Furnieren mit Sägefurnier?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Rolf Richard
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Furnieren mit Sägefurnier?

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo!

Ein Projekt: Bettgestell

Zur Verfügung habe ich Buche und uralten Nussbaum in ca. 230 cm langen, 10 cm starken Bohlen verschiedener Breiten. Nussbaum als Oberfläche wäre natürlich schön.

Nun könnte man das Ganze massiv bauen, was aber eigentlich eine Verschwendung des Nussbaums darestellt. Daher die Idee: Grundlage Buche und diese mit ca 3-4 mm starken Sägefurnieren furniert.

Fragen:
- Ist es generell realistisch, so zu arbeiten?

- Was passiert an den Kanten? Müsste man das Sägefuriner auf Fase bearbeiten, zusammenleimen und dann die Kanten brechen oder reicht ein stumpfes Verleimen aus - natürlich wieder mit gebrochenen (abgerundeten) Kanten?

Das Ganze ist momentan erst mal als Ideensammlung zu verstehen. Also bin ich dankbar für Hinweise aller Art!

Ein schönes Wochenende!

Rolf


Johannes M
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Re: Furnieren mit Sägefurnier?

Beitrag von Johannes M »


Hallo Rolf,
ja es ist absolut realistisch so zu arbeiten. Aber Du mußt darauf achten, daß alle Hölzer die gleiche Holzfeuchte habe. Am besten Holz grob zuschneiden und dann 3 Wochen zusammen lagern.
Klassischerweise Furnier stumpf verleimen und die Leimfuge an den Kanten im Profil verstecken. Zum Beispiel: Fase so breit wie die Furnierstärke, dann ist die Fuge genau im Knick und fällt nicht auf.

Es grüßt Johannes



Rolf Richard
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Re: Furnieren mit Sägefurnier?

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Johannes,

danke für die Antwort!

Die Hölzer liegen schon seit mehr als einem Jahr im gleichen Raum. Holzfeuchte sollte somit sehr ähnlich sein.

So ähnlich hatte ich mir das auch gedacht, nur nahm ich an, es sein besser, das Sägefurnier anzufasen und zu verleimen, um die Fuge noch mehr in die Mitte zu bekommen.

Gruss

Rolf


Johannes M
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Re: Furnieren mit Sägefurnier?

Beitrag von Johannes M »


Hallo Richard,
das ist immer davon abhängig, wie das das Design wird. Früher hat man da gerne ein Profil hin gemacht (z.B.:deutscher Stab) und dann die Fuge in den Winkel platziert. Wenn Du die Kanten nur brechen willst ist Deine Idee sicher einen Versuch wert.

Es grüßt Johannes



Philipp
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Re: Furnieren mit Sägefurnier?

Beitrag von Philipp »


Wieso willst Du für Dein Furnier (wie gedenkst Du es herzustellen?) schwere und nicht unkritische Buche als Unterlage verwenden, wenn es doch ein deutlich leichteres Holz auch machen würde? Auch wenn es in unseren Ohren schauerlich klingen mag, aber zum Überfurnieren reicht doch auch ein Plattenwerkstoff...

Viel Erfolg bei Deinem Projekt!

Philipp


Rolf Richard
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Re: Furnieren mit Sägefurnier?

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Philipp,

Plattenwerkstoff käme mir bestenfalls als Sperrholz auf die Werkbank! ;-)

Das Furnier schneide ich mit der Bandsäge, das ist schon erprobt und funktioniert ganz gut.

Buche soll es aus zwei Gründen sein:
- Mir liegt das Holz, es lässt sich sehr gut bearbeiten, wenn man ein wenig vorsichtig ist.
- Sein Gewicht und seine Festigkeit halte ich eher für einen Vorteil. Hinzu kommt, dass nach meiner Kenntnis Buche und Nussbaum in ähnlicher Grössenordnung arbeiten. (Lasse mich gerne eines Schlechteren belehren!)

Gruss

Rolf



Philipp
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Re: Furnieren mit Sägefurnier?

Beitrag von Philipp »


Hallo Richard,

Bilder vom Furniersägen wären sicherlich ein Sache, die sich viele hier im Forum gerne ansehen würden.
Welche Höhe kannst Du mit Deiner BS (hast Du eine eigene?) aufschneiden? Und wo im Odenwald wohnst Du? Ich plane schon länger einen Ausziehtisch zu bauen, wo ich ebenfalls Dickfurniere aus Birne verwenden will, habe aber keine ausreichend große Bandsäge (nur eine Metabo 0633 W bei meinem Bruder, und die hat ja da ihre Grenze schon längsat erreicht).

Viele Grüße
Philipp (Bensheim)


Rolf Richard
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Re: Furnieren mit Sägefurnier?

Beitrag von Rolf Richard »


Mal sehen, was ich mit Bildern machen kann?

Meine Kity erlaubt 213 mm Durchlass und da der Motor stark genug ist, gehen auch solche Bohlen durch. Wenns mehr sein müsste, was ich erst mal nicht glaube, dann müsste die Säge eines anderen Holzschaffenden dier im Ort ran.

Das konnte die Säge nicht ab Werk (195 mm). Erst durch den Raussschmiss der Rollenführungen und Umbau auf eine Monopol-Führung brachte die zusätzlichen 18 mm.

In jedem Fall müssen die Nussbaum-Bohlen zuvor über die Abrichte und durch die Dickte und wahrscheinlich baue ich mir auch noch einen neuen Säge-Anschlag für dise Aufgabe.

Ich bin ca. 25 km von Dir weg. GGf. Mail?

Gruss

Rolf


Pedder
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gab es schon auf der lauten Seite *MIT BILD*

Beitrag von Pedder »


Hallo Philipp,

erste Eindrücke von Rolf, seiner Bandsäge und dickem Furnier gibt es hier: http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/31728

Liebe Grüße
Pedder



Rolf Richard
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Re: gab es schon auf der lauten Seite

Beitrag von Rolf Richard »


Hi Pedder,

das wäre aber eher dünnes Furnier! :-)

Ich dachte an ca. 3mm.

Gruss

Rolf


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