Zinken- oder Feinsäge?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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Aggressionen

Beitrag von Pedder »


Hallo Oliver,

schön, dass sie Dir gefällt. Von der Zahngeometrie ist die Säge eher sanft und nicht aggressiv. Das sollte spätestens nach den ersten Schnitten verschwinden. Wenn nicht, liegt es vielleicht daran, dass Du die Säge zu sehr nach unten drückst. Deine Geschwindigkeitsangaben klingen ein bisschen danach. :o)

Beim Starten hilft es, die Säge etwas anzuheben und wirklich nur ganz leicht über das Holzfahren zu lassen, bis sie greift. Wenn man sie nach hinten abkippt, verringert sich der Schnittwinkel nochmals, was das Starten ebenfalls leichter macht.

Liebe Grüße
Pedder

Ja, Dieter und sein Team sind wirklich schnell. Wenn ich bis 10 Uhr bestelle, bin ich inzwischen nicht mehr überrascht, wenn es am nächsten Tag (außer samstags) von UPS geliefert wird.



Pedder
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endlich

Beitrag von Pedder »


Hallo Roger,

endlich hat das mal jemand gebaut! Das war genau das, das eine gestellsäge blöd macht, das sägen unter dem kleinen Finger. Klasse. Die würde ich gern mal ausprobieren, denn sie scheint alle Nachteile einer Gestellsäge zu beseitigen. Wenn man das noch mit drehbaren Stegen macht, ist es die perfekte Säge.

Wie schwer ist die? Und wie machst Du 17 tpi?

Liebe Grüße
Pedder



Oliver Eggers
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Re: Zinken- oder Feinsäge?

Beitrag von Oliver Eggers »


Hallo Roger,

die Säge sieht wirklich (vorsichtig ausgedrückt) eigenartig aus. Aber wenn du damit gut zurecht kommst - wen kümmert das :-) Ich würde es auf jeden Fall auf ein paar Probeschnitte ankommen lassen.

Es gibt (meiner Meinung nach) drei Haupt-Punkte, welche für die Benutzung einer Gestellsäge sprechen:
1. Die Länge der Säge und der damit verbundene lange Hub.
2. Die Neigung des Sägeblattes mit der relativ freien Sicht (diese wird nicht vom Gestell versperrt) und der fast unbegrenzten Sägetiefe.
3. Da die Spannung das Sägeblatt stabilisiert ist weder ein Rücken noch ein dickeres Blatt notwendig.
Die beiden ersten Punkte sind natürlich nur bei langen Schnitte wirklich ein Vorteil.
Durch die Neigung ist die Handhaltung relativ ungemütlich und der Schnitt neigt (im hinteren Bereich) zum verlaufen. Ich hatte mir deshalb in der Lehre angewöhnt die Säge etwas zu verkannten/zu verdrehen (ist schwer zu beschreiben).

Noch eine Frage zum Verständnis: Du nennst in deiner Beschreibung der Zahngeometrie die beiden ersten Sägen mit 20 Grad Fleam Ripp Cut, also Längsschnittsägen und die dritte mit 0 Grad Fleam Cross Cut also Querschnittsäge. Ist dies eine Verwechselung? Sollten die ersten beiden nicht Cross Cut und die dritte Ripp Cut sein? Wenn ich mich richtig eingelesen habe (während meiner Ausbildung hat man schon nicht mehr mit Fleam gearbeitet) deutet ein Fleamwinkel > 0 auf eine Cross Cut hin.

Mit freundlichen Grüßen
Oliver Eggers



Oliver Eggers
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Re: Aggressionen

Beitrag von Oliver Eggers »

[In Antwort auf #128272]
Hallo Pedder,

Danke für die Tips.
Ich habe ein bisschen mit der Säge gearbeitet und ich glaube ich gewöhne mich langsam an sie.
Der Druck den ich beim Schub eingesetzt habe war tatsächlich zu hoch.
Das Ansetzen geht jetzt auch besser.
Hier muss man sich einfach alte Gewohnheiten (mit nicht so guten Sägen) wieder abgewöhnen.

Wovor ich Muffensausen habe ist, wenn (in hoffentlich ferner Zukunft) des erste schärfen angesagt ist.
Die 14 TPI sind für meine alten Augen wirklich ein bisschen zu klein. Ich werde mir wohl doch so eine schöne Lupenbrille anschaffen müssen.

Viele Grüße
Oliver Eggers



Roger Wenkin
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Re: Zinken- oder Feinsäge?

Beitrag von Roger Wenkin »


Hallo Oliver

ja du hast den Tippfehler bemerkt. Es sind 2 Cross cut Blätter und ein Blatt für Ripp cut.

Grüsse



Philipp
Beiträge: 891
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Modifizierte Gestellsäge

Beitrag von Philipp »


Hallo Roger,

Deine Säge ist interessant. Genau so eine, also eine Gestellsäge mit Griff, schwebt mir auch seit langem vor, nur komme ich nicht zur Umsetzung.
Mein Plan war ferner, eine solche Säge mit geteilten Stegen zu bauen, damit man freie Sicht aufs Mittelmeer, quatsch, aufs Blatt, hat. Mal sehen, ob/wann ich dazu komme.
Meine alte englische Rückensäge habe ich mit einem fast runden Griff (= Sägeblatthalterung) versehen. Das läßt sich in meinen Augen hervorragend greifen (Griff liegt in der Handmulde, Daumen und Zeigefinger greifen um den Holm).

Viele Grüße, Philipp


Roger Wenkin
Beiträge: 66
Registriert: Mo 27. Aug 2012, 14:50

Re: endlich

Beitrag von Roger Wenkin »

[In Antwort auf #128281]
Hallo Pedder

Die Säge wiegt genau 550 Gramm. Auf einer schmalen Latte aufliegend befindet sich der Mittelpunkt fast in der Hälfte der gesamten Sägenlänge. Anbei noch einige Ansichten der Säge.







Und so mache ich meine Sägeblätter: hier anhand der Bilder ein Blatt mit 13 TPI

• Ich klemme das neue Blatt, so dass es ca 5mm herausragt und ca 2 cm links daneben ein längliches Stück Federstahl von der gleichen Dicke wie das zu bearbeitende Sägeblatt ein.



• Hinter beide Folien kommt ein Stahllineal. Das Lineal wird an dem schmalen Teil links mittels einer Klemme festgehalten. Wichtig ist, dass mann ein Lineal mit klarer, gut sicht. und ablesbarer Skala benutzt. Ausserdem ist es eine gute Beleuchtung von Vorteil.



• Nun beginne ich das Lineal nach rechts zu verschieben, so dass der 1 erste MM-Skalenstrich vom Lineal genau am Blattrand fluchtet und klemme das Lineal wieder fest. Mit einer kleinen Stahlsäge, bestückt mit extrafein bezahnten Sägeblatt, säge ich nun einen winzigen Schnitt in die Blattkante. Normalerweise genügt es wenn man 2 mal kurz mit der Stahlsäge darüberfährt.



• Nun wird die Klemme wieder gelöst und schiebe das Lineal 2 mm weiter nach rechts bis die 4mm Makierung vom Lineal genau am Blattrand fluchtet. Dann wird die zweite Kerbe eingeschnitten. So verfahre ich bis ich am rechten Ende vom Blatt angekommen bin. Je genauer man diese Arbeit durchführt, desto exakter stehen die fertigen die Zähne nachher auf dem Blatt.



• Nachdem alle Kerben eingeschnitten sind werden die Zähne gefeilt. Ich benutze am Feilenende Holzklötzchen so wie Friederich es in seiner Anleitung beschreibt. Es wird jeder Zahn von links nach rechts gefeilt. Ich mache zu Beginn, pro Kerbe, nur 2 leiche Feilenstriche. Dann wieder von links nach rechts 1 leichter Feilenstrich. Ich mache das solange bis keine Flachstellen mehr zwischen den Zähnen sind.

• Nächster Schritt: die Zähne werden mit der Zange ganz leicht geschränkt und anschliessend mit einer Flachfeile nur leicht abgeflacht (nur leichter Druck auf der Feile ausüben).

• Dann feile ich die Zähne nach: aber jetzt jeden zweiten Zahn auf der einen Blattseite und anschliessend jeden zweiten Zahn auf der gewendeten Blattseite. Auch hier nur 1 feiner, leichter Feilenstrich. Diese Prozedur wiederhole ich nochmals (bisher war kein dritter Durchgang notwendig). Fertig!



• Zum Schluss ziehe ich einen 8000er Stein leicht über beide Zahnseiten.

• Sägeblätter von 17TPI werden genau so gemacht, nur dass ich ein Lineal mit unterteilten Milimeterstrichen benutze. Das Lineal wird dann immer 1,5 mm weitergeschoben.





Hier noch ein Bild meiner erstlings Rückensägen



Ich hoffe die Anleitung ist vertsändlich und klar (deutsch ist nicht meine Muttersprache), falls du noch Fragen hast dann melde dich / meldet euch.

Grüsse aus dem vereisten Luxemburg

Roger



Pedder
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Na aber

Beitrag von Pedder »


Hallo Philipp,

Du machst Griff an Rückensägen? Das will ich natürlich sehen. :o)

Geteilte Stege erscheinen mir nicht so sinnvoll, aber ich sehe mir Sägen sowieso immer von einer Seite an und denk mir die andere dazu.

Liebe Grüße
Pedder



Philipp
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Bahnhof

Beitrag von Philipp »


@Pedder: Du machst Griff an Rückensägen? Das will ich natürlich sehen. :o)

Geteilte Stege erscheinen mir nicht so sinnvoll, aber ich sehe mir Sägen sowieso immer von einer Seite an und denk mir die andere dazu.


Hallo Pedder, hier versteh ich nur Bahnhof. Wer sprach von Rückensägen? Und was meinst Du mit dem Rest?

Gruß, Philipp



Pedder
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Zughalteplatz

Beitrag von Pedder »


Hallo Philipp,

auf diese Sätze bezog ich mich

Philipp: Meine alte englische Rückensäge habe ich mit einem fast runden Griff (= Sägeblatthalterung) versehen.
Pedder: Du machst Griffe an Rückensägen? Das will ich natürlich sehen. :o)
Damit meinte ich:mzeig mal Deine Rückensäge mit dem Runden halter, am Besten in action.

Philipp: ein Plan war ferner, eine solche Säge mit geteilten Stegen zu bauen, damit man freie Sicht [...] aufs Blatt hat. Mal sehen, ob/wann ich dazu komme.
Pedder: Geteilte Stege erscheinen mir nicht so sinnvoll, aber ich sehe mir Sägen sowieso immer von einer Seite an und denk mir die andere dazu.

Damit meinte ich, dass ich nie von oben aufs Blatt sehe, sondern immer von der Seite (von der linken, weil ich Rechtshänder bin). Geteilte Stege erscheint mir zu raumgreifen, da stößt man dann ständi irgendwo gegen.

so besser? :o)

Liebe Grüße
Pedder


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