Hobelbericht

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Nun ja..... (#8, BU-Raubank)

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Bernhard,

ich habe keine klassische #7, nur den BUJ. Der ist aber schon recht nahe an der klassischen #8, da er vor dem Maul die gleiche Länge hat und auch gewichtsmässig vergleichbar ist. Trotzdem macht die #8 einfach mehr Spass...viel mehr!

Herzliche Grüsse
Klaus


Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Hm, alles ist relativ...

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #131652]
Hallo Leute,

einige wenige Kriterien sind wichtig:

Clifton 7 wiegt 5,31 kg*
Neuer LN 8 wiegt 4,53 kg*
Alter Stanley 8 wiegt 4,42 kg**
Neuer LN 7 wiegt 3,74 kg*
Alter Stanley 7 wiegt 3,69 kg
Neuer LV bu jointer** wiegt 3,4 kg (laut LV) und 4 kg (laut Dieter, was auch eher mein Eindruck war. Er war schwerer als der LN 7, als ich die beiden vergleichen durfte.)
LN bu jointer mit verstellbarem Maul wiegt 3,33 kg

Auch nicht zu vernachlässigen ist die Dicke des Eisens:

LN bu jointer misst 6,35 mm
LV bu jointer misst 4,75 mm
LN 8 misst 4,7 mm
LN 7 misst 3,55 mm
Clifton 7 misst 3 mm
Alter Stanley 8 misst k/A
Alter Stanley 7 misst k/A

Vom Gefühl her kommen sich LN 8 und LV bu jointer sehr nahe - breit, tiefer Schwerpunkt. Wie gesagt vom Gefühl her, rein subjektiv.
Der LN 8 pflügt durchs Holz gegenüber dem LN 7 - mehr Masse, breiter, subjektiv tiefer Schwerpunkt. Aber dieses Gefühl hat man vielleicht auch bei einem Stanley 8 gegenüber einem Stanley 7. Alles ist relativ und abgestimmt innerhalb einer Marke. Der Unterschied wird nicht frappant sein, wenn man einen Stanley 8 mit einem LN7 oder gar einem Clifton 7 vergleicht. Eventuell wird so ein Vergleich enttäuschen.

Ich denke, wenn man alle Daten eines Hobels kennt, dann kann man sich den für seine Arbeit passenden raussuchen. Ich glaube, Gewicht und Eisendicke konkurrieren in den ausschlaggebenden Eigenschaften. Ich würde gerne einen leichten 3,33 kg LN bu jointer mit einem 6,35 mm starken Eisen testen. Er würde wahrscheinlich Klarheit schaffen...

Gruß,

Marc

p.s. Alle Angaben aus dem Internet außer die Eisendicke des Cliftons.

* habe ich selbst
** habe ich getestet



Rolf Richard
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Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Ganz bestimmt!

Beitrag von Rolf Richard »


Danke für die Aufstellung!

Eine Ergänzung:

ECE Primus 701P:
- Eisenbreite 60 mm
- Eisendicke 3 mm
- Hobellänge 600 mm
- Gewicht: 3,75 kg

Es scheint so, als wäre das Argument des schwereren Metallhobels nicht richtig zutreffend. Der hölzerne ist durchaus vergleichbar schwer.

Ein 5-6 mm starkes Eisen würde ich auch gerne mal in diesem Hobel ausprobieren, obwohl er auch mit dem angestammten Eisen sehr gut läuft.

Gruss

Rolf



bernhard

Re: Hm, alles ist relativ...

Beitrag von bernhard »


Hallo Marc,

danke und gut, daß Du hier eingestiegen bist. Ich glaube, Du bist hier derjenige, mit der komplettesten Hobelsammlung.
Mir war schon komplett entfallen, wie schwer der Clifton #7 ist und immerhin habe ich mit dem 2 Jahre gearbeitet.
Grundsätzlich ist es wohl eine Kombination aus Länge, Gewicht und Breite, die mich vom LN #8 abschreckt. Obwohl es weniger als 1 kg sind ist die % Angabe von rund 20% plus schon gewaltig. Oder andersrum ausgedrückt, beim Fügen, einer der Hauptaufgaben der Raubank bei mir, würde ich mich mit dem #8 fühlen, wie mit einem Aufsitzmäher auf einem 15m2 Rasen.
Aber wie gesagt, alles ist relativ. Ich würde aber nicht nur die Daten vergleichen, sondern versuchen, mit den Hobeln zur Probe zu arbeiten.

Viele Grüße nach Luxemburg

Bernhard


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

die Eisendicke, ja, auch ein Thema...

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #131660]
Hallo,

die gewaltig dicken Eisen mancher Hobel sollte man nicht nur als Vorteil sehen. Ich hatte mal eine LN BU- Raubank (die hatte noch keine Maulverstellung, darum habe ich sie nicht mehr) mit einem sage und schreibe 1/4 inch , also gut 6mm, dicken Eisen. Ich weiss nicht was die sich dabei denken, eine Verbesserung gegenüber einem deutlich dünneren Eisen (beispielsweise dem des LV BU Jointer) bestreite ich mal. Aber man schleift sich an einem solchen Faustkeil einen Wolf (jedenfalls wenn man von Hand schärft wie ich). Ich würd mir das nicht ohne Not antun.

Nun kann man bei Flachwinkelhobeln, sofern die vernünftigerweise mit deutlich über 30° (zwischen Spiegelseite und Fase) geschärft sind, den Schleifprozess deutlich beschleunigen indem man eine flachere Fase vorschruppt. Bei Hobeln mit Fase unten sollte man das aber nicht tun. Und auch bei deren Eisen gibt es ja sehr dicke Exemplare, wie Marc schon anführt. Ich möchte die nicht schärfen müssen. Die original Stanley-Eisen sind dagegen sehr dünn: Mein #8 (67mm Eisenbreite) hat ein Originaleisen von 2,2 mm Dicke, das bei sehr hartem Holz wirklich Schwächen zeigt (Neigung zum Rattern). Benutzen tu ich in dem Hobel Aftermarket- Eisen von Hock und LN, beide 2,5mm dick. Das ist schon eine deutliche Verbesserung (die Biegesteifigkeit des Eisens, als Blattfeder betrachtet, ist etwa doppelt so groß!), und das reicht auch für fast alle Zwecke. Mein Lieblingseisen, weil am besten zu schärfen, ist das Hock.

Friedrich



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