Katastrophe Holzwurm
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Katastrophe Holzwurm
In meiner werkstatt spielt sich eine Katastrophe ab. Eine Menge alten Nussbaums ist vom Wurm befallen. Im Umfeld des Lagerplatzes finden sich ca 3 mm lange braunschwarze Larven und ich befürchte, dass auch noch anderes Holz - z.B. Eiche - befallen ist.
Abgesehen davon, dass ich das befallene Holz sofort entferne - wie geht man in solch einem Fall am besten vor?
Bin für jeden Rat dankbar!
Gruss
Rolf
Re: Katastrophe Holzwurm
Hallo Rolf,
Ich würde dir empfehlen, deinen kompletten Holzvorrat zu sichten, Befallenes zu entfernen (auch wenn es laut ist: Kreissäge hilft) und dann den Platz penibel zu säubern. Alles befallene verbrennen, das noch intakte sauber stapeln und immer wieder kontrollieren.
Alternativ zum Verbrennen: Holz auf über 70°C Kerntemperatur bringen, dann sollte auch Ruhe sein. Die Löcher bleiben dann zwar vorhanden, aber als Konstruktionsholz an nicht sichbaren Stellen lässt es sich in der Regel noch verwenden.
Es gibt aber sicher auch noch andere Vorgehensweisen - vielleicht wissen zum Beispiel Bert oder Justus ja was zu diesem Thema.
Grüße
Max
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Re: Katastrophe Holzwurm
Hallo Rolf,
sehr schade!
Was Du selbst schon angedacht hast und wie auch Max schon geraten hat: befallenes Holz möglichst schnell entfernen und den Rest regelmäßig kontrollieren. Bei der warmen Witterung haben derzeit viele "Schädlinge" Flugzeit. Auf eingeschnittener Eiche habe ich vor kurzem einen prächtigen gelb-schwarzen Käfer mit langen Fühlern krabbeln sehen.
Allzu viel scheint man nicht machen zu können, aber vieleicht hilft Dir nachfolgender Link weiter:
http://www.holzfragen.de/seiten/schutz_anobien.html#3
Gruß, Andreas
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Re: Katastrophe Holzwurm
Hallo Rolf,
vielleicht als kleine Idee/Ergänzung zu Maxs Beitrag. Vielleicht hast Du ja Zugang zu einer Sauna und kannst damit ein Teil Deines guten Holzes retten.
Ich wüsste sonst nicht wo man sonst größere/längere Holzteile wärmebehandeln kann.
Vielleicht ist es ein Versuch wert bevor Du alles verbrennen musst.
Wünsche viel Erfolg beim Exorzismus
Servus
Martin :o)
Re: Katastrophe Holzwurm
[In Antwort auf #129408]
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/4187
In dem Nebengebäude unserer 300 Jahre alten Holzhütte hatte sich auch der Holzbock
im Dachstuhl breitgemacht, unter der Woche hatte er ja seine Ruhe und sein Auskommen.
In der Not haben wir ein Radio aufgestellt, laut aufgedreht, nach drei Wochen waren die Biester verschwunden. Das liegt schon ein par Jahre zurück.
Eine Bassreflexbox wie sie die jungen Leute spazieren fahren wäre gut geeignet und möglichst Musik mit vielen Bässen, das vertreibt selbst mich aus jeder Werkstatt :-)
Gruß Chr.
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/4187
In dem Nebengebäude unserer 300 Jahre alten Holzhütte hatte sich auch der Holzbock
im Dachstuhl breitgemacht, unter der Woche hatte er ja seine Ruhe und sein Auskommen.
In der Not haben wir ein Radio aufgestellt, laut aufgedreht, nach drei Wochen waren die Biester verschwunden. Das liegt schon ein par Jahre zurück.
Eine Bassreflexbox wie sie die jungen Leute spazieren fahren wäre gut geeignet und möglichst Musik mit vielen Bässen, das vertreibt selbst mich aus jeder Werkstatt :-)
Gruß Chr.
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- Beiträge: 308
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Katastrophe Holzwurm
Hallo Rolf,
wie im Link von Andreas beschrieben, solltest du das Klima in deinem Holzlager überprüfen. Die Tierchen brauchen Feuchtigkeit zum Überleben. Alle Maßnahmen, die ich kenne wurden schon genannt. Wobei man beachten muß, daß die 70°C im Kern über eine längere Zeit gehalten werden muß.
Keine Panik
Bert
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Re: Danke für all die Ratschläge!
[In Antwort auf #129409]
Hallo!
Vielen Dank für den sehr informativen Link!
Das erste was überhaupt passierte, war: Raus mit dem ganz offensichtlich befallenen Material! Dann Sichten der Bestände!
Befund:
- Der Nussbaum - Jahrzehnte alt, vom Balkan, offenbar mit der Kettensäge in 10 cm starke Bohlen geschnitten und die Enden mit einer weissen Farbe versiegelt war am stärksten befallen. Das Material hatte über viele Jahre in einem Schuppen gelegen, möglicherweise habe ich mir das Problem damit eingeschleppt? Zwei oder drei Bohlen waren stark betroffen, lagen dummerweise so ungünstig, dass mas Problem erst jetzt auffiel, als der Bestand umgesetzt werden sollte.
- Darüber liegende Eiche hatte ebenfalls Befall, aber deutlich leichter. Besäumte Eiche ohne Splint war nicht befallen.
- Buche wurde offenbar völlig verschont, ebenso kleinere Nadelholzbestände, zumeist Latten und Leisten.
- Holzwerkstoffe (Sperrholz und Multiplex) sind ebenfalls unauffällig. Das mögen die Käfer sicher wegen des vielen Bindemittels nicht.
Danach wurde der gesamte Lagerplatz gereinigt und nass mit Putzmittel ausgewischt.
Richtig ist - in meiner Werkstatt ist es relativ feucht. Das lässt sich wegen der Kellerlage auch kaum verändern.
Ich werde berichten, wie es weitergeht!
Gruss
Rolf
Hallo!
Vielen Dank für den sehr informativen Link!
Das erste was überhaupt passierte, war: Raus mit dem ganz offensichtlich befallenen Material! Dann Sichten der Bestände!
Befund:
- Der Nussbaum - Jahrzehnte alt, vom Balkan, offenbar mit der Kettensäge in 10 cm starke Bohlen geschnitten und die Enden mit einer weissen Farbe versiegelt war am stärksten befallen. Das Material hatte über viele Jahre in einem Schuppen gelegen, möglicherweise habe ich mir das Problem damit eingeschleppt? Zwei oder drei Bohlen waren stark betroffen, lagen dummerweise so ungünstig, dass mas Problem erst jetzt auffiel, als der Bestand umgesetzt werden sollte.
- Darüber liegende Eiche hatte ebenfalls Befall, aber deutlich leichter. Besäumte Eiche ohne Splint war nicht befallen.
- Buche wurde offenbar völlig verschont, ebenso kleinere Nadelholzbestände, zumeist Latten und Leisten.
- Holzwerkstoffe (Sperrholz und Multiplex) sind ebenfalls unauffällig. Das mögen die Käfer sicher wegen des vielen Bindemittels nicht.
Danach wurde der gesamte Lagerplatz gereinigt und nass mit Putzmittel ausgewischt.
Richtig ist - in meiner Werkstatt ist es relativ feucht. Das lässt sich wegen der Kellerlage auch kaum verändern.
Ich werde berichten, wie es weitergeht!
Gruss
Rolf
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- Registriert: Mi 7. Dez 2016, 16:32
Ergänzender Hinweis zu Deinen Käfern
Hallo Rolf,
ich würde Dir empfehlen, weiter sehr genau hinzuschauen und am besten anhand von Larven oder ausgeschlüpften Käfern weitere Infos zum tatsächlichen "Sportsfreund" zu finden, den Du Dir da eingefangen hast. Für mich hört es sich durchaus nach einem Befall durch Splintholzkäfer an, für die so ein gemischtes Holzlager ein gefundenes Fressen ist. Die Jungs brauchen im Gegensatz zu allen anderen Schädlingen nur wenig Feuchte und Du kannst sie nur durch konsequentes Handeln los bekommen, wie es schon beschrieben wurde. Ich hatte sie auch in Nussbaum und weiteren Hölzern und man muss teils sehr genau hinschauen, um die Fraßgänge der Larven auch zu erkennen. In Eichenkern gehen sie definitiv nicht aber Buche habe ich durchaus auch schon stärker befallen gesehen, genauso Kirsche, Birne, Esche, Ahorn etc.
Viel Erfolg bei der Rettung Deines Holzes.
Gruß
Ernst
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- Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09
Re: Katastrophe Holzwurm
[In Antwort auf #129408]
Hallo Rolf,
ich kenne mich nicht mit diesen Tierchen aus, aber eventuell macht es Sinn wenn Du Dich im Drechsler-Forum.de anmeldest und Dein Problem dort schilderst, denn da sind einige Spezialisten aktiv, die auf mich einen sehr kompetenten Eindruck gemacht haben.
Es grüßt Johannes
Hallo Rolf,
ich kenne mich nicht mit diesen Tierchen aus, aber eventuell macht es Sinn wenn Du Dich im Drechsler-Forum.de anmeldest und Dein Problem dort schilderst, denn da sind einige Spezialisten aktiv, die auf mich einen sehr kompetenten Eindruck gemacht haben.
Es grüßt Johannes
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- Registriert: Fr 28. Jun 2013, 23:31
Re: Katastrophe Holzwurm
Wenn du das Holz behalten möchtest würde ich dir raten dass du zu einem Schreiner gehts der eine Trockenkammer besitzt , dass haben wir letztes jahr gemacht, der kommmt mit der Trockenkammer so ab 2 wochen auf über 70 grad, so nach 3-4 Wochen kannst du dass Holz dann wieder abholen, Sägewerkt ist nicht so empfehlenswert da diese nicht so vorsichtig vorgehen und dann evtl risse entstehen.