Shapton Keramik Schleifsteine

[Martin D.]

Hallo zusammen,

wer von euch hat Erfahrung mit den neuen Shapton-Schleifsteinen(die auf der Glasplatte) und kann evtl. sogar mit denen die hier im Shop verkauft werden vergleichen?

Ich habe bisher einen 1000/6000er King, und bei dem fehlt mir irgendwie das letzte Quäntchen Schärfe - die Messer(Shun) werden sehr scharf, aber den Auslieferungszustand erreiche ich nicht mehr...

Danke für die Antworten!

Grüße,

Martin

[Rolf Richard]

Hallo Martin!

Vom Hausherrn habe ich einen 120er Shapton. Mit dem bin ich sehr zufrieden, aber das ist halt nur was für die groben Arbeiten.

Das Feine erledigen bei mir zwei Cerax - ein 1.000er und ein 8.000er. Mit der Schärfeleistung bin ich auch sehr zufrieden.

[Dirk Boehmer]

Hallo Martin,

wenn Du die Schärfe nicht erreichst, liegt das nicht am Stein. Der poliert
zwar nicht, ist aber für eine gute Schärfe auch nicht nötig. Der Stein an
sich funktioniert schon sehr gut.

Daher glaube ich da eher an einen kleinen Fehler in Deinem Schärfvorgang.
Vielleicht bist Du an einer Stelle nicht sorgfältig genug. Erläutere
doch mal, wie Du genau vorgehst.

Tipp: Mit einer Lupe kann man sehr gut feststellen, wo der Fehler liegt.
Bzw. kann man ihn damit besser eingrenzen.

--
Dirk

[Martin D.]

Hallo Dirk,

werds mal versuchen mit der Erklärung - vielleicht fällt ja was auf:

- Schleifstein liegt gewässert auf einer Gummimatte vor mir
- ich führe das Messer diagonal und von mir weg ziehend(die Schneide schaut zu mir hin) über den Schleifstein(der schon etwas klein ist für das Messer)
- der Schleifwinkel den ich verwende ist ziemlich flach, was im Vergleich zu vorher(steiler, fast wie bei deutschen Kochmessern) schon eine Verbesserung gebracht hat.
- Geschliffen wird mit dem 1000er, danach kurz abgezogen mit der 600er Seite

Auffällig ist dabei, das die Schärfe richtung Griff immer deutlich besser ist als richtung Spitze.
Bei meinen japanischen Stemmeisen habe ich das Problem weniger, hier bin ich ziemlich zufrieden.

Reicht die Erklärung um sich was vorzustellen?

Gruß,

Martin

[Dirk Boehmer]

Hallo Martin,

mir fällt da spontan Folgendes zu ein:

> - ich führe das Messer diagonal und von mir weg ziehend(die Schneide schaut
> zu mir hin) über den Schleifstein(der schon etwas klein ist für das Messer)

Du kannst auch ruhig zu Dir hin ziehen, ist aber für die Schärfe hier nicht
wichtig.

> - Geschliffen wird mit dem 1000er, danach kurz abgezogen mit der 600er Seite
> Auffällig ist dabei, das die Schärfe richtung Griff immer deutlich besser
> ist als richtung Spitze.

Der Druck ist an der Spitze auch nicht so hoch. Hier kann es sein, dass nicht
genügend abgezogen wird. Probier beim 6000er doch mal, den Messerrücken etwas
anzuheben, um eine Art Mikrofase zu schleifen. Kontrollier mit der Lupe, ob
die Schneide durchgängig von beiden Seiten mit dem 6000er bearbeitet wurden,
ob kein Grat mehr existiert. Denn wenn Du 2 korrekte 6000er Seiten hast, muss
die Schnittkante auch scharf sein.

--
Dirk

[Gerhard]

Hallo Martin,

zu den Shapton kann ich Dir wenig sagen. Ich habe bei Marc mal einen in der Hand gehabt und fand sie doch ungewohnt dünn. Das ist aber vermutlich eine Frage der Gewohnheit und sagt jetzt überhaupt nichts über die Eignung der Steine.

Ich wollte nur einen Tipp zum Schärfen los werden. Ich mache vor dem Abziehen mit einem Edding einen schmalen Strich von beiden Seiten an die Schneide. Dann ziehe ich das Messer mit diagonalen, relativ kurzen Bewegungen über den Stein und arbeite mich zur Spitze vor (Griff zeigt zu mir). Gerade an der Spitze erkennt man dann gut, ob man die gesamte Klinge bearbeitet hat.

Viele Grüße,
Gerhard

[Martin D.]

Hallo Gerhard,

Danke, Dein Tipp war gut!
Das Ergebnis ist schon viel besser, vor allem gleichmäßig über die Klingenlänge.

Leider immer noch nicht ganz so gut wie das neue aber brauchbar.

An was könnte es noch liegen? Ich habe etwas den Verdacht dass der Schleifstein zuschmiert?!

Gruß,
Martin

[Martin D.]

[In Antwort auf #123146]
Hallo Dirk,

die Richtung ändert sich natürlich mit der Seite die geschliffen wird.(beim Beschreiben ist mir das aber nicht aufgefallen).

Den Druck auf die Spitze versuche ich jetzt zu erhöhen, indem ich auch vorne mit der 2. Hand etwas auf die Klinge Drücke.

Danke!

Gruß,

Martin

[Thomas Hansen]

Hallo Martin,

ich schärfe mein Kochmesser auch auf einem Stein und da ist mir früher das gleiche begegnet wie dir, an der Spitze nicht so scharf halt. Ich gehe davon aus, dass dein Messer keine gerade, sondern eine gebogene Klinge hat, wobei diese an der Heftseite parallel zur Verlängerung der Griffmitte ist und dann nach oben weggeht.

Wenn du den gleichen Winkel, auf der gedachten Achse durch die Griffmitte beim Schärfen beibehällst, ändert sich der damit angeschliffene Schnittwinkel. Um den gleichen Winkel über die gesamte Klingenlänge beizubehalten, musst du an der Spitze (und entsprechend weniger dann Richtung Griff, bis die Schneide wieder parallel ist) schleifend den Griff etwas anheben.

Ich kanns mir auch nicht vorstellen, ohne das Messer in die Hand zu nehmen, also empfehle ich im Falle einer großen Verwirrung eben das mal zu tun und die Schleifhaltung einzunehmen.

Auf jeden Fall waren damit meine Probleme das vordere Drittel zu schärfen erledigt, vor allem dauerte es nicht mehr länger als der Rest der Klinge. Das mit dem geringeren Druck spielt natürlich auch eine Rolle, sollte sich aber bei meiner Schleifhaltung automatisch ergeben.

Gruß
Thomas

PS: Ich habe echt Probleme, mir die Veränderung des Winkels vorzustellen, so dass ich alle Mitleser herzlich einlade mich auf einen Irrtum meinerseits hinzuweisen. Es könnte tatsächlich auch einfach am automatisch höheren Druck liegen, dass es so besser funktioniert, glaube ich aber nicht.

[Martin D.]

Hallo Thomas,

wenn ich mir das mit dem Messer in der Hand so vorstelle, scheinst Du tatsächlich recht zu haben!

Das würde auch erklären warum mit der von Gerhard beschriebenen Methode dieses Problem fast nicht mehr auftritt.

Ich denke ich muss einfach noch etwas üben!

An alle:

- Kann den niemand etwas über die neuen Keramiksteine sagen?
- wie es aussieht habe ich nicht King-Kombistein sondern den 1000/6000 von Nanwia. Wo liegt der Unterschied zur Profiserie(6000er körnung) ausser in der Größe?

Gruß,
Martin