Bestoßsystem - etwas anderes
Johannes!
Nee Johannes,
bei einer aufwärtsführenden Rampe würde erst der Unterteil der Klinge schneiden, dann der Mittlere und dann der Obere. Das sieht von der Seite so aus, als ob die Klinge aus den Holz gezogen wird.
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Johannes!
Hallo Pedder,
das stimmt zwar für das Messer und die Salami, aber letztendlich kombinierst Du hierbei zwei Bewegungsrichtungen:
1. Die geneigte Zugbewegung zu Dir hin (Deine "schräge Rampe" rauf), quasi analog zum Sägen mit einer Japansäge... ;-)
2. Die vertikale Bewegung des Messers nach unten, das Messer sackt ja quasi immer tiefer beim Schneiden.
Und erst durch die 2. Bewegung wird es ein ziehender Schnitt. Und solch eine Bewegung ist beim Bestoßhobel auf einer Rampe nicht möglich. Der Hobel ist zwangsgeführt auf seiner Rampe! Und entweder er hat ein schräg gestelltes Eisen (schräg zur Bewegungsrichtung - halt irgendetwas ungleich 90°), dann ist ein ziehender Schnitt möglich; oder er hat ein "normales" Eisen, dann ist auch mit Rampe kein ziehender Schnitt möglich. Denn dann gibt es bloß die eine Bewegungsrichtung...
Soviel von meiner Seite dazu,
Gute Nacht und schöne Grüße
Stefan
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Pedder!
Ja Pedder,
es sieht so aus, aber es ist nicht so. Die Klinge wird genau quer zur Schnittkante der Hobelklinge bewegt.
Gute Nacht, Pedder
Es grüßt Johannes
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Nein!
[In Antwort auf #131876]
Hallo Pedder,
entschuldige, dass ich widerspreche, aber es stimmt einfach nicht. Eine geneigte Materialauflage verschafft weder wenig noch überhaupt ziehenden Schnitt. Die Physik spricht dagegen :-). Wenn du deinen Bankhobel schräg zur Hobelrichtung führst, ist der Schnitt ziehend. Wenn du ihn gerade führst, kann das Werkstück liegen wie es will, der Hobel greift immer voll an.
HG Klaus
Hallo Pedder,
entschuldige, dass ich widerspreche, aber es stimmt einfach nicht. Eine geneigte Materialauflage verschafft weder wenig noch überhaupt ziehenden Schnitt. Die Physik spricht dagegen :-). Wenn du deinen Bankhobel schräg zur Hobelrichtung führst, ist der Schnitt ziehend. Wenn du ihn gerade führst, kann das Werkstück liegen wie es will, der Hobel greift immer voll an.
HG Klaus
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Re: Johannes!
[In Antwort auf #131885]
Hallo in die Runde
Frage: Pedder, sprichst Du davon, daß der Hobel,
wenn er auf der abwärtsgeneigten Rampe am Werkstück entlang geführt wird,
das Hobeleisen eben nicht nur horizontal durch das Holz schiebt,
sondern eben auch gleichzeitig (ein wenig) von oben nach unten zieht?
Das ist dann ein Ziehen des Schnittes in der Vertikalen, oder?
Ich stell mit eben eine 90° Rampe vor - maximaler Zug bei Null Schub. Richtig?
Gut Holz!
Und: Tolle Arbeit Klaus, Danke für die Einblicke!!!
Daniel
Hallo in die Runde
Frage: Pedder, sprichst Du davon, daß der Hobel,
wenn er auf der abwärtsgeneigten Rampe am Werkstück entlang geführt wird,
das Hobeleisen eben nicht nur horizontal durch das Holz schiebt,
sondern eben auch gleichzeitig (ein wenig) von oben nach unten zieht?
Das ist dann ein Ziehen des Schnittes in der Vertikalen, oder?
Ich stell mit eben eine 90° Rampe vor - maximaler Zug bei Null Schub. Richtig?
Gut Holz!
Und: Tolle Arbeit Klaus, Danke für die Einblicke!!!
Daniel
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- Beiträge: 3208
- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
gut ist das aber nicht...
[In Antwort auf #131882]
wenn ein Autor eine Kraft als "Druck" bezeichnet, lässt das Niveau (naturwissenschaftlich gesehen) doch zu wünschen übrig.
Friedrich
wenn ein Autor eine Kraft als "Druck" bezeichnet, lässt das Niveau (naturwissenschaftlich gesehen) doch zu wünschen übrig.
Friedrich
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- Beiträge: 66
- Registriert: Mo 27. Aug 2012, 14:50
Re: Ziehender Schnitt
[In Antwort auf #131880]
Hallo an alle
Ich habe die verschiedene Argumente und Meinungen zum Thema ziehender Schnitt von euch durchgelesen. Das ist schon verwirrend.
Ich habe mir daraufhin auf ein Blatt die verschiedenen Hobelsituationen aufgezeichnet um überhaupt noch klar zu kommen. Ich möchte euch die Skizzen nicht vorenthalten und eure Meinungen dazu lesen.
Unter jeder Skizze ist eine Vergrösserung aufgemalt wie die Schneide die Holzfasern angreift und abtrennt:
Skizze 1: Hobeln einer Stirnfläche ohne Bestosslade. Schneide steht im rechten Winkel zur Hobelrichtung . Hier wird die Schneide im rechten Winkel in die Faser gedrückt die Faser wird abgedrückt nicht abgeschnitten.
Skizze 2:. Hobel liegt schräg auf dem Brett und wird gerade noch vorn geschoben. Die Schneide trifft in einem anderen Winkel auf die Fasern und muss auch in diese gedrückt werden.
Skizze 3: Hobeln einer Stirnfläche auf der Bestosslade mit angwinkeltem Brett. Schneide steht auch hier im rechten Winkel zur Hobelrichtung sowie in Skizze 1.
Skizze 4: Hobeln einer Stirnfläche auf der Bestosslade mit Hobel mit schrägstehendem Blatt. Für mich die gleiche Situation wie Skizze 2.
Skizze 5: Hier habe ich für meine Begriffe einen echten ziehenden Schnitt. Die Fasern werden von der Schneide schräg angegriffen und abgeschnitten weil der Hobel nicht nur nach vorn gedrückt sondern auch seitlich herüber gezogen wird. Das kann aber auf einer Lade nicht so gemacht werden.
Liebe Grüsse
Roger
Hallo an alle
Ich habe die verschiedene Argumente und Meinungen zum Thema ziehender Schnitt von euch durchgelesen. Das ist schon verwirrend.
Ich habe mir daraufhin auf ein Blatt die verschiedenen Hobelsituationen aufgezeichnet um überhaupt noch klar zu kommen. Ich möchte euch die Skizzen nicht vorenthalten und eure Meinungen dazu lesen.
Unter jeder Skizze ist eine Vergrösserung aufgemalt wie die Schneide die Holzfasern angreift und abtrennt:
Skizze 1: Hobeln einer Stirnfläche ohne Bestosslade. Schneide steht im rechten Winkel zur Hobelrichtung . Hier wird die Schneide im rechten Winkel in die Faser gedrückt die Faser wird abgedrückt nicht abgeschnitten.
Skizze 2:. Hobel liegt schräg auf dem Brett und wird gerade noch vorn geschoben. Die Schneide trifft in einem anderen Winkel auf die Fasern und muss auch in diese gedrückt werden.
Skizze 3: Hobeln einer Stirnfläche auf der Bestosslade mit angwinkeltem Brett. Schneide steht auch hier im rechten Winkel zur Hobelrichtung sowie in Skizze 1.
Skizze 4: Hobeln einer Stirnfläche auf der Bestosslade mit Hobel mit schrägstehendem Blatt. Für mich die gleiche Situation wie Skizze 2.
Skizze 5: Hier habe ich für meine Begriffe einen echten ziehenden Schnitt. Die Fasern werden von der Schneide schräg angegriffen und abgeschnitten weil der Hobel nicht nur nach vorn gedrückt sondern auch seitlich herüber gezogen wird. Das kann aber auf einer Lade nicht so gemacht werden.
Liebe Grüsse
Roger
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- Registriert: So 16. Feb 2014, 15:12
Re: Ziehender Schnitt
Super Bilder.
Ziehende Schnitte hast Du bei 2, 4 und 5. Bei all diesen Anwendungen steht die Klinge naemlich nicht senkrecht auf der Schnittrichtung (dem Vektor der Schnittbewegung). In diesen Faellen kann man die Schnittbewegung (den Schnittgeschwindigkeitsvektor) echt in zwei Komponenten aufteilen: eine entlang der Klinge und eine rechtwinklig zur Klinge. Die Komponente entlang der Klinge zieht die Klinge quasi am Schnittgut entlang. Die Komponente rechtwinklig zur Klinge presst die Klinge durchs Schnittgut hindurch.
Bei einem rein "drueckenden" Schnitt wie in 1 und 3 dargestellt steht die Schnittbewegung exakt im rechten Winkel zur Klinge und die Klinge wird voll durch das Schnittgut gepresst ohne jegliche ziehende Komponente.
Gruesse
Joerg
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Re: Ziehender Schnitt
Ich weiss nicht so recht, ob ich ihm glauben soll. Er sagt, man solle den Hobel 10 bis 20 Grad verdrehen, was den effektiven Schnittwinkel verringert. Mit der Winkelverringerung hat er recht.
Aber mit genau diesem geringeren Schnittwinkel erklaert er das Besondere am ziehenden Schnitt. Wenn das alles waere, koennte man ja generell die Hobel mit den aus der Rotation resultierenden flacheren Schnittwinkeln bauen und dann normal und nicht rotiert hobeln.
Das wird aber allgemein so nicht getan.
Joerg