Ich hatte mir den hier einst vorgestellten und wohl auch als Markenprodukt erhältlichen Kinderhocker als Vorlage genommen, um unserem Wichtel mal ein Spiel- und Gebrauchszeug zu basteln.
Die Maße habe ich etwas verändert und aus Bequemlichkeits- und Zeitgründen habe ich auf Birkenleimholz aus dem Baumarkt zurückgegriffen, anstatt selber welches aus meinen kostbaren ;-) Holzvorräten zu erstellen.
Und da Kinder es gerne bunt haben und sich - im Gegensatz zu uns Alten - wohl weniger am reinen, warmen Holzton erfreuen können, hatte ich beschlossen, das Möbelchen zu färben.
Hierzu erstellte ich mir aus Pigmenten (aus Ultramarinblau und einem organischen Orangepigment) Suspensionen, mit denen die fertig geschliffenen Holzteile eingespinselt wurden. Einmal rührte ich die Pigmente mit Terpentin und etwas Öl an, ein anderen Mal versuchte ich mit Spiritus eine niedrigere Viskosität und damit eine stärkere Eindringtiefe zu erzielen. Beides hat funktioniert, einen großen Unterschied im Endergebnis konnte ich nicht feststellen.
Nach dem Einpinseln habe ich die Pigmente noch intensiv eingerieben, dem ganzen einige Tage zum Einziehen und Trocknen gegeben und dann noch mal kurz fein überschliffen.
Ich wollte unbedingt den Naturton der Hirnholzflächen an den Zinken erhalten, was sich als schwerer als geplant herausstellte. Denn beim Verputzen der Zinken war es unvermeidlich, dass der Hobel/Beitel von dem bereits gefärbten Holz Spänchen abnahm (und Birke ist wirklich besch spanend zu bearbeiten!), die dann wieder nachgefärbt werden mussten. Die Schnittkanten und Ausrisse sind leider gut sichtbar geblieben, weil ich das gefärbte Holz in Zinkennähe nicht schleifen wollte (Gefahr der Verschleppung von gefärbtem Staub in das Hirnholz). Dabei ist mir doch glatt einmal ein Tropfen Pigmentpaste auf einen Zinken getropft und sofort eingezogen :-(. Nicht mehr behebbar!
Die Sitzfläche blieb naturfarben, wegen des doch zu befürchtenden Abriebes beim Sitzen. Sie ist eingekeilt, wobei die Keile am Rand der Fingerzapfen sitzen, die Löcher verbreitern sind nach außen etwas konisch. Die Keile sind aus irgendeinem dunklen Tropenholz gemacht, der farbliche Kontrast gefällt mir aber eigentlich nicht gut. In der Mitte des hellen Zapfens platziert wäre besser gewesen (nur lässt sich in dieser Position mit nur einem Keil keine echte Keilwirkung erzielen.




Ich werde wohl noch ein passendes Tischchen dazu bauen, dann aber auf das aufwendige zweifarbige Lasieren, oder zumindest auf naturfarbenes Hirnholz verzichten.
Gruß, Philipp