metrisch sind. Es teile nur mal jemand 2 3/4 Zoll durch 5.

Wenn man jetzt noch dazu kommt, das völlig desolate Stromversorgungssystem abzulösen - Edison hat hier mit seiner Starrsinnigkeit und gleichzeitiger Marktmacht unglaublichen volkswirtschaftlichen Schaden angerichtet. Viele Holzwerker installieren längst 230 Volt bzw. Drehstromsysteme. Der technische Aufwand dafür ist nicht unerheblich. So gesehen leben wir im Paradies.

Gruss

Rolf

Christoph M.
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Holzart / Holzbeschaffung

Beitrag von Christoph M. »

[In Antwort auf #134272]
Hallo Franz,

danke für die Antwort. Die Holzwahl Esche oder Ahorn hatte ich mir überlegt, um mal andere Hölzer außer Buche und Fichte auszuprobieren. Für einen Werkzeugschrank im Keller mag das wohl etwas übertrieben sein.

Vielleicht wird es doch wohl Buche werden, Kiefer oder gar Fichte kann ich mir nicht vorstellen. Es stellt mich aber immer noch vor ein Problem Schnittholz kaufen zu können. Eine kleinere Holzhandlung hat gleich abgesagt, Nadelholz wäre da und Platten. Die Baustoffhandlung, bei der ich mir die Buche für die Hobelbank gekauft habe, führt auch nur sehr begrenzt Schnittholz. Kommentar zu Esche, das läuft doch schon seit Jahren nicht mehr und die meisten Tischler würden eh nur Platten kaufen. Die haben mir dann angeboten, dass ich mir auf der Seite von Osmo Leimholzplatten aussuche, die würde man bestellen können.

Nächste Woche habe ich einen Termin bei einem Tischler der auch Massivholzmöbel baut, mal sehen ob ich da kaufen kann.

Die Konstruktion werde ich noch verfeinern und neu zeichnen. Wie kann ich die Last des senkrechten Steg über die obere Platte abtragen, spontan hätte ich an Dübel oder Schwalbenschwanzverbindungen gedacht.

Bei der Anzahl der Schubladen werde ich für die kleinen Schubladen wohl auf Kugelvollauszüge zurückgreifen. Ist ja auch eine Preisfrage.

Viele Grüße
Christoph

Christoph M.
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Re: Werkzeugschrank, Konstruktion?

Beitrag von Christoph M. »

[In Antwort auf #134274]
Hallo Horst,

die großen Schubladen habe ich unten platziert, da hier durch die verschiedenen Hobel das meiste Gewicht liegt. Anders herum ist es sicherlich besser zu konstruieren, den Plan werde ich aber auch noch überarbeiten.

Den Platz zum ausziehen der Schubladen habe ich im Raum wohl. Die Tiefe der Schubladen kommt aus der Überlegung die Rauhbank und Japansägen längst zu lagern. Und ich möchte so viel wie möglich unterbringen. Zu den Griffen habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, ich habe beim stöbern hier im Forum aber schon oft den Hinweis gelesen, dass die Griff nicht vorstehen sollten.

Die Lösung von Bernd Zimmermann sieht gut aus. Vielleicht kommt die noch dazu, den kleinen Werkzeugständer kann man ja auf der Hobelbank oder auf dem Werkzeugschrank platzieren.

Viele Grüße
Christoph

Rolf Richard
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Re: Holzart / Holzbeschaffung

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Christoph,

Buche ist für solche Vorhaben nach meiner Auffassung ein fast schon ideales Holz, wenn es gedämpft ist. (Leicht genügt)

Es ist dann hinreichend formstabil, relativ leicht zu bearbeiten und sehr oberflächenfest. Preisgünstig ist es auch. Für Schubladen würde ich zusatzlich Buchensperrholz verwenden. Das muss keine Möbelbauqualität besitzen., - Bausperrholz muss es aber auch nicht sein.

Sicher findet sich in Deinem Umfeld auch ein Händler für Besseres als Bauholz. Ich beziehe beispielsweise mein Material von der Firma Beha, die im Schwarzwald, aber auch in Heppenheim (sozusagen bei mir ums Eck) Niederlassungen hat. In Darmstadt wäre dann auch die Fa. Gentil. Wo kommst Du her?

Gruss

Rolf

Christoph M.
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Re: Werkzeugschrank, Konstruktion?

Beitrag von Christoph M. »

[In Antwort auf #134275]
Hallo Bernhard,

Grundsätzliches zu den Schubladen:

- sie verkanten weniger, wenn sie tiefer als breit sind (ist vielleicht bei Rollen/Kugelauszügen nicht so wichtig)
- die großen gehören natürlich nach unten. Dies ist besser für die Stabilität.
- oft genutztes Werkzeug, bei mir sind es die Messwerkzeuge, Stifte etc. gehören nach oben, sonst machst Du permanent Bewegungsübungen nach unten
- zwei Schubladen nebeneinander sind besser als eine große. Denn bei einer großen kannst Du nicht mehr vor dem Tisch stehen, wenn sie ausgezogen ist und Du wirst Dich wundern, wie oft Du sie ausziehst.


Das unterstützt meine bisherigen Überlegungen. Für die obersten Schubladen habe ich in der Tat Messwerkzeuge, Winkel, Anreißmesser und Stifte vorgesehen.
Den letzten Punkt hatte ich so auch noch gar nicht bedacht, ist aber einleuchtend.

Viele Grüße
Christoph


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