Grobian gesucht: Doppel/Schlicht/Rali ?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Michael Hoffmann
Beiträge: 282
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 08:03

Grobian gesucht: Doppel/Schlicht/Rali ?

Beitrag von Michael Hoffmann »


Hallo Handhobler,

ich suche noch einen Hobel für eher grobe Arbeiten / Spanabtrag. (Putzhobel usw. bin ich gut genug ausgerüstet)
Schrupphobel mit runder Schneide soll es nicht sein (da nehme ich dann doch die ADH).
Die Idee wäre ein normaler Holzhobel Doppel oder Schlicht oder eben ein Rali.
(Veritas wäre für sowas zu schade)

Was meint ihr ?

Gruß Michael



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: Grobian gesucht: Doppel/Schlicht/Rali ?

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Michael,

Aus meiner Erfahrung ist ein Grobian ein langer Hobel mit gerundeter Sohle, sprich viel Gewicht. Eine Raubank ist nicht zu lang, denn sie plant das Werkstück ein. Ein leichter Hobel, wie ein Rali und Konsorten wird dir nie die richtige Leichtigkeit vermitteln.

Gruß ;-)

Marc


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Grobian gesucht: Doppel/Schlicht/Rali ?

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

erkläre doch mal, was du mit groben arbeiten meinst.

Meiner Erfahrung nach, eignen sich für große Spanabnahmen Holzhobel mit nicht allzu engem Maul und dickem Eisen sehr gut.

An meiner Terrasse habe ich mit einem Anant Nr. 5 1/2 oder mit einem alten (>50 Jahre) Ulmia Doppelhobel, die groben Arbeiten gemacht. Das ging mit beiden recht gut.

Beim Rali mußt du halt das Maul groß genug einstellen.

Gruß

Heiko


Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Grobian gesucht: Doppel/Schlicht/Rali ?

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Michael,

eine halblange Rauhbank mit leicht gerundetem Eisen (= Tryplane, Foreplane).
Ich habe einen alten englischen aus Rotbuche. Im Zusammenspiel mit dem Schlichthobel mein wichtigster Hobel.

Viele Grüße, Christof.


Michael Hoffmann
Beiträge: 282
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 08:03

Verbessere: Doppel o. Schlicht o. Rali ?

Beitrag von Michael Hoffmann »

[In Antwort auf #121998]
Hallo Heiko Marc,

danke schon mal. Nein eine Rauhbank habe ich eine schöne (Pockholz & Eisenfeineinstellung), aber die ist ja eher zum Einebnen. Ich suche einen Hobel für etwas mehr Spanabnahme als meine Putzhobel (Primus & LV LAJP) / Einhandblockhobel (ECE & LV).

"Grobian" war vielleicht etwas zu wüst gesagt. Es handelt sich wohl eher um ein "Normalo". Komischerweise fehlt mir ein "stink normaler Hobel" noch. Also der typische Ulmia mit Hämmerchen Einstellung als Doppel oder Schlicht oder eben die teure Rali Variante.

Ich habe über den Rali viel gutes gehört (von dir Heiko) und ihn auch schon einmal in der Hand gehabt. (erinnere mich aber wegen Pogorausch nicht mehr, so ganz ;-) Tendiert der eher in Richtung Putzhobel oder ist der schon auch gröber zu gebrauchen?
Die Wechseleisen würden mir gefallen, den könnte ich dann auch mal mit "auf Montage" nehmen.

Grüße aus Heidelberg (gleich regnets) - Michael



Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Re: Verbessere: Doppel o. Schlicht o. Rali ?

Beitrag von Philipp »


Hallo Michael,

kann mich Christof nur anschließen: eine Kurzrauhbank ist ein wunderbarer "Normalo" für alle Arbeiten, die zwischen dem Schrupphobel und der Rauhbank liegen.
Kriegste teilweise für wenig Geld auf dem Flohmarkt oder halt "beim Baden".
Ist bei Arbeiten, die noch kein Endstadium erreichen müssen, mein häufigst benutzter Hobel.

Viele Grüße

Philipp


martin

oder so:

Beitrag von martin »


gibt´s auch ohne baden zu gehen:



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: oder so:

Beitrag von reinhold »


ich würde da gucken : http://www.feinewerkzeuge.de/eputz5.htm
und dann an das Eisen eine leichte Rundung anschleifen.
Diese Anants sind im Preis/Leistungsverhältnis gar nicht so übel.
Gruss
reinhold



Pedder
Beiträge: 5803
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: oder so:

Beitrag von Pedder »


Hallo Michael und Martin,

die angesprochene Kurzrauhbank ist das hier:



Siehe auch den link unten,

Alexander hat seine zum "razee style" umgebaut, der tiefere Schwerpunkt kam mir sehr angenehm vor. http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/30864

Von der Größe entspricht sie dem englischen Jackplane, also dem Allroundhobel.

Da sind wir dann auch schon bei Deinen Hobeln, Michael: Du hast doch einen Jackplane!

Dass Du ihn nicht für Gröberes einsetzen magst, (hab ihn auch, kann ich verstehen.) liegt vermutlich an drei Faktoren:

1. Der ist für feine Späne eingerichtet und zu gut für grobe Arbeiten.

2. Das Gewicht. Um schnell viel Holz wegzunehmen ist mir auf weichem bis mittelhartem Holz (zB Buche) zu schwer. Anders auf richtig harten Hölzer: da fehlt mir bei den Holzhobeln der wums - die Amis sprechen häufig von Autorität.

3. Das Messer ist ganz schön breit für dicke Späne. Da würde es vielleicht helfen, sich ein zweites Messer mit einer starken Rundung anzuschaffen. Ich habe gerade ein Messer von Gerd Fritsche bekommen, das werde ich dafür herrichten.

((3a. der Vollständigkeit halber: Der Flachwinkelhobel ist evtl. generell nicht für dicke Späne geeignet. Näheres siehe hier: http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/32700 ))

Und nun?
Besorg Dir doch erstmal einen klassischen Doppelhobel für 3-15 EUR auf jedem besseren Flohmarkt. Mit einem ganz leichten Hammer kann man den prima einstellen. Wenn Du den magst, kannst Du immer noch nach einer Rauhbank suchen. Neu würde ich diese Hobel nur kaufen, wenn sie für feine Arbeiten benutzt werden. Für grobe Arbeiten sind gebrauchte Hobel ideal.

Liebe Grüße
Pedder



Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: oder so:

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Pedder, die Ulmia hat einen höheren Anstellwinkel, dass macht sie ideal als Putzhobel. Sie hier http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/brett1-37a.jpg

Um ordentlich loszulegen währen 45° besser. Ansosnten kann ich mich Reinholds Meinung nur anschließen.

Viele Grüße, Christof.


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