Problem ein Absetz- ein Längssägeblatt umzufeilen.

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Michael P
Beiträge: 19
Registriert: Di 4. Feb 2014, 20:46

Problem ein Absetz- ein Längssägeblatt umzufeilen.

Beitrag von Michael P »


Ich habe mich darangemacht, aus einem Absetzsägeblatt für eine Gestellsäge ein Längsschnittblatt mit 2,5 mm Teilung zu feilen. Das Sägeblatt habe ich ersteigert und es ist schon etwas angerostet. Die Roststellen befinden sich allerdings nicht im Hauptschnittbereich. Die Neigung der Zähne beträgt 3 °. Das Blatt ist 1 mm dick und auf ca. 0,5 mm geschränkt. Meine Feile war allerdings 16 mm breit. Ansonsten hielt ich mich an Friedrichs Schärfanleitung. Die Zahngeometrie scheint mir auch ganz gut gelungen zu sein, soweit es die Feile zuließ.

Mit der Schnittleistung bin ich unzufrieden. Der Schnitt ist relativ sauber aber er dauert mir zu lange. Ich will die Säge vorrangig zum Zapfensägen einsetzen und einen saubereren Schnitt als mit einer Schlitzsäge erhalten.

Kann die Ursache für dieses langsame Sägen in der nicht ganz perfekten Zahngeometrie oder in der Dicke des Sägeblattes zu finden sein?

Michael



Pedder
Beiträge: 5797
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Re: Problem ein Absetz- ein Längssägeblatt umzufei

Beitrag von Pedder »


Hallo Michael,

herzlich willkommen im Forum und besonders bei den Sägeschärfern!

Spontan kommt mir das Sägeblatt sehr stark vor. Bei der einzigen europäischen Spannsäge, die ich mag, beträgt die Blattstärke 0,5mm und die Schränkung 0,25mm und das ist eine Schweifsäge, die etwas mehr Schränkung braucht. Also: als erstes würde ich Schränkung rausnehmen. Oder mir gleich ein neues Blatt besorgen, die nachschärfbaren sind wirklich nicht teuer.

Liebe Grüße Pedder



Pedder
Beiträge: 5797
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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und noch was

Beitrag von Pedder »


Hallo Michael,

diese grobe Feile bringt einen viel größeren Radius in den Zahngrund, als eine passende. Auch das wird das Sägeverhalten beeinträchtigen.

Liebe Grüße Pedder


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Problem ein Absetz- ein Längssägeblatt umzufei

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #124170]
Hallo Michael,

auch von mir: Willkommen im Forum!

Mir fallen im wesentlichen die gleichen Hinweise ein wie Pedder:

- Ein 1 mm- Blatt ist ungewöhnlich dick. Meine Spannsägen haben 0,7mm und auch weniger Schränkung. 1 mm Blatt und 0,5mm Schränkung heißt , dass Du 1,5mm zerspanen musst, das ist mühsam und muss nicht sein.
- Ein rostiges Blatt würde ich mir auch nicht antun.
- Wenn Du mit einer viel zu breiten Feile schärfst, besteht u. U. die ganze Zahnlücke aus dem Radius der Feilenkante, d. h. die Geometrie am Zahn ist nicht wie sie sein soll. Nimm mal eine Lupe und sieh es Dir genau an. Die Zahnbrust soll unterhalb der Spitze gerade sein.
- Eine feine Zahnteilung ist nicht gut, wenn man (in dicken Querschnitten) schnell sägen will, weil die Zahnlücken sehr wenig Raum haben und auf dem Weg durch das Holz zustopfen. Also, wenns in dickem Holz schnell gehen soll und keine sehr feine Oberfläche nötig ist: Grobe Zahnteilung.

Ich wünsche weiter viel Freude an selbstgeschärften Handwerkzeugen!

Friedrich



Ferdinand Bozem
Beiträge: 101
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Problem ein Absetz- ein Längssägeblatt umzufei

Beitrag von Ferdinand Bozem »

[In Antwort auf #124170]
Hallo Michael,

Seit ich meine Gestellsägen für Längsschnitt mit einem Brustwinkel von 90° feile arbeiten sie sich meiner Meinung nach angemessen schnell durchs Holz. Für Zapfen, die über 5cm breit sind nehme ich jedoch auch die Schlitzsäge mit 5,0mm Teilung. Aber dass ist sicher Geschmackssache.
Die Blattstärke von 1,0mm erscheint mir auch etwas dick. Soweit ich mich erinnere, beträgt die bei mir 0,8mm. Die Blätter stammen alle von Hausherrn bzw. eins ist selbstgefeilt aus einem 0,8mm starken Band von H+S Präzisionsfolien.

Viele Grüße,

Ferdinand



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