Für einen Teil meiner Klaviernoten sollte ein Regal her, daß eine kleine dreieckige Nische zwischen Klavier und Wand wenigstens teilweise ausnutzen sollte und farblich zum Klavier (Kirschbaum und Eibenfurnier) paßte, her. Die bislang verwendeten Sperrholzschuber hatten bei mir mittlerweile für den Beginn einer Netzhautablösung gesorgt ;-)

Rahmen und Böden sind aus Kirschbaum gefertigt, die Füllungen und die Rückwand sind aus irgendeiner Zierkirsche, die ich einst aus dem Straßenbegleitgrün gerettet und mit der Motorsäge aufgeschnitten hatte.



Bis auf den Falz für die Rückwand ist alles mit Handwerkzeugen hergestellt. Diesen Falz habe ich gefräst, da er nicht durchgängig ist und dann der Nuthobel nicht einzusetzen ist.
Die Nuten für die Füllungen sind durchgängig gehobelt und einfach unter den unteren Querstreben wieder mit einem Einleimer verschlossen worden. Einfach, praktisch, keiner siehts.
Die Brettchen für Füllungen und Rückwand habe ich allesamt mit Handsägen aus den Rohbrettern geschnitten, was eine, äh, interessante Erfahrung und fürs Auftrennen von Hand sehr lehrreich war.
Die Rückwand ist mit 1 mm-Nägelchen festgenagelt, wobei ich ratlos war, wie ich so dünne Schlitze/Langlöcher hätte machen sollen, damit die Rückwand nicht reißt. Ich bin daher gespannt, wie sie sich im Laufe der Zeit verhalten wird.

Die Böden sind eingedübelt, wobei ich die Löcher für den Mittelboden zuerst einmal in falscher Höhe gesetzt hatte (typischer Fehler, geht wohl nicht ohne den). Mit dem Veritas Dübelschneider von Dieter habe ich versucht, diesen Fehler unsichtbar zu machen, aber man erkennt doch noch die falsche Bohrung (v.a. nach der Oberflächenbehandlung).
Oberflächenbehandlung ist einmaliges Ölen mit Walnußöl und zweimaliges Wachsen mit meiner Mischung aus Carnauba- und Bienenwachs in Balsamterpentinöl.
Natürlich paßt das kleine Regal nicht ideal in die vorhandene Nische, aber es nutzt sie wenigstens ein bißchen aus und nimmt dadurch nicht zu viel freien Raum weg.

Ach ja: so sah dann das Regal nach Inbetriebnahme durch ein weibliches Wesen im Haus aus. Kennt Ihr das? ;-)

Viele Grüße, Philipp