Sägen von Lie- Nielsen und Veritas: Handgefeilt?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Michael Hild

Re: Jetzt wird's doch noch interessant

Beitrag von Michael Hild »


Hallo Peter,

danke für die Bilder und das Video.
In dem Video sieht man schön, wieviel Handarbeit in den Werkzeugen steckt und das erklärt den hohen Preis. 3-400€ für ein Stück Stahlguß mit zwei Holzgriffen ist schon viel.

Erschreckend finde ich nur den Anfang in der Gießerei. Die Amis stehen da in Jeans und T-Shirt und ohne Gesichtsschutz und gießen Stahl. In Deutschland wird bei Sowas Sicherheitskleidung getragen.


Bernhard Lechner

Re: Warum ein Stechbeitel von 1910

Beitrag von Bernhard Lechner »

[In Antwort auf #130363]
Hört endlich mit diesen Pseudo Begriff Kohlenstoffstahl auf.

Als Stahl werden metallische Legierungen bezeichnet, deren Hauptbestandteil Eisen ist und deren Kohlenstoffgehalt zwischen 0,01 % und 2,06 % liegt.



Friedrich Kollenrott
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"Kohlenstoffstahl" -warum nicht?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Bernhard,

Das sehe ich ein bißchen anders.

Deine Definition, was Stahl ist, ist natürlich korrekt.

Der Begriff Kohlenstoffstahl ist womöglich nicht normgerecht. Er ist aber in diesem Bereich gebräuchlich und wird, denke ich, einheitlich verstanden. Also: Ein Stahl ohne nennenswerte Gehalte anderer Legierungselemente als Kohlenstoff.

Was würdest Du denn sagen? Unlegiert? Natürlich wäre die Werkstoff- Nummer das beste oder auch die traditionelle Bezeichnung, z.B. C60. Aber bei alten Eisen weiss mann die Zusammensetzung doch gar nicht, nur dass damals eben kein Chrom usw. reingetan wurde und der C- Gehalt zum Härten offenbar ausreichte.

Das sind hier alles keine Maschinenbauer oder Werkstoffkundler, glücklicherweise

Friedrich



Philipp
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Re: Jetzt wird's doch noch interessant

Beitrag von Philipp »

[In Antwort auf #130424]
Zitat:
Erschreckend finde ich nur den Anfang in der Gießerei. Die Amis stehen da in Jeans und T-Shirt und ohne Gesichtsschutz und gießen Stahl. In Deutschland wird bei Sowas Sicherheitskleidung getragen.

Du meinst, in D wird bei sowas der Betrieb geschlossen? ;-)

Wie war doch gleich die weiter oben gemachte Nachfrage bzgl. Anant?


Bernhard Lechner

Re: "Kohlenstoffstahl" -warum nicht?

Beitrag von Bernhard Lechner »


Hallo Friedrich

Der Begriff Kohlenstoffstahl besagt nämlich gar nichts.
Nur weil die meisten Hersteller keine Werkstoffnummer bekanntgeben kann man nicht einfach einen sinnlosen Begriff kreieren. Unlegierter Stahl bzw. niedriglegierter Stahl sind schwerer zu schreiben aber dafür richtig.
Auch wenn man von einer anderen Sparte kommt sollte man schon die richtigen Ausdrücke benutzen. Ihr Holzwerker legt doch auch Wert darauf.

Bernhard



Heiko Rech
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Re: Jetzt wird's doch noch interessant

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #130417]
Hallo Peter,
danke für die Bilder. Das Video kenne ich schon und finde es ebenfalls sehr interessant. Vor allem die Folk Musik zu de Bildern der CNC Bearbeitung :-) .Als Schreiner mit langjähriger CNC Erfahrung finde ich natürlich auch das Fräsen der Grffe sehr interessant.

Gruß

Heiko


Pedder
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Re: Jetzt wird's doch noch interessant

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #130417]
Hallo Peter,

vielen Dank für die Bilder und die Erinnerung an das Video.

Was mich erstaunt ist die Haltung beim Feilen und dar anscheinend leine Feile Griff. Ich liebe meinen Riesengriff und könnte mir nicht vorstellen, mit so einer geschlossenen Faust lange zu arbeiten.

15 Sägen am Tag könnte ich nicht bezahnen und schärfen, nichtmal mit retoother. 2 oder drei, wenn es gut läuft. Wenn es schlecht läuft, ein halbes. :o)

Liebe Grüße
Pedder


Peter L.
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Registriert: Mo 12. Mai 2014, 12:15

Re: Jetzt wird's doch noch interessant

Beitrag von Peter L. »


Hallo Pedder,
wie gesagt, die Zähne sind mit einer Maschine gestanzt. Ich glaube auch, dass die retoother heißt. Und auch mit einer Schränkmaschine geschränkt. Das Feilen zum Schluss braucht tatsächlich die längste Zeit. Sobald die erste Säge komplett ist fängt schon einer der beiden an zu feilen. Der andere ist bis mittag noch mit Maschinen bestücken und der Montage der Sägen beschäftigt. Am Nachmittag feilen sie dann bald schon zu zweit, kurzzeitig unterbrochen von Restarbeiten. Und, was ich auch nochmal sagen muss, in der Sägen-Werkstatt werden nur die Sägeblätter gemacht und die "Endmontage", die Griffe sind ja schon fertig.

Grüße
Peter



Pedder
Beiträge: 5797
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Re: Jetzt wird's doch noch interessant

Beitrag von Pedder »


Halloo Peter,

Bilder vom Retoother und der Schränkmaschnine hast Du nicht zufällig? Das wäre echt spannend für mich.

Auch wenn ich nur 15 Sägen ausfeilen und testen müsste, täte ich mich schwer. Es blieben ja nur etwa 30 Minuten pro Säge.

Liebe Grüße
PEdder


Peter L.
Beiträge: 5
Registriert: Mo 12. Mai 2014, 12:15

Re: Jetzt wird's doch noch interessant

Beitrag von Peter L. »


Hallo Pedder,
ich versuche mich verzweifelt zu erinnern, ob schon ein paar Sägen fertig waren als die beiden morgens begonnen haben. Wenn, dann waren es aber nicht viele. Sicher ist, die beiden sind fix!

Bilder von den Maschinen kann ich leider nicht einstellen.

So nebenbei, die Nachricht, dass es zwei Deutsche gibt, die zudem auch noch "branchenfremd" sind, die aber exzellente Sägen bauen, hat sich auch schon in den USA rumgesprochen. Beim Open House Day kam, wenn ich mich als Deutscher vorgestellt habe, bei vielen Gesprächen die Sprache auf eure Sägen. Tom findet sie klasse! Aber das wisst ihr beiden sicher schon.

Grüße
Peter



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