Hobeleisen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Axel S
Beiträge: 219
Registriert: Mi 3. Apr 2013, 12:58

Re: Hobeleisen

Beitrag von Axel S »

[In Antwort auf #133001]
Hallo,
wenn ich die beiträge so durchlese, denke
ich meint Friedrich solche Hobeleisen wie sie früher
z.B. in den Holzhobeln von Johann Weiss eingesetzt wurden.

Die sind oft gut 4mm und mehr dick und sind so wie Friedrich es beschreibt
mit einer harten schicht an der Spiegelseite laminiert.

Ich finde auch, dass dies ein optimales Verhältniss von
gut/schnell schärfbar und ausreichend stabil darstellt.

In den Holzhobeln funktionieren die Eisen super. Ich habe auch schon
mal ein solches Eisen (eines Doppelhobels) in eine Stanley eingebau.

Mit absolut tollen Ergebnissen. Solche Eisen sind
oft samt Hobel in sehr gutem Zustand und wirklich billig
auf Flohmärkten zu finden.
Ich kaufe sie meist schon alleine wegen der Eisen.

LG
AXEL

Bernhard Lechner

Re: Bist Du da sicher?

Beitrag von Bernhard Lechner »


Ich bin mir sicher da ich als Lehrling das ganze ja in der Werkschule gemacht habe.
Hobelmesser schmiede ich zwar keine mehr dafür aber Schwerter und Messer.


Christian T
Beiträge: 230
Registriert: Mi 2. Jan 2013, 16:47

Re: Bist Du da sicher?

Beitrag von Christian T »

[In Antwort auf #133010]
Hallo
Es ist leicht über Wiki die zwei verschiedenen Sachen, Damaszener Stahl oder laminierter Stahl nachzulesen, da ändert auch eine Gegenbehauptung nichts.
Du hast natürlich Recht Friedrich.
Gruß Chr.

Horst Entenmann
Beiträge: 1177
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Hartmetall

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #132996]
Hallo zusammen,

Ich habe gerade im Internet aus anderem Zusammenhang etwas gesucht und bin dabei auch auf Maschinenhobelmesser auf Hartmetall gestoßen.
Gibt es so etwas auch für Handhobel? So ein dickes Messer vom Veritas Flachwinkelhobel zum Beispiel hätte ja durchaus Platz um einen Sims reinzuschleifen und ein Stück Hartmetall einzulöten. Ich habe so etwas mal gesehen bei einem Mikrotom.

Gruß Horst

justus

Re: Hartmetall

Beitrag von justus »


guude,

HW ist zur zerspanung von vollholz nur bdingt geeignet.
sinnvoll bis notwendig ist es beim bearbeiten von spanplatte, HPL und ähnlichen werkstoffen, ulmia hatte einen entsprechenden reformputzhobel mit stahlsohle im programm.

an dem übliche werkzeugstahl bis zu HSS lässt sich der keilwinkel steiler anschleifen und bestens polieren (abziehen), mit durchgängig scharfer homogener schneidkante.

HW ist weniger ein metall als viel mehr eine keramik, eher vergleichbar mit porzelan als mit metallen. es besteht aus einem kristallatigem gefüge, deshalb ist die schneidkante mehr oder weniger zerklüftet, wegen der hohen härte muß der keilwinkel größer (stumpfer) sein.
das schleifen ist auf normalen scheiben auch nicht möglich.

die vergleichsweise langen standwege von HW resultieren aus der hohen härte und dem selbstnachschärfeffekt, soll heißen dass die ausbruchskanten bei HW wg. der kristalinen struktur wieder scharfe kanten bilden, natürlich nicht im optimalen winkel.

bei der maschinenbearbeitung haben sich aus den genannten gründen messer für abrichte und dickte aus HW im handwerk nicht durchsetzen können, es wird SP oder HSS verwendet.

gut holz! justus.

Horst Entenmann
Beiträge: 1177
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Hartmetall

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Justus,

So ganz unwidersprochen kann ich das jetzt nicht stehenlassen.
Hartmetall ist ein metallischer Sinterwerkstoff und keine Keramik. Es gibt natürlich auch keramische Schneidstoffe aber die kann man vermutlich nicht auflöten.
Während sich bei Keramik die Experten streiten so sind Metalle auf jeden Fall kristallin und das tut der Bearbeitbarkeit keinen Abbruch.
Wenn man Mikrotommesser aus Hartmetall machen kann (und die müssen schärfer sein als ein Hobelmesser), dann sollte man auch ein scharfes Hobelmesser hinbekommen. Ob das noch mit Hausmitteln geht ist zugegebenermaßen eine gute Frage. Mit Diamantplatten sollte man schon ein Stück weit kommen, Abziehen mit Diamantpaste müßte auch gehen. Wassersteine sind vielleicht nicht so gut geeignet. Zum maschinellen Schleifen kann ich nicht so viel sagen, da ich nur Bohrer an der Maschine schleife aber auch dort gibt es spezielle Schleifscheiben bis hoch zur Diamantscheibe.

Was den Schneidenwinkel angeht, da bin ich nicht so sicher ob normaler Stahl, der einen Grat bildet (den man dann wieder entfernen muß) da wirklich überlegen ist, denn der Grat verhindert aus meiner Sicht zu einem gewissen Grad die exakte Ausformung der Schneidkante.
Ich bin sowieso ein Verfechter möglichst großer Winkel. Meine Hobelmesser schleife ich normalerweise auf 35° (mehr macht keinen Sinn, denn ohne einen Freiwinkel von ca. 10° geht es nach meinen Versuchen nicht) und nicht auf 25° wie in manchen Anleitungen zu lesen ist. Bei den Bevel-up-Hobeln habe ich noch keine Versuche mit größeren Winkeln gemacht, habe es aber vor. Wenn ich so lese daß manche ihr Messer auf 50° schleifen, dann denke ich schon, daß das auch mit Hartmetall gehen müßte.

Man darf auch nicht vergessen, daß es sehr unterschiedliche Hartmetalle gibt, von sehr spröde bis sehr zäh und man da evtl. auch erst mal herausfinden müsste was das beste ist.

Ich möchte aber nicht bestreiten daß man möglicherweise bei der Holzbearbeitung den Unterschied zwischen Stahl und Hartmetall nur an der Standzeit erkennt und selbst da der Unterschied so gering ist daß der Mehraufwand nicht lohnt.
Mich hätte nur interessiert ob jemand das schon mal ausprobiert hat, denn sonst käme ich evtl. in Versuchung mir auf der Arbeit mal ein Stück Werkzeugstahl auszuleihen, dort einen Sims reinzufräsen und ein Stück Maschinenmesser einzulöten.

Gruß Horst

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