Stauseeholz
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Stauseeholz
Hallo liebe Forumsgemeinde,
ich trage mich mit dem Gedanken, eine Gartenbank zu bauen.
Daher habe ich mich in einem Holzhandel bei mir in der Nähe nach witterungsbeständigem Holz erkundigt. Mir wurde Teak oder Meranti (sowie Karpur??) vorgeschlagen.
Außerdem hat der Holzhändler mir als Alternative zum Tropenholz sogenanntes Stauseeholz angeboten. Es handele sich hierbei um einen Wald, welcher durch den Bau eines Stausees komplett überflutet wurde. Nach und nach würden nun die Bäume durch Taucher unter Wasser abgesägt und als Stauseeholz verkauft.
Dies Holz sei besonders haltbar im Außenbereich. Allerdings werden spezifische Baumsorten nicht mehr unterschieden. (Wahrscheinlich ist das unter Wasser auch zu aufwendig).
Habt ihr so etwas schon mal gehört, bzw. Erfahrung mit dieser Holzart?
PS: Ich habe übrigens nicht am 1. April gefragt, sonst wäre ich etwas mistrauisch geworden.
Dirk
Re: Stauseeholz
hallo Dirk
guck mal da : http://www.stauseeholz.ch/der_stausee.html
und bezüglich des Geruchs da : http://www.kurzefrage.de/wissenschaft-technik/253918/Hat-jemand-von-Euch-Erfahrung-mit-Stauseeholz-Ist-das-normal-dass
Gruss
reinhold
Re: Stauseeholz
Hallo!
Von Stauseeholz an sich habe ich selbst nur am Rande mal was gehört, kann da also auch keine genauen Infos liefern.
Wie man aber weiß, haben Holzhandwerker früherer Zeiten Holzstämme gerne gewässert. Ähnlich wie beim Flößen wurde das Holz längere Zeit (Monate o. Jahre)in fließendem Süßwasser gelagert, der Sinn dabei> die Verbesserung der Holzeigenschaften. Eine kleine Erklärung dazu, die ich mal im Buch "Holzbootsbau" von Curt W. Eichler, gelesen habe ist, daß durch das Wasser u.A. kristalline und andere Inhaltsstoffe aus dem Holz geschwämmt werden. Dadurch, und ich glaube auch durch die starke und gleichmäßige Tränkung, neigt das Holz beim späteren Trocknen weniger zum Reißen, arbeitet und wirft sich weniger. Da die hygroskopischen kristallinen Inhaltsstoffe nicht mehr im Holz sind, neigt es auch weniger dazu Wasser aufzunehmen... Inwiefern diese Aspekte auf welche Holzart zutreffen weiß ich leider auch nicht, da Wissensstand und Literatur zu diesem Thema rar geworden sind, ich bin da selbst für jede kleine Info dankbar...
Werde mir noch mal das entsprechende (leider sehr kurze) Kapitel im genannten Buch vornehmen...
Liebe Grüße, Marcus.
Re: Stauseeholz
Hallo nochmal...
Nochmalige Lektüre der einleitenden Kapitel des genannten Buches zeigen das die spärlichen Angaben mit dem vorigen Beitrag bereits ausgeschöpft sind und leider nicht ergänzt werden können...
Ich denke jedenfalls, daß das genannte Stauseeholz von den Eigenschaften her in etwa mit jahrelang "gewässertem" Holz gleichzusetzen ist. (Entsaften durch gründliches ausspülen)
Gruß, Marcus.
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Re: Stauseeholz
Meine Eltern hatten sich mal für ein Haus in Norddeutschland interessiert, wo der Verkäufer betonte, das Holz für den Dachstuhl hätte, vor dem Bau, Jahre im dem daneben liegenden Entwässerungsgraben, unter Wasser befestigt, gelegen.
Das soll alle, für Insekten interessanten, Stoffe ausspühlen, wie ich durch etwas nachforschen herausfand, und dadurch einen Befall sicher verhindern. Wenigstens bei Lebewesen, die mehr als reine Zellulose wollen.
Re: Stauseeholz
Hallo,
in dem 100 Jahre alten Elternhaus meiner Großmutter ist der Dachstuhla aus Holz, dass in Flößen aus Skandinavien nach Norddeutschland gebracht würde. Die Zimmerleute haben beim Neueindecken des Daches geflucht, weil die Nägels so schwer reingingen. Obwohl unbehandelt, ist da auch kein Viehzeug drin.
Manche Drechsler wässern ihre Holzabschnitte vor dem Trocknen um ein riß- und verzugfreies Trocknen zu erreichen.
Insofern macht das Stauseeholz Sinn. Allerdings muß man sich fragen aus welchem Stausee das Holz stammt und ob der Transport nicht ebenso ökologisch bedenklich ist.
Tschüß Jürgen
Re: Stauseeholz
Härter und zäher, da sind meine Erfahrungen mit gewässertem Holz als Bogenbauer.
Holzteile die ich aus dem Überschwemmungsgebiet unseres Stausee geholt hatte stanken nach Fäulniß und wurden gleich wieder "Entsorgt".
Bei Stämmen die noch voll verwurzelt unter Wasser standen bezweifle ich schon dass die die gleichen Eigenschaften wie normal gewässerte Stämme haben.
Immerhin sollte durch wässern die Inhaltsstoffe ausgeschwemmt werden.
Wie sollte das bitte bei einen Baum passieren wo keine Schnittfläche ist durch die die Inhaltsstoffe ausgeschwemmt werden?
lg
Bernhard
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Re: Stauseeholz
[In Antwort auf #124273]
Hallo!
Vielleicht ganz interessant: In der Sz gibt es heute einen Artikel zum Thema.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/65/466645/text/
Herzliche Grüße
Thomas
Hallo!
Vielleicht ganz interessant: In der Sz gibt es heute einen Artikel zum Thema.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/65/466645/text/
Herzliche Grüße
Thomas
Re: Stauseeholz
Hallo Thomas
Wenn man mit den Stichworten in Deinem Artikel weitersucht gibt es weitere Details: Die Holzfäller unter uns dürfte die Unterwasser-Kettensäge interessieren, welche im Holz-Zentralblatt Okt. 2008 abgebildet ist.
Gruss
Urs
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Re: Stauseeholz
Hallo Urs,
vielen Dank für Deinen lesenswerten Link! Wieder um eine Erkenntnis reicher.
Beste Grüße aus Cronenberg
Thomas