Hallo Martin,
schönes Stück hast Du da. Beachtenswert die Verstärkung der Kante mittels einer Holzeinlage (wahrscheinlich Pockholz).
Du hast recht, das ist tatsächlich ein "Stell"grathobel.
Stellgrathobel sagt heutzutage nur niemand mehr, man nennt das Teil schlicht und einfach Grathobel. Der Name Stellgrathobel (kommt von
verstellbarer Grathobel) stammt aus einer Zeit, in der es auch noch Grathobel mit festen Anlauf (also ohne Verstellmöglichkeit) gegeben hat. Diese hatten meist auch ein schmaleres Eisen und keinen Vorschneider, dadurch waren sie erheblich günstiger als die verstellbare "Luxus"version. Nimmt man alte Kataloge als Grundlage, war der Name Stellgrathobel in Deutschland nicht üblich, sondern eher in Österreich.
Bei den Falzhobeln war die Namensgebung vergleichbar.
Üblichgerweise ist ein Grat ähnlich den Schwalbenschwänzen einer Zinkung geformt, also irgendwas zwischen 10° und 15° respektive einer Streckenteilung von 1:5 bis 1:6. D.h. die Gratschräge ist ebenfalls irgendwas zwischen 75° und 80°.
Wie Du schreibst, ist ein Grathobel ab Werk so gebaut, daß die Fläche des Anschlages parallel zu den Seiten des Hobels ist. Wenn das bei Deinem Hobel auch so ist, würde ich an der Sohle nichts verändern.
Kann es sein, daß das Eisen vieleicht nicht orginal ist? Es scheint irgendwie, als hätte das Eisen zwei Schneiden, also auch eine seitlich.
Sicherlich wird mit Deinem Hobel nur die Gratfeder und nicht die Gratnut ausgearbeitet. Einen Hobel für die Nut besitzt Wolfgang Jordan, er stellt ihn auf nachfolgender Seite vor:
http://www.holzwerken.de/museum/falzhobel/gratgrundhobel1.phtmlGruß, Andreas