Apfelschnitte, wie?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Alexander Schifter
Beiträge: 65
Registriert: Fr 6. Mär 2015, 13:55

Apfelschnitte, wie?

Beitrag von Alexander Schifter »


Servus,
etwas provokanter Titel, iich weiss, aber es darf auch manchmal humorvoll sein.

Wir haben im Garten einen Apfelbaum umlegen müssen, und es ist ein schönes Stück dabei.

Ich habe vor, dieses Stück auftrennen zu lassen.

Ich brauch Eure Empfehlungen:

1) in welcher Stärke sollen die Bohlen geschnitten werden (um daraus mal was zu basteln) und
2) wiie lange muss das Holz trocknen (2 Jahre?)

Ich werde zwischen die Bohlen Leisten legen für den Durchzug und das Ganze abdecken, damit der Stapel vor Regen geschützt ist.

Danke vorab und liebe Grüße
Alexander aus Wien

Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Apfelschnitte, wie?

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Alexander,

Apfel ist ein wunderschönes Holz - aber anspruchsvoll zu trocknen. Es verwindet sich gerne und reisst noch lieber. Daher sollten nach dem Aufschneiden in Bretter ein paar Dinge beachtet werden. Rinde und Kambium sollten entfernt werden, was mit einem Zugmesser schnell und einfach geht. Das beugt dem Wurmbefall vor. Die Stirnseiten sollten versiegelt werden, damit der Trocknungsprozess etwas gleichmäßiger verläuft (Hirnholz trocknet schneller). Das verringert das Reißen der Bretter, ganz ist es aber kaum zu verhindern.

Nach dem Aufhölzeln der Bretter, wie Du es beschrieben hast, ist es eine gute Idee, den Stapel etwas zu beschweren. Damit verringert man das Verwinden etwas. Auch das ist jedoch nicht vollständig zu verhindern. Das Holz muss vor Regen und vor allem vor direkter Besonnung geschützt werden. Das ist mit einer Plane zwar zu machen, diese behindert jedoch die für die Trocknung wichtige ständige Belüftung. Besser ist daher eine Lagerung unter einem Vordach o.ä.

Zur Brettstärke: das hängt vom Stammdurchmesser und davon ab, was Du aus dem Holz machen möchtest. Für kleinere Arbeiten mit Brettstärken bis 18 mm sollten Bretter von 30 mm Breite genügen. Dann ist noch genug Spielraum, auch etwas längere Bretter plan hobeln zu können auch wenn sie sich beim Trocknen etwas verwunden haben. Die Trocknungszeit ist abhängig von der Brettstärke. Pro cm Dicke rechnet man ein Jahr Lufttrocknung. Das ist nur eine Faustregel. Ich habe festgestellt, dass eine ordentlich gelagerte Zwetschge von 30 mm Stärke schon nach 2 Jahren gut zu verarbeiten war.

Grüße
Klaus

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