Schärfservice für Handsägen?
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Re: Friedrich und Bernt!
Hallo Ihr Beiden,
vielleicht habt Ihr Lust ins Handwerkerforum zum Beitrag "Dachbodenfund" vom 15.06.09 zu gucken, Euere Meinung als Schärfprofis würde mich mal interessieren.
Grüße Andreas Ratzo
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Profis... na ja...
Hallo Andreas,
mit der Bezeichnung Profi sollte man sparsam sein- überall wo das draufsteht (geh mal durch den Baumarkt) ist Mist drin. Und außerdem lebe ich ja nicht vom Schärfen und Bernt vermutlich auch nicht.
Zu Deiner schönen Maschine: Auch ich halte das für eine Maschine zum Schärfen von Bandsägeblättern, ein Freund von mir hat sowas mit Motorantrieb. Typisch ist die Klinke, die in die Zahnlücke taucht und das Blatt immer um eine Teilung weiterschiebt.
Friedrich
Friedrich
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Re: Friedrich und Bernt!
[In Antwort auf #124735]
Schärfprofi sollte man bei mir noch nicht sagen ! Schöne Mechaniken sowie geschliffener/erodierter Stahl und HM sind bei mir Tagesinhalt.
Danke Friedrich für die Aufklärung.
Maschine bauen ist keine Belastung - sondern eins der wenigen Dinge, die konstant Freude machen...und Baulust ist so bissel der Ursprung der Idee.
Jemand hatte hier auch mal danach gefragt.
Von einem tollen Stundenlohn wie im Gschäft bin ich nie ausgegangen. Mehr so als Ausrede um mal was zu bauen. (was ich mit Architekturmodellen Stundenlohn hatte war auch nicht dicke - Denke aber immer noch gerne dran. Nur so Termingeschichten á lá 1 Woche bei 50-100h Zeitbedarf gehen auch nimmer.
Gurken sind so ein Thema. Wenn die Teilung von mir ist, gibt es Rabatt...weil nur 1x durchhuschen mit feinem Korn.
CNC muß nicht sein. Exakte Teilungen wären alle einfach machbar.
Ungenaue bleiben entweder ungenau oder man muß tiefer runter - wobei tiefer runter vernünftiger ist, weil beim nächsten mal Rabatt.
Und außerdem ist mechanische Konstruktion vieeellll schöner.
Häuptling Tecumseh sagt immer : Steuerung fressen Nerven auf !
10 Blätter im Monat täten mir als Größenordnung genügen.
Grüssle
Bernt
Schärfprofi sollte man bei mir noch nicht sagen ! Schöne Mechaniken sowie geschliffener/erodierter Stahl und HM sind bei mir Tagesinhalt.
Danke Friedrich für die Aufklärung.
Maschine bauen ist keine Belastung - sondern eins der wenigen Dinge, die konstant Freude machen...und Baulust ist so bissel der Ursprung der Idee.
Jemand hatte hier auch mal danach gefragt.
Von einem tollen Stundenlohn wie im Gschäft bin ich nie ausgegangen. Mehr so als Ausrede um mal was zu bauen. (was ich mit Architekturmodellen Stundenlohn hatte war auch nicht dicke - Denke aber immer noch gerne dran. Nur so Termingeschichten á lá 1 Woche bei 50-100h Zeitbedarf gehen auch nimmer.
Gurken sind so ein Thema. Wenn die Teilung von mir ist, gibt es Rabatt...weil nur 1x durchhuschen mit feinem Korn.
CNC muß nicht sein. Exakte Teilungen wären alle einfach machbar.
Ungenaue bleiben entweder ungenau oder man muß tiefer runter - wobei tiefer runter vernünftiger ist, weil beim nächsten mal Rabatt.
Und außerdem ist mechanische Konstruktion vieeellll schöner.
Häuptling Tecumseh sagt immer : Steuerung fressen Nerven auf !
10 Blätter im Monat täten mir als Größenordnung genügen.
Grüssle
Bernt
Re: Schärfservice für Handsägen? Gedankenanstoss
[In Antwort auf #124733]
Hallo Bernt & Forumsfreunde
Vielleicht kann ich dir einige Denkanstoesse geben von Handsaegenschaerfmaschinen, welche sich in meinem Besitz befinden. (Friedrich ist an allem schuld ***)
Bild 1
Die Maschine auf Bild 1 und 2, ist ca 1955 gebaut. Sehr solid, Die Saegenkluppe ist 70 cm lang und laesst sich mit einem Excenterhebel schliessen. Die eingespannte Feile, laesst sich von 90° links und rechts bis ca 45°(habe ich noch nicht gemessen) schwenken. Die eingespannte Feile laesst sich nach links und rechts um ihre eigene Achse drehen. Zusaetzlich laesst sich die Saegenhalterung (Bild 2) den Sinn habe ich noch nicht herausgefunden, nach vorne zum Bediener schwenken ca 6°(??). Siehe Pfeil in Bild 2
Bild 2
Die Saege wird mit dem Handrad ueber eine Kette Zahn um Zahn verstellt, Die Feile wird mit einem Handhebel an welchem sich der Ein/Ausschalter befindet auf die Zahnluecke gedrueckt.
Den genauen Ablauf wie die Maschine funktioniert, habe ich aus Zeitmangel noch nicht ausprobieren koennen.
Mein Eindruck von der Maschine ist der, dass sich die Feile fuer alle denklichen Zwecke einstellen laesst.
=========================================================================
Ich besitze noch eine automatische Handsaegenschaerfmaschine, einen Retoother damit lassen sich automatisch neue Zaehne mit 4 - 4 ½ - 5 - 5 ½ - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 13 tips/inch ausstanzen lassen. Die dritte Maschine ist ein automatischer Schraenker
Bild 3
***Vor einigen Jahren beschrieb Friedrich Saegenschaerfen und seine Saegenfeilhalterung. Mir liefen hier gelegentlich Stanleyfeilkluppen ueber den Weg, bei dem Versuch eine solche zu finden, wurden mir die obigen Maschinen angeboten, der Preis lag unter dem einer Stanleyfeilkluppe. Ich kaufte die in Bild 1 - 2 gezeigte Maschine und die Besitzer versprachen mir noch dazupassende Feilen, welche sie noch suchen mussten. Nach einem Telephonanruf holte ich die Feilen ab, da wurden mir die Schaerfautomaten aufgedraengt, da keine Nachfrage nach den Maschinen bestand, nur die Bedienungsanleitungen wollte einer kaufen.
Der Vorbesitzer der Maschinen betrieb einen Saegenschaerfdienst in San Francisco, welcher mangels Nachfrage Mitte der neunziger Jahre geschlossen wurde.
Ich arbeite/helfe unentgeldlich in einer Werkstaette fuer Behinderte/Homeless aus, da dachte ich dass die Maschinen hier eine nuetzliche Verwendung finden. Die Dachorgnisation der Werkstaette untersuchte den Bedarf und zu welchen Preisen der Service sich verkaufen liese. Es lies sich kein fortlaufender Bedarf ermitteln, ein akzeptabler Preise von max 15 US$ war zu hoch gegenueber Neuanschaffung.
Die fuer einen Solchen Service notwendigen Verwaltungs usw Kosten belaufen sich auf US$ 2.-- per Minute, bei einer geschaetzten Zeit von 30 - 45 Minuten fuer Schaerfen und Verwaltung war die Angelegenheit erledigt und ich sass nun auf Saegeschaerfmaschinen.
Nachsatz, seit ich die Maschinen besitze ist keine meiner Hand/Bandsaegen schaerfer als vorher.
Mir fehlte die Zeit und Musse mich damit zu beschaeftigen (kommt noch !?!?)
Als Gedankenanstoss.
mfg
Ottmar
PS: Falls mein Beitrag gegen die Forumsregeln verstoesst, bitte loeschen und nicht in ein anderes Forum verschieben.
Hallo Bernt & Forumsfreunde
Vielleicht kann ich dir einige Denkanstoesse geben von Handsaegenschaerfmaschinen, welche sich in meinem Besitz befinden. (Friedrich ist an allem schuld ***)
Bild 1

Die Maschine auf Bild 1 und 2, ist ca 1955 gebaut. Sehr solid, Die Saegenkluppe ist 70 cm lang und laesst sich mit einem Excenterhebel schliessen. Die eingespannte Feile, laesst sich von 90° links und rechts bis ca 45°(habe ich noch nicht gemessen) schwenken. Die eingespannte Feile laesst sich nach links und rechts um ihre eigene Achse drehen. Zusaetzlich laesst sich die Saegenhalterung (Bild 2) den Sinn habe ich noch nicht herausgefunden, nach vorne zum Bediener schwenken ca 6°(??). Siehe Pfeil in Bild 2
Bild 2

Die Saege wird mit dem Handrad ueber eine Kette Zahn um Zahn verstellt, Die Feile wird mit einem Handhebel an welchem sich der Ein/Ausschalter befindet auf die Zahnluecke gedrueckt.
Den genauen Ablauf wie die Maschine funktioniert, habe ich aus Zeitmangel noch nicht ausprobieren koennen.
Mein Eindruck von der Maschine ist der, dass sich die Feile fuer alle denklichen Zwecke einstellen laesst.
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Ich besitze noch eine automatische Handsaegenschaerfmaschine, einen Retoother damit lassen sich automatisch neue Zaehne mit 4 - 4 ½ - 5 - 5 ½ - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 13 tips/inch ausstanzen lassen. Die dritte Maschine ist ein automatischer Schraenker
Bild 3

***Vor einigen Jahren beschrieb Friedrich Saegenschaerfen und seine Saegenfeilhalterung. Mir liefen hier gelegentlich Stanleyfeilkluppen ueber den Weg, bei dem Versuch eine solche zu finden, wurden mir die obigen Maschinen angeboten, der Preis lag unter dem einer Stanleyfeilkluppe. Ich kaufte die in Bild 1 - 2 gezeigte Maschine und die Besitzer versprachen mir noch dazupassende Feilen, welche sie noch suchen mussten. Nach einem Telephonanruf holte ich die Feilen ab, da wurden mir die Schaerfautomaten aufgedraengt, da keine Nachfrage nach den Maschinen bestand, nur die Bedienungsanleitungen wollte einer kaufen.
Der Vorbesitzer der Maschinen betrieb einen Saegenschaerfdienst in San Francisco, welcher mangels Nachfrage Mitte der neunziger Jahre geschlossen wurde.
Ich arbeite/helfe unentgeldlich in einer Werkstaette fuer Behinderte/Homeless aus, da dachte ich dass die Maschinen hier eine nuetzliche Verwendung finden. Die Dachorgnisation der Werkstaette untersuchte den Bedarf und zu welchen Preisen der Service sich verkaufen liese. Es lies sich kein fortlaufender Bedarf ermitteln, ein akzeptabler Preise von max 15 US$ war zu hoch gegenueber Neuanschaffung.
Die fuer einen Solchen Service notwendigen Verwaltungs usw Kosten belaufen sich auf US$ 2.-- per Minute, bei einer geschaetzten Zeit von 30 - 45 Minuten fuer Schaerfen und Verwaltung war die Angelegenheit erledigt und ich sass nun auf Saegeschaerfmaschinen.
Nachsatz, seit ich die Maschinen besitze ist keine meiner Hand/Bandsaegen schaerfer als vorher.
Mir fehlte die Zeit und Musse mich damit zu beschaeftigen (kommt noch !?!?)
Als Gedankenanstoss.
mfg
Ottmar
PS: Falls mein Beitrag gegen die Forumsregeln verstoesst, bitte loeschen und nicht in ein anderes Forum verschieben.
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da bin ich gerne schuld!
Hallo Ottmar,
das sind ja ganz unglaubliche Maschinen! Und die stehen bei Dir einfach so rum? (nein, ich will sie nicht).
Leider bekräftigen Deine Ausführungen auch meine Befürchtung, dass sich ein solcher Schärfdienst kaum wirtschaftlich betreiben lässt- weder bei Dir noch hier. Muss eben jeder selbst feilen, das entspannt und macht zufrieden.
Viele Grüße
Friedrich
Foley
Hallo Ottmar,
da hast Du ja richtige Schätzchen. Im Gegegsatz zu Friedrich würde ich den Retoother sofort nehmen. (Wenn alle Matrizen dabei sind, ist der auch wertvoll!) Das Setzen neuer Zähne ist nämlich wirklich lästig. Hier gibt es einen Blog, der sich nur mit den Foley Mschinen beschäftigt: http://sawfiler.blogspot.com/
Die letzte Einstellung müsste der sogenannte Slope sein. Joel hat das auf seinem Blog sehr schön dargestellt.
http://www.toolsforworkingwood.com/Merchant/merchant.mvc?Screen=NEXT&StoreCode=toolstore&nextpage=/extra/blogpage.html&BlogID=86
Ob dieses Kippen der Feile Sinn macht ist umstritten, es ist aber die traditionelle Schärfweise für die unschränkbaren Sägen.
Eure Meinung zur Wirtschaftlichkeit geht von sehr niedrigen Preisen aus. Ich glaube man muss und kann da höher rangehen. Jemand der mehr als 130 für eine westliche Säge ausgibt, wird auch gern 25-30 für ein perfektes Nachschärfen anlegen. Es gibt nun einmal keine Wechselblätter für eine Wenzloff. Klar, Selberfeilen macht Sinn. Aber auch da muss ich Geld (35 ) und vor allem Zeit ins Üben investieren. Und wenn ich nur 4 Sägen habe und jede Säge nur alle halbe Jahr schärfen muss, komme ich nie in die Übung. Das unterscheidet Sägen von Hobeln und Stecheisen.
In den USA/CA gibt es nach meiner Zählung 4 Menschen, die ein Nachschärfen anbieten. Nicht als Haupt- aber als Nebengeschäft zum Verkauf von neuen oder restaurierten Sägen. So etwas kann auch in Europa laufen.
Die Links habe ich in meinem Blog unter Scharfmacher gesammelt.
Liebe Grüße
Pedder
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25 -30 Euro?
Hallo Pedder,
ich glaube nicht, dass eine nennenswerte Gruppe von Anwendern so hohe Preise zahlen würde. Ich selbst gebe gern reichlich Geld für ein sehr gutes Werkzeug aus, erwarte dann aber, dass es mein Leben lang Dienst tut (das ist angesichts meines Alters nicht viel verlangt) und nur noch geringe Betriebkosten erfordert- eben für Schleifsteine, Feilen und Ähnliches. 25 bis 30 Euro fürs Nachschärfen- da hätte man das Gefühl richtig was zu verdienen wenn mans selbst macht. Aber in einem Punkt hast Du wirklich recht- als Freizeitsäger und -feiler kommt man nie richtig in Übung, man fängt immer irgendwie neu an. Wie bei den Dementen- die lernen jeden Tag neue Leute kennen.....
Grüße nach Kiel oder Hannover
Friedrich
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25-30 Euro mal 4
Hallo Pedder,
Ich denke da wie Friedrich, der Preis ist zu hoch. Wenn jemand nur die besagten 4 Sägen hat und sie einmal im Jahr schärfen lässt, dann macht das schon fast den Neupreis einer Wenzloff oder Lie-Nielsen oder... aus.
Da hocke ich mich dann lieber einen Tag in die Werkstatt und feile 6 Stunden an der ersten Säge und drei Stunden an den übrigen drei Sägen. Ich werde fast alles wieder vergessen bis zum nächsten Mal, aber wen kümmert's?
Gruss ;-)
Marc
p.s. Wir haben heute Nationalfeiertag in Luxemburg. Einige von uns werden bei euch einfallen, so wie ihr das auch immer an eurem Tag mit uns tut :-)
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