Hallo Neandertaler,
eine der schönen Begleiterscheinungen des Sägenprojektes von Pedder und mir ist die Tatsache, hierdurch mit sehr vielen Holzwerkern weltweit in Kontakt zu kommen. Es ist wirklich erstaunlich, wie eng die Verbundenheit unter Holzwerkern über alle Grenzen hinweg ist.
Unter anderen bekam Ron Brese eine Säge von uns. Einige werden ihn kennen, er macht Infill Hobel und Infill Bausätze. Von ihm bekam ich einen Bausatz für einen kleinen Putzhobel, den "Small Smoother J-Style". Hier die Bilder des Bausatzes:


Aus dem wollte ich einen Hobel mit Füllungen aus Olivenholz machen. Da ich das zuvor noch niemals gemacht hatte, beschloss ich, zunächst einen Testlauf mit Nussbaum zu machen, um Erfahrungen zu sammeln. Der Hobel sollte als Besonderheit einen Handschutz bekommen, der den Kontakt der Hand zum Blatt beim Hobeln verhindern sollte. So sah das ganze aus:



Wie ihr seht, stehen die Schrauben noch über. Es waren ja nur provisorische Infills. Nachdem die montiert waren, kam die Ernüchterung. Der Handschutz war bedeutungslos weil die Hand entgegen meiner Vermutung nicht auf dem hinteren Holzteil aufliegt. Bedingt durch die kurze Baulänge und Tiefe des Hobels sitzt die Hand vielmehr mit der Fläche auf der hinteren Oberkante des Hobels. Die war aber nur wenig gerundet, da der Handschutz keinen Platz für starke Rundungen des Infills liess.
Diese Erkenntnis gewann ich aber erst, nachdem die Walnuss Infills gemacht waren und ich den Hobel laufen lassen konnte. Gott sei Dank hatt ich den Probelauf gemacht.
Nun ging es an die Olive. Vor einem 3/4 Jahr kaufte ich ein Stück gut getrocknete Olive, die schon auf allen Seiten eine interessante Maserung zeigte. Hieraus sollten die Füllungen für den Hobel werden.

Nach dem Aufsägen wurden meine Erwartungen übertroffen, das Holz zeigte seine schönste Seite.

Mit aller Vorsicht ging ich zu Werke, um das Holz ja nicht zu verderben. Das Stück reichte nur für einen Versuch. Es gelang. Hier ein paar Bilder de Hobels:




Ich denke, ihr teilt meine Meinung, dass er schön wurde. Das allein reicht bei einem Werkzeug nicht, es muss auch funktionieren. Hier der Beweis, dass er aussergewöhnlich gut arbeitet.
Auf Bubinga:

Eiche:

Olive (nicht einfach zu hobeln, wenn die Maserung wild ist):

Zum Schluss Wengé (für mich so ziemlich das schlimmste Holz zum Handhobeln):

Der kleine Hobel meistert die ihm gestellten Aufgaben wahrlich gelassen. Ich habe den Eindruck, es kratzt ihn nicht, welches Holz unter seiner Sohle liegt.
Viele Grüsse
Klaus