Dachsparren anreißen
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Re: Sparren befestigen
Hallo
ich kann Michel nur zustimmen. Wer einmal versucht hat einen 245er Sparrennagel herauszuziehen, der weiss, dass das Verwenden von BMF-Nägel nach Anweisung der Statiker eigentlich total überflüssig ist.
Wenn man die Dimenssionen der verwendeten Bauhölzer bei einem heutigen Dach mit denen früherer Jahre vergleicht,so wundert man sich sowieso, ob dieser "gigantischen" Querschnitte.
Gruß Herbert
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Gigantische Abmessungen
Hallo Herbert!
Ein guter Teil der gigantischen Abmessungen ist weniger auf die Statik als vielmehr auf die immer stärker werdenden Dämmschichtdicken zurückzuführen (Wärmeschutzverordnung, Energieeinsparverordnung...). Ich hatte schon so manches Dach zu bauen wo dem Statiker 16er Sparren reichten, ich aber, um mind. 18cm Dämmung plus Hinterlüftung unterzubringen dann 22er Sparren einbaute. Aber die Statik hat sich natürlich auch gewandelt. Wobei man aber wohl auch sagen muß, das die Qualität des Bauholzes immer weiter abnimmt.
Gruß, Jakob Sonntag
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Re: Gigantische Abmessungen
Hallo Jakob,
Ein guter Teil der gigantischen Abmessungen ist weniger auf die Statik als vielmehr auf die immer stärker werdenden Dämmschichtdicken zurückzuführen (Wärmeschutzverordnung, Energieeinsparverordnung...). Ich hatte schon so manches Dach zu bauen wo dem Statiker 16er Sparren reichten, ich aber, um mind. 18cm Dämmung plus Hinterlüftung unterzubringen dann 22er Sparren einbaute.
Warum denn kein Warmdach? Würdest du mit 18cm Sparren durchkommen.
Aber die Statik hat sich natürlich auch gewandelt. Wobei man aber wohl auch sagen muß, das die Qualität des Bauholzes immer weiter abnimmt.
Da wir in der Regel nur noch Warmdächerausführen, verwenden wir sogenannte DOU-Balken. (im grunde genommen ein Balken den man der Länge nachaufsägt und Herzseite nach aussen, zusammen geleimt wird. Ausserdem ist die ware offen getrocknet. Damit man nicht noch zusätzlich Wasser in die Konstruktion bringt.
Was die Statik betrifft, heute stellt man an eine Holzbalkenlage grössere Ansprüche als noch vor 30-40 Jahren.
Dazu zähleen wohl auch folgende Punkte:
- Schallschutz - Schwerer Bodenaufbeuten; Schwerere Dämmschichten zwischen Sparren,...
- Fussboden sollte beim gehen nicht in grosse schwingungen versetzt werden (Risse in Boden und Deckenkonstruktion) Dünnere Querschnitte würden auch tragen, aber würden sich biegen.
- Immer grösser werdende Räume ohne irgendwelche Stützen oder Auflager
- Angstzuschlag der Ing.
Aber darüber könnte man Bände schreiben!
Schreiben wir leiber über folgende Themen, da sind wir schneller fertig ;-)
Die besten Gerichte Groß-Britanniens
Amerikanische Kultur
Logisches Denken für Frauen
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Regierungschefs mit Erfolg und Fortschritt
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1000 Jahre des deutschen Humors
mfg Michel ;-)
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Re: Gigantische Abmessungen
Hallo Michel,
na Du Komiker, anscheinend willst Du der Nachfolger von Emil Steinberger sein, oder wie ? ;-)
Ich glaube was Jakob mit der Statik meint, ist, daß vor ca. 100 Jahren noch wesentlich stärkere Hölzer eingebaut wurden weil noch nicht jeder Bau (zumindest bei kleineren Wohnhäusern) statisch durchgerechnet wurde, sondern die Holzdimensionen "aus Erfahrung" gewählt wurden. Die Hölzer wurden statisch noch nicht so "ausgereizt", was heute einem sanierenden Zimmermann zugute kommt, wenn er mal ein paar Zentimeter von einem mit Schädlingen befallenen Bauteil entfernen will, ohne gleich verstärken zu müssen. Trotz des von Dir erwähnten "Angstzuschlages" heutzutage denke ich, daß der Zuschlag vor 100 Jahren noch höher gewesen sein muß. Außerdem waren in dieser Zeit klassische Holzverbindungen noch die Regel, welche heute auch wegen der übermäßigen Schwächung der Dimensionen kaum noch (oder jedenfalls bedeutend weniger) angewandt werden. Man denke nur an Zapfenlöcher.
Vielfach wurde damals das Holz noch gehackt und nicht vom Sägwerk bezogen. Hatte zwar den Nachteil, daß es "Ganzholz" war (neigt bekanntlich mehr zum Verdrehen und Reißen), aber eben auch den Vorteil, daß wenig Splint- und viel Kernholz vorhanden war.
Gut, vor 40 Jahren bzw. kurz nach dem Krieg ist teilweise sehr sparsam gebaut worden (z.B. "Sparbalkendecken", nur aus Bohlen, Latten, Brettern und Holzwolle-Platten oder die windigen "Sparren" mancher Dachkonstuktion aus den 60ern und 70ern). Aber die dicken Balken, welche die schweren Lehmwickel bzw. eine Sandschüttung tragen mussten bzw. müssen, sind schon stärker, als das was heute eingebaut wird.
Muß Dir aber insofern recht geben, daß die Ansprüche an Schall- bzw. Wärmeschutz früher nicht so hoch waren. Man wusste aber auch bautechnisch einfach noch nicht soviel.
Werden in der Schweiz noch viele Balkendecken ausgefüht ? Trotz des auch in Deutschland zunehmenden Anteils von Holzhäusern sind die überwiegende Masse der Decken aus Beton.
Gruß, Andreas
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Re: Gigantische Abmessungen
Hallo Andreas,
na Du Komiker, anscheinend willst Du der Nachfolger von Emil Steinberger sein, oder wie ? ;-)
Emil ?! Wer ist das??? ;-) Nein, Scherz beiseite. Klar kenne ich Emil. Klingt gut wenn er ist Hochdeutsche übersetzt wird, irgend wie ulkig! Aber sien Nachfolger werden, nein danke!
Aber ohne Spass und Schalk zu leben würde mir keine Freude bereiten.
Die Herren Politiker würden auch lieber einmal lachen, als sich gegenseitig die Köpfe einschlagen oder Grenzen zukontrollieren ;-)
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Werden in der Schweiz noch viele Balkendecken ausgefüht ? Trotz des auch in Deutschland zunehmenden Anteils von Holzhäusern sind die überwiegende Masse der Decken aus Beton.
Wenn wir Elementhäuser anfertigen sind die Geschossdecken meistens auch in irgeneiner Form von holzkonstruktion ausgeführt. Bewährt hat sich dabei die Leinholzelemente (12cm Dick 63cm Breit und bis 13m Lang; die Seiten sind mit Nut und Kamm ausgeführt. Diese Elemente werden vollflächig verlegt und können als Sichtdecken ausgeführt werden. Bodenaufbau wie gewünscht, ist alles Möglich, sogar Zementunterlagsboden mit Bodenheizung wurde schon gemacht.
mfg Michel
PS: Noch ein bisschen dt Humor:


Mein persönlicher Favorit! Alfred Biolek; wenn der kocht hab ich bereits genug vom Zuschauen! Löffel ins Maul und wieder in die Pfanne,.. Bäh! Würg!

Re: Grundkurs Sparren reissen
[In Antwort auf #99241]
Hallo
wo bekomme ich so eine Kollerschmiege
zum Kaufen
viele grüße
Stefan Rohrmoser
Hallo
wo bekomme ich so eine Kollerschmiege
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viele grüße
Stefan Rohrmoser
Re: Dachsparren anreißen
[In Antwort auf #99228]
Hallo Christof,
das Anreißen der Sparren ist eigentlich ganz einfach. Ich bin zwar kein gelernter Zimmermann mit Gesellenbrief, doch habe ich mehrere Jahre nach Feierabend beim Zimmermann gearbeitet und hier oft das Verzimmern (das Zuschneiden des Dachstuhls) erledigt. Du solltest folgendermaßen vorgehen:
1. Fusspfettenabstand festelegen bzw. am Gartenhaus messen
2. Fusspfettenabstand (außen-außen) 1:10 aufs Papier oder besser Spanplatte bringen
3. gewünschte Firstpfettenhöhe einzeichnen zeichnen
4. Einkerbtiefe der Sparren festlegen (ca. 1/5 der Sparrenhöhe, am besten an Fuss- und Firstpfette gleiche Klauentiefe)
5. Sparren mit Einkerbung einzeichnen
6. Dachneigung in der Zeichnung messen
7. Dachneigung auf eine rechtwinkelige Platte übertragen
8. Dachneigung aus Platte sägen, so dass ein Dreieck entsteht und Platte mit oben und unten kennzeichnen
9. in der Zeichnung an Fuss- und Firstpfette lotrecht und waagerecht bis zur Oberseite der Sparren einen Strich ziehen
10. Lotschnitt am First und Schnitt an Traufe einzeichnen
11. Sparrenlänge von Lotschnitt am First bis Schnitt an Traufe in Zeichnung messen (an Oberseite des Sparrens)
12. Sparrenlänge auf die Oberseitedes Sparrens (also das Kantholz) übertragen und mit Winkel durchziehen
13. die Maße aus Punkt 9 auf den Sparren übertragen (waagerechte und lotrechten Maße)und mit Winkel duchziehen
14. mit Hilfe der Profilschablone (das Dreieck)die Waage- und Lotschnitte auf den Sparren zeichnen
15. First- und Traufenschnitt aussägen
16. Klauen mit ausreichend großer Handkreissäge aussägen
17. mit diesem Sparrenmuster die anderen Sparren anzeichen
Wenn Interesse besteht kann ich Dir auch einige Bilder zuschicken.
Viele Grüße aus Lohne!
Daniel
Hallo Christof,
das Anreißen der Sparren ist eigentlich ganz einfach. Ich bin zwar kein gelernter Zimmermann mit Gesellenbrief, doch habe ich mehrere Jahre nach Feierabend beim Zimmermann gearbeitet und hier oft das Verzimmern (das Zuschneiden des Dachstuhls) erledigt. Du solltest folgendermaßen vorgehen:
1. Fusspfettenabstand festelegen bzw. am Gartenhaus messen
2. Fusspfettenabstand (außen-außen) 1:10 aufs Papier oder besser Spanplatte bringen
3. gewünschte Firstpfettenhöhe einzeichnen zeichnen
4. Einkerbtiefe der Sparren festlegen (ca. 1/5 der Sparrenhöhe, am besten an Fuss- und Firstpfette gleiche Klauentiefe)
5. Sparren mit Einkerbung einzeichnen
6. Dachneigung in der Zeichnung messen
7. Dachneigung auf eine rechtwinkelige Platte übertragen
8. Dachneigung aus Platte sägen, so dass ein Dreieck entsteht und Platte mit oben und unten kennzeichnen
9. in der Zeichnung an Fuss- und Firstpfette lotrecht und waagerecht bis zur Oberseite der Sparren einen Strich ziehen
10. Lotschnitt am First und Schnitt an Traufe einzeichnen
11. Sparrenlänge von Lotschnitt am First bis Schnitt an Traufe in Zeichnung messen (an Oberseite des Sparrens)
12. Sparrenlänge auf die Oberseitedes Sparrens (also das Kantholz) übertragen und mit Winkel durchziehen
13. die Maße aus Punkt 9 auf den Sparren übertragen (waagerechte und lotrechten Maße)und mit Winkel duchziehen
14. mit Hilfe der Profilschablone (das Dreieck)die Waage- und Lotschnitte auf den Sparren zeichnen
15. First- und Traufenschnitt aussägen
16. Klauen mit ausreichend großer Handkreissäge aussägen
17. mit diesem Sparrenmuster die anderen Sparren anzeichen
Wenn Interesse besteht kann ich Dir auch einige Bilder zuschicken.
Viele Grüße aus Lohne!
Daniel
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Re: Dachsparren anreißen
Hallo Daniel!
Eine sehr schöne Beschreibung der Vorgehensweise!
Da sicher auch andere so wie meine Wenigkeit sehr
an den Bildern interessiert sind, darfst Du die auch
gerne zu mir schicken.
Ich würde sie dann auf der Holzwurmseite einstellen
und für alle veröffentlichen.
Viele Grüße
Heinz
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Re: Dachsparren anreißen
Da kann ich mich ja nur anhängen.
Würde auch gerne mal ein paar Fotos sehen. Sollte in nächster Zeit mal einen Carport bauen, aber man lernt ja immer was dazu, ich lerne gerne.