Die neue, alte Dame *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Nils
Beiträge: 37
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Anlassen im Backofen

Beitrag von Nils »


Hallo Pedder,

danke für die ausführliche Erklärung!

Gruß, Nils


Bernt Steinmetz
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Anlassen im Backofen

Beitrag von Bernt Steinmetz »

[In Antwort auf #131970]
Darf ich mal flott die Frage einwerfen, warum das Anlassen sein muss?
So als Anregung gedacht...

Mit Diamantfeile und passenden Körnungen kann man vielleicht sogar noch mehr Spaß haben. Dann hält die Schärfe länger an den harten Zähnen. Diamantfeilen gibts so ab D25/30 bis über D126 hoch. Wohl auch D180 - was schon eine Schrupp-Feile erbringt.

Und im übrigen wäre die Verwendung von Valtitan oder Corinox Feilen eine Überlegung wert. Härte dieser - nebenbei rostfreien - Feilen liegt bei 1200HV.
(dürfte sich um ein Nitrierverfahren für Stahl handeln) Dat is anständich sage ich mal. Meine Kollegen bestätigen mir die Tauglichkeit dieser Dinger, was auch mein Eindruck ist. Von wegen Bissigkeit und Zusetzen wohl vorbildlich. Ob die jetzt in der genau passenden Ausführung fürs Sägenschärfen mal eben zu beschaffen sind, kann ich auf Wunsch prüfen.

Grüssle Bernt



Pedder
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Re: Anlassen im Backofen

Beitrag von Pedder »


Hallo Barnt,

Was gegen Diamantfeilen spricht?

- Gute Feilen sind teurer als eine neue zahnspiztengehärtete Säge.
- Das Schnittbild von Diamantfeilen ist nicht so hübsch.
- Harte Zähne kann man nicht schränken.

Wer eine Dreikantdiamantfeile hat und eine Säge mit harten Zähne, kann aus beidem zusammen natürlich wieder eine scharfe Säge machen, habe ich auch schon.

Liebe Grüße
Pedder


Friedrich Kollenrott
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Lasern, härten, anlassen, Feilen....Tapfere Jungs!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #131957]
Ihr Lieben,

es wäre schade, wenn hier der Eindruck entstünde, so wie Gerd und Pedder müsse man es machen wenn man ein Blatt herstellen will.

Das Besondere am Fall ist ja wohl: Gerd lässt seine Hobeleisen (und vielleicht auch manches Andere) sowieso laserschneiden, da hat er sich dann auch ein Sägeblatt "lasern " lassen, und warum nicht gleich mit Zähnen dran, die Maschine kann das.Das Laserschneiden von härtbarem Stahl führt dann aber dazu, dass der Bereich der Schnittkanten hart wird (punktuelle Erwärmung und "Abschreckung" durch das schnelle Abfliessen der Wärme in das ansonsten kalte Material). Das kann man dann nicht feilen usw. usw. Gerd und Pedder ist es dennoch gelungen, daraus ein brauchbares Blatt zu machen, das ist geschickt und tapfer.

Der Normalfall (wenn man weder laserschneiden kann noch einen "Retoother" hat) ist: Ein Blatt wird aus Bandstahl im handelsüblichen Zustand (vergütet, kaltgewalzt) hergestellt, eine Wärmebehandlung findet bei der Sägenherstellung nicht statt. Das Blatt wird zuerst mit Kerben im Abstand der Zahnteilung versehen. Das kann man z.B. mit einem drangehaltenen Sägeblatt machen oder (nicht so komfortabel) mit einem Lineal. Diese Kerben werden dann tiefergefeilt bis es eine fertige Bezahnung ist. So wird auch jede Wärmebehandlung des Stahles mit Hausmitteln vermieden, besser wird er davon ja auch nicht.

Frohes Feilen!

Friedrich



Gerd Fritsche
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Lasern, härten, anlassen, Feilen *MIT BILD*

Beitrag von Gerd Fritsche »


Hallo Holzwerker,
Friedrich hat Recht. Ein einzelnes Blatt lasern lassen kostet:
1. Programierkosten
2. Rüstkosten
3. Material
4. Arbeitszeit.
Da ich häufig Hobelteile lasern lasse, gehen ein Teil dieser Kosten in der gesamten Bestellung unter.
Zu den Anlassfarben: wie schon Pedder schreibt kann das Blatt, auch ein Spitzengehärtetes zum besseren feilen bis auf 300° angelassen werden, das ist dann "Kornblumenblau"

Gruss Gerd.


Pedder
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Re: Lasern, härten, anlassen, Feilen....Tapfere Ju

Beitrag von Pedder »


Hallo Friedrich,

schade wäre es, wenn der Eindruck entstünde, ich mache das immer so. Das ist eher eine Notlösung für zu harte Folien oder eben zahnspitzengehärtete Sägen.

Ich habe von Gerd lasergeschnittene Muster in allen möglichen Zahnweiten erhalten, die ich benutze, um diese ersten Kerben zu machen. Mit Papiermustern oder gar Linealen bin ich nie zurechtgekommen.

Was man gut nehmen kann, sind Metallsägeblätter als Muster. Die gibt es in 18, 24 und 32 tpi. Wenn man nur jeden zweite (24 tpi / 2 = 12 tpi) dritte oder vierte Lücke feilt, bekommt man damit eine sehr ordentliche Auswahl von Zanhweiten.

Liebe Grüße
Pedder


Roger Wenkin
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Re: Lasern, härten, anlassen, Feilen....Tapfere Ju

Beitrag von Roger Wenkin »


Hallo Pedder, Gerd & Friederich

das sind nützliche Tipps und Informationen. Vielen Dank an euch alle.

Roger



Bernt Steinmetz
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Re: Anlassen im Backofen

Beitrag von Bernt Steinmetz »

[In Antwort auf #131979]
Danke für die Ausführung ! Klingt überzeugend. Auch das mit dem Schränken harter Zähne.
Wer das Sägenschärfen beherrscht, der brauch ja sich nicht so vorm Sägenschärfen fürchten und daher keine harten Zähne...

Übrigens - falls wer mal z.B. seinen Seitenschneider schärft: ich empfand meine Diamantfeilen halt nicht als teuer. Ich bin da aber eher von der relativen Sorte.
Und : ja - wenns schön sein soll, muß man auf Körnung D20-30 runter. Könnte Dir ja mal eine leihen. Meist hat man 91er und so Kroppzeug. Da sieht dann böse aus.
(Diamant und CBN-Korn werden andersrum nummeriert: kleinere Nummer = feineres Korn)

Wer keine harten Kanten will, der kann Wasserstrahlen lassen. Kostet n Tick mehr als lasern meist - aber ich hätte da bei Interesse ggf. nen Tipp.

Gruß

Bernt


Pedder
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Diamantfeilen

Beitrag von Pedder »


Hallo Bernt,

Nadelferilen mit Diamantbesatz gibt es zB von F. Dick, habe ich auch. Aber verschiedenen Körnungen werden, soweit ich es sehe, nicht angeboten.

Deutlich Feiner und angenehmer zum Schärfen sind die japanischen Diamantfeilen von Dieter. Wenn Du Nadelfeile dreikant diamantbesetzt auftust, wäre ich daran durchaus interessiert.

Liebe Grüße
Pedder


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