Neandertalwerkstatt

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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martin

Neandertalwerkstatt

Beitrag von martin »


Hallo,
beim Stöbern im Netz bin ich auf eine "Möbelmanufaktur" gestossen, die Möbel mit Techniken und Werkzeugen von 1875 fertigt. Unter "tools" sieht man eine schöne Sammlung "antiker" Werkzeuge, die heute noch verwendet werden. Ein Kabel sucht man vergeblich, selbst die Hölzer werden mit der Axt gefällt.
Erstaunlich, das man davon heute noch leben kann
Gruß
martin



Gerd Heitmann
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Re: Neandertalwerkstatt

Beitrag von Gerd Heitmann »


Hallo Martin,

wenn schon, denn schon... ich meine, wenn man so was gut findet, sollte man aber auch die Kabel von den elektrischen Lampen weglassen und stattdessen ein paar Kerzen oder Ölfunzeln in die Werkstatt stellen, dann wird das ganze Bild doch erst richtig stimmig. Ich stelle mir das Arbeiten unter solchen Bedingungen nicht toll vor und glaube, dass die meisten, die damals unter den Umständen arbeiten mussten und dann Elektrizität kennengelernt hätten, diese nie mehr hätten missen mögen.

Grüße an alle Mitleser
Gerd



Gottfried K. -F
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Re: Neandertalwerkstatt

Beitrag von Gottfried K. -F »


Ja man kann ja auch noch die Nachrichten mit Rauchzeichen verteilen, aber warum nicht Handy, Internetz...

Klar ist es ein tolles, nein eigentlich ein unvergleichliches Erlebnis, wenn man etwas mit "eigener Hände Arbeit" geschafft hat.
Aber, es ist halt immer die Frage welche persönlichen Opfer ich dafür bringen musste,..... Augenlicht verloren weil es ja zu der Zeit noch keine Schutzbrillen gab....
Ich bin der Meinung, ein zuviel an Technik ist schlecht, aber man sollt doch den Stand der Technik, sinnvoll einsetzen, Licht, Schutzeinrichtungen..., Handhobel, Stemmeisen...ja, Sägewerk ja.


Andreas N.
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Re: Neandertalwerkstatt

Beitrag von Andreas N. »


Ich weis nicht recht, zu der Zeit fing das mit den Berufskrankheiten erst richtig an.
Vorher hat man nur gearbeitet wenn das Licht ausreichte. Die Werkstätten waren meist heller als heute, da die Fenster höher waren und nur einscheiben Glas besaßen- wenn überhaupt.
Hektik wurde wohl auch erst um diese Zeit entwickelt als sich auch die Uhren schon ziemlich weit verbreitet hatten.
Schutzbrillen gibte es schon seehhr lange. Am anfang des Brett vorm Kopf mit einem Sehschlitz pro Auge später Masken mit feinem Drahtgeflecht.



Gottfried K. -F
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Re: Neandertalwerkstatt

Beitrag von Gottfried K. -F »


Ja die gute alte Zeit :-)
Mein Vater hat vor ca. 65 Jahren den Beruf des Tischlers erlernt, und wenn er da so aus der Zeit erzählt, kommt er nicht ins schwärmen. Es war eine harte Zeit. Schwere Arbeit und das jeden Tag von Montag bis Samstag 10 bis 12 Stunden pro Tag. Aber das ist halt so mit der alten Zeit: Die heutige Zeit wird irgendwann einmal auch die gute alte Zeit sein - sagte ein Mann im 18 Jhdt.



joh. t.
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Re: Neandertalwerkstatt

Beitrag von joh. t. »

[In Antwort auf #122977]
hallo,

wenn der mann seine familie und sich selbst damit ernähren kann soll ers gerne machen.

aber ich glaube der verdient sein geld mit den holzwerkerkursen und die möbel sind ein nettes zubrot und gut fürs image.
reich werden wird er dabei nicht, aber er hat ja auch 17 jahre in einem lebenden museum , wahrscheinlich sone art freilichtmuseum gearbeitet, und sich so sein wissen angeeignet.

er verkauft zu dem möbel die imaginäre idee eines nur von hand geschaffenen unikates aus der guten alten zeit und bei dem bohei die die amis um ihre pionierzeit machen wird er auch seinen markt haben.

dazu noch die stimmungsvoll in gelb und brauntönen gehaltene webside und das geheimnisvolle foto des meister schreiners ...

legendenbildung tut sich gut.

ich glaube für dieses konzept gäbe es bei uns keinen markt. es gibt zuviele gute restauratoren und auch leute die louis XVIII kopieren können.

der rest wird mit alten weichholzmöbeln abgedeckt.

vom technischen anspruch sind sie nicht allzu kompliziert. ich will nicht die arbeit in abrede stellen die darin steckt. gerade wenn alles per hand ausgehobelt wurde . ich weiß wieso ich ne abrichte und dickte benutze. aber dann geht die kreative energie in die rauhbank und nicht in die weiterentwicklung von möbeltypen,

die röntgens haben nicht die teile ausgehobelt , und die furniere gesägt. das haben andere für sie gemacht. so hatten sie dann zeit sich dem kreativen zu widmen.

mich würde der businessplan der schreinerei und seine einnahmequellen interessieren.

vg joh.



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