Bestoßsystem - etwas anderes

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Klaus Kretschmar
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Re: BLEI da ist es wieder

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Axel,

in der Tat hat man beim Bestoßen von Hirnholz sehr leicht Ausbrüche, wenn das Werkstück nicht überall satt am Anschlag anliegt. Deswegen haben die Anschläge angeleimte Passstücke aus Birne (Längsholz), die vor der Erstbenutzung genau so weit abgehobelt werden, dass das Eisen gerade vorbei passt - in der Theorie :-)). Leider bleibt das nicht auf Dauer so, über kurz oder lang leidet der Anschlag etwas. Die Passstücke müssen dann ersetzt werden, was keine grosse Sache ist. Viel eleganter ist allerdings Dereks Lösung mit dem nachstellbaren Anschlag. Da besteht bei meiner Lade noch Verbesserungspotential.

Viele Grüsse
Klaus



Klaus Kretschmar
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Re: Vielen Dank ...

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Jörg,

vielen Dank für die Winkelberechnungen. Trigonometrie mochte ich schon zu Schulzeiten nicht :-), weswegen ich das nicht nachvollziehen oder gar prüfen kann. Ich glaube dir daher gerne.

Winkel hin oder her, du hast recht, der Hobel arbeitet sehr ordentlich. Das zählt :-).

Viele Grüsse
Klaus



TimoB.
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Re: Neuer Link

Beitrag von TimoB. »

[In Antwort auf #131823]
Hallo Klaus,

dein Bestoßhobel ist etwas wirklich Sensationelles. Besonders freut es mich, dass ich diesen schon ausprobieren durfte! Freut euch alle auf Darmstadt!

Das Gewicht, bzw. die Schwungmasse, verwandelt diesen Hobel in ein "Hochleistungs-Arbeitstier" der optisch einfach ein Kunstwerk ist und eine Ergonomie aufweist die seinesgleichen sucht.

Das Schnittbild ist ein wenig besser als beim LAJ auf der Stoßlade (ohne Gerd Fritsche-Messer), aber er liegt viel stabiler und gleitet leichter - eben ein reinrassiger Bestoßhobel.

Deine Gehrungsvorrichtung muss ich mir auch noch ganz genau anschauen.

Auch ich finde du solltest diesen Blog mehr nutzen! Klasse Doku!

Viele Grüße
Timo



Philipp
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Geneigte Stoßlade

Beitrag von Philipp »


"Da ich den Lie Nielsen Bestoßhobel (#9, iron miter) besitze, der eine gerade Schneide hat, wollte ich die Bestoßlade mit einer Neigung von 3 - 5% nach hinten bauen. Bringt das was oder verkomplizieren die paar Grad den Aufwand die Stoßlade zu bauen?"


Das Thema hatten wir auch schon im unten aus der Versenkung geholten Thema (http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/55539).

Die geneigte Auflage bei der Stoßlade wird Dir nichts bringen, nur Mehraufwand beim Bauen. Einen ziehenden Schnitt bekommst Du damit auch nicht hin, ledliglich wird der Hobel das Werkstück nicht auf einmal, sondern während eines minimal ausgedehnten Zeitintervalls in seiner vollen Breite angreifen.

Und wenn schon geneigt, dann andersherum, nämlich nach oben. Denn nur so greift das Hobelmesser(wahrscheinlich vernachlässigbar) schräg von oben an und erschwert Ausrisse. Bei nach unten geneigter Auflage, wie es auch Derek Cohen zeigt, kommt der Schnitt von unten und könnte somit Ausrisse auf der Werkstückoberseite verursachen/die Möglichkeit dazu erhöhen. Bei Derek C. geht das deswegen, weil der ja auf der Südhalbkugel wohnt ;-).

Oder - unter Nutzung der Schwerkraft - ebene Auflage und nach unten geneigte Hobelgleitbahn (oder wie man das nennen mag).

Gruß, Philipp



Klaus Kretschmar
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Re: Neuer Link

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Michael,

der 90°-Anschlag ist mit 2 Maschinenschrauben M8 befestigt (Gewindemuffen im Brett eingelassen). Die rechte Bohrung im Anschlag ist ebenfalls 8 mm, die linke jedoch 12 mm. Damit ist der Anschlag links +/- 2 mm verstellbar.

Pläne habe ich leider nicht.

Wenn dein Bestoßhobel kein schräges Eisen hat, kannst du keinen ziehenden Schnitt erreichen. Es ist ein -allerdings verbreiteter- Irrglaube, das mithilfe einer schrägen Werkstückauflage erreichen zu können. Für einen ziehenden Schnitt muss das Eisen schräg zur Bewegungsrichtung des Hobels stehen. Die ist in einer Lade jedoch vorgegeben und kann nicht geändert werden. Vielleicht durch einen schrägen Schlitten, auf dem der Hobel geführt wird...:-)

Viele Grüße
Klaus



Pedder
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zwei ... drei Meinungen

Beitrag von Pedder »


Hallo Klaus,

ich denke, dass es dem Holz egal ist, ob es schräg zur Bewegungsrichtung des Hobeleisens liegt oder das Hobeleisen Schräg geführt wird. Aber mit der Veränderung der Lage des Werkstücks werde ich nur minimlae Effekte erzielen. Daher habe ich ja über den Schlitten, den Du erwähnst, nachgedacht. ICh glaube nicht, dass ich den bauen werde. Denn wenn man mittels einen schrägen schlittens den Hobel so vedreht, dass er wahrnehmbar zieht, verleiert man ihn als Referenzfläche.

Aber es gibt ja auch Hobel mit Schrägen Eisen zu kaufen, einen habe ich. mal sehen, ob ich aus dem Falzhobel einen Bestoßhobel bekomme. Zum Bestoßen habe müsste ich dann allerduings die linke Handnehmen, weil ich den Rechtshänder Falzhobel habe....

In Echt: Wenn ich unser Programm so sehe, wird es eine Einfach Lade mit dem Jack und später evtl. mal einem Bestoßhobel

Liebe Grüße
Pedder

Helles Hobel als linkshänderversion dürfte auch 99,5% aller Aufgaben bweältigen.


Klaus Kretschmar
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Re: zwei ... drei Meinungen

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hi Pedder,

dem Holz mag es egal sein :-). Die Frage ist doch, wie man einen ziehenden Schnitt bewirkt. Das geht in einer Stoßlade nun mal nicht mit einem Hobel, dessen Eisen rechtwinklig zur Seite (Lauffläche) steht. Und zwar unabhängig davon, ob die Werkstückauflage eben oder geneigt ist.

Das mit dem Schlitten war nicht ganz ernst gemeint obwohl das tatsächlich zu einem ziehenden Schnitt führen würde.

Ich habe die Linkshänderversion des kleinen Veritas. Der kann in der Stoßlade schon eingesetzt werden - aber nur bei sehr zierlichen Werkstücken, weil ihm Masse und Schnitthöhe fehlen. Er ist auch nicht einfach zu führen, weil er wenig Fläche zum Anfassen bietet.

Herzliche Grüße
Klaus



Pedder
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Definitionsfrage

Beitrag von Pedder »


Hallo Klaus,

gib mal bitte Deine definition von "ziehender Schnitt". Mit Ja/Nein/Doch kommen wir nicht weiter. ;o)

38mm Schnittbreite der skew blcok plane finde ich gar nicht so wenig. Für das von dir gezeigte Werkstück sollte das Reichen. Ja, Masse ist sein Problem. Dann halt doch auf die 51/52 warten.. :o)

Liebe Grüße
Pedder


Pedder
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Ergänzung

Beitrag von Pedder »


Was eine schräge Unterlage tatsächlich nicht bewirkt, ist die Verringerung des Schnittwinkles bei gleich bleibenden Bett- und Keilwinkel. Aber ist das so viel?


Philipp
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Es geht nicht um Meinung...

Beitrag von Philipp »

[In Antwort auf #131869]
...sondern darum, was ist, und was nicht ist.
Auch die Befindlichkeiten des Holzes interessieren uns nicht, da ihr Vorhandensein nicht nachweislich belegt ist.

Stellen wir uns eine Guillotine vor und aus Gründen der Menschlichkeit ersetzen wir den zu durchtrennenden Hals durch ein Rundholz. Das Fallbeil mit der schräg zur Fallrichtung verlaufenden Schneide erzielt einen wirkungsvollen ziehenden Schnitt (die Scharfrichter waren wohl ganz schön helle...).

Nun montieren wir in Gedanken ein Fallbeil mit senkrecht zur Fallrichtung verlaufender Schneide. Anstatt aber das Beil und seine Aufhängung nun zur Seite zu neigen, in der Hoffnung einen ziehenden Schnitt zu simulieren, drehen wir aus Gründen der Einfachheit den Hals, äh das Rundholz in die entgegengesetzte Richtung.

Was passiert? Richtig: nichts. Der Winkelbezug vom Schnittverlauf zum Rundholz bleibt immer gleich.

Da können Internetschreiner ihre Stoßlade noch so sehr "rampen", sie erzielen nicht die Schnittgüte der französischen Revolution.

Gruß, Philipp (ganz friedlich)



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