Kunz-Plus/Schleifsteine usw.
Kunz-Plus/Schleifsteine usw.
Hallo an die leisen Holzwerker,
auf der Messe habe ich mit großer Begeisterung den Kunz-Plus Nr. 5 ausprobieren dürfen, danke Dieter!
Ich stehe nun kurz vor der Anschaffung und möchte auch "richtig" schärfen, d.h. Grundschliff auf der Tormek und nicht wie bisher polieren auf Lederscheibe sondern abziehen auf Wasserstein.
Ein über Kreuz eingeschnittener Granitblock ist bestellt.
Bei der Suche nach geeigneten Steinen traf ich auf den sog. belgischen Brocken, dem man einen perfekten Schliff von Messern und Werkzeugen nachsagt.
Was haltet Ihr von der Kombination, Kunz-Plus, und belg. Brocken?
Oder ist ein jap. Kombiwasserstein mit 2 Körnungen besser?
Gruß Dietrich
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- Registriert: Mo 17. Sep 2012, 15:40
Re: Kunz-Plus/Schleifsteine usw.
Nach meinem Wissensstand hat der Belgische Brocken eine Körnung von ca. 6000.
Ich hab einen und benutze ihn auch sehr viel. Einen Arkansas habe ich auch, aber für mein Gefühl ist der besser für die Messer im Haushalt.
Das scheint vielen hier im Forum zu wenig für das Abziehen zu sein.
Mir wurde von mehreren ein 8000er empfohlen.
Ich bestelle nächste Woche den 8000er Naniwa.
LG
Flo
Re: Kunz-Plus/Schleifsteine usw.
Hallo Dietrich,
belgischer Brocken ist ein Naturstein und die japanischen Wassersteine sind Kunststeine.
Grundsätzlich würde ich mich für eine Richtung entscheiden. Ich habe die japanischen Wassersteine gewählt, weil da die Variationen größer sind. Du brauchst genau zwei Steine:
- 800 er zum Schärfen
- 8000 er zum Polieren
Bei Deiner Anwendung reichen die bis zu Deinem Lebensende.
Dazu nimmst Du die Eclipse Führung und baust Dir ein Halterbrett für Steine und Winkelabmessung. Hier wird ein Schärfprozess genau beschrieben (inkl. Tormek)
http://holzzeitung.blogspot.de/search/label/Hobelmesser%20schleifen (Schade, er nimmt nicht den ganzen Link - bitte kopieren)
Wenn es Dich Midsommer wieder nach Schweden treibt, machst Du einen Stop bei mir und wir schärfen einmal gemeinsam und präparieren gleich die Sohle des Hobels mit. Dann schaust Du Dir gleich noch die Starrett Meßwerkzeuge an.
Viele Grüße und Glückwunsch zum Kunz (ich mag die Bedrocks aber lieber)
Bernhard
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- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Re: Kunz-Plus/Schleifsteine usw.
[In Antwort auf #131926]
Hallo Dietrich,
Grundsätzlich hat die Wahl der Steine natürlich überhaupt nichts mit dem Hobelfabrikat zu tun; trotzdem freu ich mich dass der Kunz Dir gefällt.
Du willst auf dem Tormek schleifen und dann von Hand abziehen. Zu dieser Abfolge kann ich nichts sagen, weil ich das hohle Vorschleifen mit der Maschine (und das anschließende plan abziehen) nicht aus eigener Erfahrung kenne.
Die traditionellen Belgischen Brocken (beige) sind durchweg sehr klein, zu klein für ein Hobeleisen finde ich. Es gibt eine blaue Variante, die hätt ich auch gern mal ausprobiert, der Vertreiber wollte mir aber keinen Stein zum Testen geben. Ich habe also zur Qualität dieser Steine keine Meinung.
Grundsätzlich bin ich auch eher ein Freund künstlicher Steine, mag sein dass ich in diesem Punkt eher Vertrauen in moderne Technik habe als in Mutter Natur (die Natursteine haben schon einige Millionen Jahre herumgelegen, da kann man nicht mehr beim Hersteller reklamieren ;-))
Berhhard schreibt, dass man zum Schärfen einen 800er und einen 8000er braucht. Genauso sehe ich das auch. Ich schärfe ohne jegliche Maschine. Für den normalen Schärfvorgang setze ich auch eine solche Kombination von Steinen ein (bei mir ein 1000er Shapton und ein 8000er Naniwa). Zusätzlich benutze ich einen 6000er Cerax (zum gelegentlichen Nacharbeiten von Spiegelseiten) und einen Schruppstein.
Würde man mir eine Tormek schenken (und ich könnte sie in meiner Werkstatt unterbringen), dann würde die vielleicht den Schruppstein ersetzen.
Für einen normalen Schärfvorgang ist 1 Schleifstein + 1 Abziehstein (im Idealfal polierend) optimal, da stört eine Maschine mit Hohlschliff eher... Ich habe jetzt gerade mehrere Kombisteine getestet (Dieter war so nett, das zu unterstützen): Deren Abziehseiten waren m.E. für eine wirklich hochwertige Schneide zu grob. Ich würde deshalb dringend zwei Einzelsteine empfehlen.
Mein Standardangebot: Wenn Du mir ein Eisen (Hobel- oder Stech- ,aber bitte keines mit total verhunzter Spiegelseite!) schickst, bekommst Du es von mir gut geschärft zurück, dann hast Du einen Eindruck was man mit einem polierenden 8000er ohne besonderen Aufwand erreichen kann.
Ich wünsche viel Erfolg!
Friedrich
Hallo Dietrich,
Grundsätzlich hat die Wahl der Steine natürlich überhaupt nichts mit dem Hobelfabrikat zu tun; trotzdem freu ich mich dass der Kunz Dir gefällt.
Du willst auf dem Tormek schleifen und dann von Hand abziehen. Zu dieser Abfolge kann ich nichts sagen, weil ich das hohle Vorschleifen mit der Maschine (und das anschließende plan abziehen) nicht aus eigener Erfahrung kenne.
Die traditionellen Belgischen Brocken (beige) sind durchweg sehr klein, zu klein für ein Hobeleisen finde ich. Es gibt eine blaue Variante, die hätt ich auch gern mal ausprobiert, der Vertreiber wollte mir aber keinen Stein zum Testen geben. Ich habe also zur Qualität dieser Steine keine Meinung.
Grundsätzlich bin ich auch eher ein Freund künstlicher Steine, mag sein dass ich in diesem Punkt eher Vertrauen in moderne Technik habe als in Mutter Natur (die Natursteine haben schon einige Millionen Jahre herumgelegen, da kann man nicht mehr beim Hersteller reklamieren ;-))
Berhhard schreibt, dass man zum Schärfen einen 800er und einen 8000er braucht. Genauso sehe ich das auch. Ich schärfe ohne jegliche Maschine. Für den normalen Schärfvorgang setze ich auch eine solche Kombination von Steinen ein (bei mir ein 1000er Shapton und ein 8000er Naniwa). Zusätzlich benutze ich einen 6000er Cerax (zum gelegentlichen Nacharbeiten von Spiegelseiten) und einen Schruppstein.
Würde man mir eine Tormek schenken (und ich könnte sie in meiner Werkstatt unterbringen), dann würde die vielleicht den Schruppstein ersetzen.
Für einen normalen Schärfvorgang ist 1 Schleifstein + 1 Abziehstein (im Idealfal polierend) optimal, da stört eine Maschine mit Hohlschliff eher... Ich habe jetzt gerade mehrere Kombisteine getestet (Dieter war so nett, das zu unterstützen): Deren Abziehseiten waren m.E. für eine wirklich hochwertige Schneide zu grob. Ich würde deshalb dringend zwei Einzelsteine empfehlen.
Mein Standardangebot: Wenn Du mir ein Eisen (Hobel- oder Stech- ,aber bitte keines mit total verhunzter Spiegelseite!) schickst, bekommst Du es von mir gut geschärft zurück, dann hast Du einen Eindruck was man mit einem polierenden 8000er ohne besonderen Aufwand erreichen kann.
Ich wünsche viel Erfolg!
Friedrich
Re: Kunz-Plus/Schleifsteine usw.
Hallo,
den Worten von Friedrich ist kaum etwas hinzuzusetzen. Auch ich kenne die Belgischen Brocken als zu klein, um ein Hobeleisen darauf abzuziehen.
Was ich noch zum Thema "Hohlschliff" zu schreiben hätte ist, dass ich es immer wieder mal mache. Sei es bei neu erworbenen Eisen, bei welchen einiges weg muß, oder wenn die ganz dünnen Eisen beim Handschleifen doch etwas ballig werden.
Normalerweise kann man sich beim händischen Schleifen gut am alten Fasenwinkel orientieren, doch ist es bei diesen ~2mm dünnen Eisen schon recht schwierig.
Ich schleife an einem schnelldrehenden Schleifbock mit einer weißen Scheibe solange, bis ich an die eigentliche Schneide etwa 0,3mm bis 0,5mm herankomme. Das ergibt zwei Auflagepunkte, die es ungemein erleichtern, beim Schleifen gleichen Winkel zu behalten. Das Schleifen geschieht dann auf einem 800er King oder 1000er Naniva. Ob man dann noch weiter mit 2000er, 4000er und 8000er im gleichen Winkel arbeitet, bis die Schneide fertig ist, oder eine Mikrofase anlegt (bei mir mit 4000er King oder 8000er Tanakaya) bleibt dem persönlichen Geschmack vorbehalten.
Wenn man nur ein oder zwei Eisen gelegentlich bearbeiten möchte, dann ist ein Kombistein, wie ich meine, noch eine Möglichkeit. Allerdings ist da wohl das einzige Argument dafür, der Preis. Sonst rate ich doch zu einzelnen Steinen.
Rafael
Re: Kunz-Plus/Schleifsteine usw.
[In Antwort auf #131926]
Hallo Dietrich,
ich verrichte genau diese Arbeit bisher mit einem Arkansas und bekomme die Schneiden ohne größere Probleme rasiermesserscharf. Der Arkansas ist allerdings ein relativ langsamer Stein, weil er sehr hart ist.
Bei einem Neukauf würde ich mir einen blauen belgischen Brocken überlegen (relativ bezahlbar, traditioneller Stein) oder den härtesten 6000er oder 8000er Japaner besorgen, den Dieter im Sortiment hat, weil ich nicht wirklich gerne abrichten will. Ich ziehe immer freihand ab, alles andere ist mir zu umständlich.
Ich habe einen alten Belgischen Brocken - die damit erzeugten Schneiden sind von hervorragender Schärfe. Leider ist der Stein aber erstens relativ klein und zweitens relativ weich. Der Arkansas ist so hart, dass man auf dem mehrere hundert Schneiden von Stemmeisen (und vermutlich deutlich mehr) abziehen kann, ohne dass sich der Stein verändert.
Messerschneiden laufen bei mir über einen harte Filzscheibe mit Polierpaste - geht schnell und mit optimalem Ergebnis.
Viele Grüße,
Max
Hallo Dietrich,
ich verrichte genau diese Arbeit bisher mit einem Arkansas und bekomme die Schneiden ohne größere Probleme rasiermesserscharf. Der Arkansas ist allerdings ein relativ langsamer Stein, weil er sehr hart ist.
Bei einem Neukauf würde ich mir einen blauen belgischen Brocken überlegen (relativ bezahlbar, traditioneller Stein) oder den härtesten 6000er oder 8000er Japaner besorgen, den Dieter im Sortiment hat, weil ich nicht wirklich gerne abrichten will. Ich ziehe immer freihand ab, alles andere ist mir zu umständlich.
Ich habe einen alten Belgischen Brocken - die damit erzeugten Schneiden sind von hervorragender Schärfe. Leider ist der Stein aber erstens relativ klein und zweitens relativ weich. Der Arkansas ist so hart, dass man auf dem mehrere hundert Schneiden von Stemmeisen (und vermutlich deutlich mehr) abziehen kann, ohne dass sich der Stein verändert.
Messerschneiden laufen bei mir über einen harte Filzscheibe mit Polierpaste - geht schnell und mit optimalem Ergebnis.
Viele Grüße,
Max
Re: Kunz-Plus/Schleifsteine usw.
[In Antwort auf #131937]
Hallo an die Fraktion der Hobeleisen-Flüsterer,
vielen Dank für Eure zahlreichen Hinweise. Ich habe hier einen belg. Brocken, der natürlich viel zu klein ist.
Werde den einfachen Weg der Komplett-Bestellung bei Dieter gehen, und zum Kunz-Plus Nr.5 einen 800 oder 1000er sowie einen 8000er Stein nehmen.
Bernhard, vielen Dank für Dein Angebot, zu dem ich nicht nein sage, ich würde es mit der MK 2 Führung versuchen. Deine Schärfbeschreibung habe ich gelesen, interessant.
Ich erinnere mich sehr gut an die Schärfvorführung von Dir Friedrich 2005 bei Volker in der Heide und auch an die Auffrischung bei Bernhard vor 2 Jahren. Nahezu jeder Arbeitsschritt ist gespeichert, so daß ich es mir zutraue, dennoch vielen Dank für Dein Angebot Friedrich.
Natürlich werde ich, sobald sich Erfolge einstellen, hier posten:-)
Optisch sind auch die Clifton Hobel ein Genuß...aber das ist ein anderes Thema.
Gruß Dietrich
Hallo an die Fraktion der Hobeleisen-Flüsterer,
vielen Dank für Eure zahlreichen Hinweise. Ich habe hier einen belg. Brocken, der natürlich viel zu klein ist.
Werde den einfachen Weg der Komplett-Bestellung bei Dieter gehen, und zum Kunz-Plus Nr.5 einen 800 oder 1000er sowie einen 8000er Stein nehmen.
Bernhard, vielen Dank für Dein Angebot, zu dem ich nicht nein sage, ich würde es mit der MK 2 Führung versuchen. Deine Schärfbeschreibung habe ich gelesen, interessant.
Ich erinnere mich sehr gut an die Schärfvorführung von Dir Friedrich 2005 bei Volker in der Heide und auch an die Auffrischung bei Bernhard vor 2 Jahren. Nahezu jeder Arbeitsschritt ist gespeichert, so daß ich es mir zutraue, dennoch vielen Dank für Dein Angebot Friedrich.
Natürlich werde ich, sobald sich Erfolge einstellen, hier posten:-)
Optisch sind auch die Clifton Hobel ein Genuß...aber das ist ein anderes Thema.
Gruß Dietrich
Re: Kunz-Plus/Schleifsteine usw.
Hallo Dietrich,
ich will es kurz machen.
Ich empfehle den
Diamantschleifstein 203 x 76 mm, Korn 250, grob
EZE-LAP Nummer: 81C
Bestell-Nr. 317931
Preis ✱ 59,--
zum Winkel einstellen, planmachen der Spiegelseite und Abrichten der Schleifsteine
und einen
Abziehstein Körnung 10000
Serie Super Stone
Zum Abziehen nach dem Schleifen
für eine hochglanzpolierte Spiegelfläche an Klingen
Schwertpolierqualität
Größe: 210 mm x 70 mm x 20 mm
Bestell-Nr. 313248
Preis ✱ 69,90
zum Polieren mit einem Grad steiler als der Schnittwinkel und polieren der Spiegelfläche.
Dieses ist mit der MK II sehr leicht zu machen.
Viele Grüße aus der Kurpalz, Helle
-
- Beiträge: 2715
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Ergänzung
Hallo Dietrich,
solltest du dich für die MK2 entscheiden, dann sieh dir auch die Rolle für verrundete Schneiden an. Ich habe diese hier kurz beschrieben:
http://holzwerkerblog.de/2012/02/22/gerundete-schneiden-mit-der-veritas-mk2/
Gruß
Heiko