welches Messing für Sägerücken?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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welches Messing für Sägerücken?

Beitrag von Pedder »


Hallo Holzwerker,

einige von Euch haben ja einen metallischen Hintergrund, besonders an die meine Frage. Welches Messing empfehlt Ihr für einen Sägerücken? Von den gebogenen bin ich nach den letzten Beiträgen von Leif Hanson auf woodnet etwas abgekommen, daher interessiere ich mich für die Variante, bei der in ein massives Stück Messing ein schlitz für die Aufnahme des Sägblattes gefräst wird.

Perfekt wäre auch gleich ein Händlernachweis.

Liebe Grüße
Pedder


Heid Kurt Günter

Re: welches Messing für Sägerücken?

Beitrag von Heid Kurt Günter »


Hallo Pedder
Da die Messingrücken meist nicht dicker 3mm sind, werden sie nicht gefräst. Die Rücken werden aus weichem Messingblech gekantet. Als Falzblech--U-Form und dann auf dem Sägeblattrücken aufgesteckt und zusammengepresst. Ein Spengler kann Dir sowas kanten.
Vorgang: Blech kanten zwei Arbeitsgänge, Blech auf Sägeblatt aufsetzen, Mit der Biegemaschine- Kantbank aufpressen, Anschliesend Schmirgeln, Polieren.

Gruß Kurt


Heid Kurt Günter

Re: welches Messing für Sägerücken?

Beitrag von Heid Kurt Günter »


Nachtrag: Blechdicke 0,5-1mm



Andreas N.
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Re: welches Messing für Sägerücken?

Beitrag von Andreas N. »

[In Antwort auf #124212]
Ich hab nachgeschlagen. Du bräuchtes ja eine gut zerspanbare Legierung mit hoher Festigkeit. Das wiederspricht sich natürlich etwas.

Automatenlegierung 3.0580.27 Zugfestigkeit 440 N/mm², Dehngrenze 180, Bruchdehnung18%

Uhrenmessing: 2.0402.10 Zugf.360, Dehn.250, Br.32%

Es gibt Festere, aber da steht nicht gut spanbar dabei.

Bei Bronzen gibt es noch viel festere, die Angaben beziehen sich alle auf nicht kalt verfestigte Teile.

Bronze für "Verschleißteile aller Art"z.B.
2.1080.30 Zugf.610...690, Dehn.570, Br.15%



Hans
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Re: welches Messing für Sägerücken?

Beitrag von Hans »


Hallo Pedder,
vorsicht mit Fräsen - auch im Metall gibts Spannungen, wie im Holz, und ein einseitig bearbeitetes, noch dazu dünnes Material verbiegt sich teilweise wie ein Sauschwanzerl (es sei mir der Ausdruck gestattet :-) ). Die Beste Methode für so ein Bauteil wie einen Sägenrücken ist es, einen zu giessen (meiner Meinung nach zumindest) - wobei das auch nicht einfach ist - und vor allem daheim nicht machbar.... von daher bleibt meiner Meinung nach nur das bekannte Biegen.
Grüßle
Hans


Thomas Schuermann
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Zu dünn

Beitrag von Thomas Schuermann »

[In Antwort auf #124215]
Hallo Heid Kurt,

wenn man sich vorhandene Sägen mit Messingrücken anschaut, dann ist festzustellen, dass diese bei den englischen oder amerikanischen Rücken wesentlich dicker ausgeführt sind. Eher 2-3 mm, was dann zu den bekannten Problemen beim Verformen führt. Die Blechdicken von denen Du sprichst, sind in der Tat heute bei den verbliebenen deutschen Herstellern zum Teil anzutreffen.

Ein Vorteil dickerer Bleche ist auch, dass die Sägen schwerer werden. Wer einmal mit einer leichten und einer schweren Säge gesägt hat, merkt den Unterschied.

Leider ist es meiner Erfahrung nach auch sehr schwierig so weiches Messing in geringen Mengen zu finden, bzw. einen Spengler, der dieses vorrätig hat.

Ich spreche hier für den Raum Wuppertal.

Beste Grüße

Thomas


Pedder
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Re: welches Messing für Sägerücken?

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #124216]
Hallo Andreas,

vielen Dank für die Mühe! (Die Bohrwinde ist übrigens auf dem Weg!)

Hans und Kurt Günter,

Gern würde ich gebogene Rücken verwenden, das Problem ist aber auch hier die Herstellung. Mit meinen Mitteln geht das nicht oder nur mit nicht zu vertretbarem Aufwand. Lie-Nielsen, Adria und Wenzloff & Sons fräsen ihre 6mm starken Rücken.

Ja Thomas, es ist nicht so einfach, nicht einmal in der deutschen Werkzeugbauerregion schlechthin (Remscheid).

Liebe Grüße
Pedder


Heid Kurt Günter

Re: welches Messing für Sägerücken?

Beitrag von Heid Kurt Günter »


Hallo Pedder
Da ich keine Englischen Sägen besitze, bin ich von meinen Sägen ausgegangen. Ein 6mm dickes Messing Flachmaterial lässt sich auf der Fräsmaschine bearbeiten, keine Frage. Nur welcher Heimwerker, oder Schreiner hat sowas? Kleine Metallverarbeitende Werkstätten machen Dir das, gegen gutes Geld.
In deiner Nähe gibt es Bestimmt eine.
Gruß Kurt


Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: welches Messing für Sägerücken?

Beitrag von Andreas N. »


Ein verziehen würde ich nicht erwarten.
Die Mesing und auch Bronze Profile sind meist sehr genau gezogen. Wenn man mittig, der länge nach, einen Schliz hinen macht (könnte man auch mit einer Handsäge, viel Geduld und etwas Überlänge, die dann abgeschnitten wird, machen)wüsste das auch ohne Verzug gehen. Verziehen würde es sich vielleicht wenn man das Endstück einer Stange benutzt. Ich würde es wohl über eine Kreissäge schieben, wenn ich ein passend dünnes Blatt finden könnte. Aber ist es nun nur wegen der Farbe? Ein Rücken aus Stahl wäher doch fester.



Heid Kurt Günter

Re: welches Messing für Sägerücken?

Beitrag von Heid Kurt Günter »


Hallo Andreas
Der Messingstreifen sollte von der Sägekante genau die gleiche Dicke haben wie eine Seite. Mit der Hand kann nicht so genau und in der Länge gut gesägt werden. Messing ist mehr fürs Auge und schwerer als Stahl. Autos haben auch Chromleisen und keine Stahlblechstreifen.
Gruß
Kurt


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