Hobelbank mit Sandfüllung

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Maria B.

Hobelbank mit Sandfüllung

Beitrag von Maria B. »


Liebes Holzwurm Forum,

nach dem ich nun schon einige Zeit nur mitgelesen habe möchte ich heute etwas in die Runde fragen:
Ich möchte mir eine Hobelbank kaufen. In der Linkliste vom Wolfgang Jordan bin ich auf die "Sandbank Manufaktur" gestoßen. Die bauen Hobelbänke mit Sandfüllung!

Hat hier jemand so ein Stück und kann mir seine Erfahrungen berichten?
Was haltet Ihr davon? Spielerei oder must have?

Im voraus Vielen Dank
Maria



TorstenKüpper
Beiträge: 687
Registriert: Mo 26. Apr 2021, 20:44

Re: Hobelbank mit Sandfüllung

Beitrag von TorstenKüpper »


Hallo Maria,

die Sandbank Manufaktur kannte ich bis jetzt noch nicht, daher danke für den Link.

Wie bekommt man denn den Sand wieder aus der Hobelbank raus, z.B. wenn man sie transportieren muss? Das gibt gewiss eine riesige Sauerei. Kann man in die Platte nachträglich noch Bohrungen einbringen, oder rieselt dann der Sand wieder raus?

Was möchtest Du denn auf der Hobelbank bearbeiten, oder besser ausgedrückt: mit welchen Werkzeugen arbeitest Du denn hauptsächlich (Maschinen oder Handwerkzeuge)?

Ich persönlich arbeite meist mit Handwerkzeugen und bin bis jetzt immer sehr gut mit einer ca. 60 kg "schweren" Schulhobelbank zurecht gekommen. Vor kurzem habe ich mir dann eine alte gebrauchte Ulmia gekauft, die wiegt ca. 120 kg und ist meines erachtens schwer genug für alle Holzarbeiten.

Grüße
Torsten



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

must have sicher nicht, aber..

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


soo abwegig ist das nicht.

Eine ordentliche Hobelbank (so sagt es eine Faustregel) soll ja mindestens so schwer sein wie der Benutzer. Meine Ulmia 4 wiegt nach Herstellerangabe 132,5 kg, da ist also noch viel Spielraum, doch, doch. Zu schwer ist sie nicht. Für diese (wirklich diei Brauchbarkeit fördernde) große Masse wurden stattliche Mengen Buchenholz verbaut, von dem nur eine dünne Oberflächenschicht jemals in Erscheinung tritt.

Es ist durchaus sinnvoll, darüber nachzudenken ob man nicht die Masse erhöhen kann ohne einen halben Buchenwald abzuholzen. Ich selbst hatte mal den Plan, eine Hobelbank zu bauen deren tragendes "Rückgrat" ein dickes Hohlprofil aus Stahl sein sollet (Vierkantrohr), gefüllt mit Sand zur Dämpfung. Darauf dann eine dicke hölzerne Bankhakenleiste und nach hinten nur noch eine leichte Paltte aus Multiplex o. Ä. Eigentlich Ähnlich wie die traditionellen Hobelbalken der Japaner. Ist nix draus geworden.

Zurück zur "Sandbank": Nein, das muss man nicht. Mich würde die Multiplex- Platte stören, da fehlt das Gefühl die Platte auch mal nacharbeiten zu können. Andererseits: Meine Ulmia werde ich vermutlich niemals abhobeln. Ausprobieren würde ich eine solche Sandbank schon gern.

Der Fragerin Maria: Ich würd mir an Deiner Stelle eine ganz normale Hobelbank kaufen, ohne Sand. Zu schwer kann sie gar nicht sein (egal wie leicht Du bist).

Friedrich



Pedder
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Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Multiplex

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #125936]
Hallo Maria,

herzlich willkommen im Forum!

Mich würde der Aufbau interessieren. Wo genau sind denn die Sandkammern? Wi werden sie befüllt und wie entleert?

Multiplex hat den Ruf, beim Stemmen mehr zu federn als Masivholz, das würde ich ausprobieren wollen.

Außerdem würde es mich stören, die Bank selbt nicht mit einem Hobel abrichten zu können.

Vorgestellt wird die Bank ja auch in erster Line für Maschinenarbeit.Dafür ist sie bestimmt hervorragend, gerade, wenn man sie in einer sehr weiten Ausführung nimmt.

Liebe Grüße
Pedder



Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Wieso nicht?

Beitrag von Philipp »


Sicher eine nette Idee, nur ob sie so dringend notwendig oder gar billiger als die klassischen Lösungen ist?

Witzig finde ich folgende Aussage: "Schon ab einer Plattenstärke von nur 10 cm ist eine Sandbank etwa doppelt so schwer wie ihre klassischen Artgenossen." (Hervorhebung durch mich). Also 10 cm sind schon eine Wucht, von der die meisten nur träumen können dürften, oder?

Vielleicht könnte man ja auch eine Platte bauen, deren Inneres mit einem sehr schweren Beton (Feuerfestbeton oder dgl.) verfüllt wird. Wäre noch deutlich schwerer. Oder eine Fülllung aus Schrotkugeln...Oder Uran, wie bei panzerbrechender Munition...
Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt, und die Notwendigkeiten werden zeigen, was sich durchsetzt.

Grüße, Philipp (mit Kiefernhobelbank aus eigener Fertiung, ohne Sand und dennoch zufrieden ;-) )



Maria B.

Re: Hobelbank mit Sandfüllung

Beitrag von Maria B. »

[In Antwort auf #125936]
Liebe Holzwerker,

vielen Dank für Eure Antworten und Denkanstöße.
Und ja ich arbeite auch mit Maschinen, da wo es Sinn macht.

Die Sandfüllung steht für mich nicht im Vordergrund, eher ist es eine nette Zugabe.
Was ich wirklich toll finde sind die vielen Löcher! Ein Bekannter von mir hat eine Hobelbank mit geschiedeten Niederhaltern: ein tuck mit dem Klüpfel und schon is' fest! Und das Veritas Zubehör kann man auch benutzen.
Dann kommt noch dazu das ich die Bank so bestellen kann wie ich sie haben möchte, etwa zum Preis einer neuen Ulmia.

Zum Multiplex: ich traue mir sowieso nicht zu eine so große Fläche mit einem Handhobel exakt abzurichten.

Wenn ich eine habe werde ich Euch berichten...

Maria



justus

Re: Hobelbank mit Sandfüllung

Beitrag von justus »


guude,

das masseverhalten einer sandhobelbank dürfte hervorragend sein, die schalldämpfung ebenfalls. wer schonhämmer mit bleischrotfüllung kennt weiß was ich meine.
transportprobs sind auch geringer. quarzsand ist dazu besonders geeignet, er verhält sich fast wie wasser.

gut holz! justus.


garfilius
Beiträge: 107
Registriert: Mo 22. Dez 2014, 13:03

Re: und umgekehrt: von der Werkstatt in die Wohnun

Beitrag von garfilius »


Hallo,

was mich interessiert: Ich vermute eine Multiplexplatte mit Löchern oben und eine unten. Der Sand ist im Zwischenraum deponiert.
Die runden Bankhaken stecken dann im Sand, wenn man sie tiefer einschiebt? Diese gußeisernen Bankhaken, die man hineinklopft, um Werkstücke von oben zu halten, sind am Schaft deutlich länger als 10 cm. Die kann man dann nicht einsetzen, weil Löcher in der unteren Platte schlecht für die Sandfüllung sind.
Sehe ich das richtig oder wo ist das Sanddepot?

Grüße
Gero


Tobias Kreitel
Beiträge: 128
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: und umgekehrt: von der Werkstatt in die Wohnun

Beitrag von Tobias Kreitel »


Hallo,

ich kenne die Hobelbank nicht, aber es kann ja nur so sein, dass im Bereich der Bankhakenlöcher die Bank massiv ist und nur in den Bereichen, wo keine Löcher sind, Sand integriert ist. Der Sand ist also komplett im Material eingeschlossen. Der Verwendung von jedweden Spannmöglichkeiten steht somit nichts im Weg.

schöne Grüße.

Tobias


garfilius
Beiträge: 107
Registriert: Mo 22. Dez 2014, 13:03

Re: und umgekehrt: von der Werkstatt in die Wohnun

Beitrag von garfilius »


Es sind ca. 55 Bohrungen über die gesamte Plattenfläche verteilt, wo wäre dann "nicht im Bereich der Bohrungen"?
Ich hab mal überschlagen: es müßten knapp 4 cm Sand in der Platte sein. Der Aufbau könnte also oben 2x21 mm Multiplex, unten 1x21 Multiplex sein.

das Kilo Bleischrott kostet so um die 40..60 Cent ;-)

Gruß
Gero


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