wie erhält man so eine Oberfläche? *MIT BILD*
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Das funktioniert nicht
Hallo Gero,
das kannst Du Dir sparen.Das sieht immer aus, wie nachgemacht und nicht gekonnt.
Wenn Du 2-3Tischplatten handgebeilt hast wird es auch gleichmäßig.
So wie die Handgehauenen Raspeln, die sehen ja auch gleich mäßig aus.
Es grüßt Johannes
Re: Das funktioniert nicht - da stimme ich zu
Hallo Friedrich, Johannes & Forumsfreunde,
Von dem Festoolhobel und den zwei Werkzeugen (damals gab es nur zwei), habe ich mich in den siebziger Jahren auf der Handwerksmesse in Muenchen begeistern lassen, dass ich diese Werkzeuge kaufte. Ich war der irrigen Ansicht, dass ich damit Balken eine Oberflaeche geben kann um antike aus Hausabbruechen stammende gebeilten Balken zu ergaenzen.
Das Ergebnis sah zum Kotzen aus wenn beide Oberflaeche nebeneinander kamen.
Ein Rotierendes Werkzeug, kann nur symetrische Formen erzeugen.
Ich hatte das Glueck vor meiner Auswanderung 1987 jemand zu finden welcher mir die Werkzeuge abkaufte, da der Preis inzwischen gestiegen war bekam ich fast was ich bezahlte.
Um eine strukturierte Oberflaeche zu erzeugen sind die Werkzeuge gut und wem dies gefaellt kann es benutzen.
Ich habe mich vor einigen Jahren hier mit einem Drechsler, damit beschaeftigt. Er wollte bei seinen gedrechselten Schalen eine solche gehauene Oberflaeche erreichen. Auf einen Kreuztisch konnte z. B. eine flache Schale in X- Y verfahren werden und ein darueber montierter Oberfraessenmotor, konnte in der Z Richtung bewegt werden. Der Drechsler liess sich verschiedene halbmond/kreisabschnit foermige Fraeser anfertigen. Das Ergebnis war, damit konnte man Dellen in eine Oberflaeche fraessen. Die Oberflaechen in den Schalen sahen dann auch wie gefraesst aus. Nach etwa 3000.-- US$ Ausgaben fand mein Bekannter dann eine einfach funktionierend Loesung. Einen Bildhauer,------- der eine Schale je nach Groesse fuer 25-50 US$ mit einer solchen Oberflaeche versah.
Der gleiche Unterschied, besteht zwischen einer geputzten Oberflaeche gegenueber einer geschliffenen.
In meinem Beruf hatte ich als ich anfing, immer Schwierigkeiten, wenn ich z. B. an alten Tischplatten Ergaenzungen anzufuegen hatte. Fuer mich war die Ergaenzung auch nach grossem Aufwand immer noch erkennbar. Mit der Zeit fand ich heraus, wenn ich ein altes antikes Holzteil mit original Oberflaeche zum Ergaenzen verwendete, fiel das nicht auf auch wenn die Farben nicht unbedingt stimmten. Irgendwann kam mir dann die Erleuchtung das der Unterschied vom Lichteinfall abhaengig war, der Rest war dann einfach. Vor 1850 gab es keine geschliffenen Oberflaechen. Eine mit einem Putzhobel geglaettete Oberflaeche reflektiert das Licht anders als eine geschliffene.
Der gleiche Unterschied besteht zwischen einer gedrechselten oder mit einem Schabhobel hergestellten Runge/Spindel.
Als Gedankenanstoss
mfg
Ottmar
PS: Mir tut es manchmal leid, wenn ich auf eine seidig glaenzende geputzte Oberflaeche ein Finish aufbringen muss.
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Dem advocatus diaboli ...
[In Antwort auf #121913]
... schlugen auch im kanonischen Recht nicht immer Wellen der Sympathie entgegen. Dennoch sollte er, Friedrich, auch hier im Handwerkzeugsforum vor der endgültigen Seligsprechung der abgebildeten Tischoberfläche zu Wort kommen dürfen, bevor er ins Maschinenfegefeuer verbannt wird.
Der abgebildete Raum macht auf mich keinen antiken Eindruck. Die frisch verputzten Natursteine, die Decke, die Sitzbänke mit den Astabschnitten als Beine, an denen die Rinde belassen wurde entsprechen für mich eher dem Stil einer im Rustikalstil gebauten (oder renovierten?) mallorquinischen Finca.
Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass heute in einem nicht-Niedriglohnland der Aufwand betrieben wird, eine derartig große Oberfläche mit der Hand zu beilen, ich glaub's einfach nicht.
Über Geschmack kann man streiten. Freunde von mir bewirtschaften einen alten Bauernhof (in der X-ten Generation seit Hunderten von Jahren). Als sie eine neue Küche gebraucht haben, hat der Dorfschreiner ihnen eine gebaut. Kanten und Platten unregelmäßig "behauen", natürlich mit Maschinen, weil's auch dort keinen Meister Eder mehr gibt. Sieht nach jetzt einigen Jahren nicht "peinlich und geschmacklos" aus, sondern passt gut zu dem historischen Haus und den alten bäuerlichen Wandvertäfelungen.
Ein Innenarchtitekt hätte in der alten Hof wohl eine betont schlichte Designer-Küche mit klaren Formen, Granit und Edelstahl eingebaut, was in meinen Augen hier unpassend gewesen wäre.
Florian
... schlugen auch im kanonischen Recht nicht immer Wellen der Sympathie entgegen. Dennoch sollte er, Friedrich, auch hier im Handwerkzeugsforum vor der endgültigen Seligsprechung der abgebildeten Tischoberfläche zu Wort kommen dürfen, bevor er ins Maschinenfegefeuer verbannt wird.
Der abgebildete Raum macht auf mich keinen antiken Eindruck. Die frisch verputzten Natursteine, die Decke, die Sitzbänke mit den Astabschnitten als Beine, an denen die Rinde belassen wurde entsprechen für mich eher dem Stil einer im Rustikalstil gebauten (oder renovierten?) mallorquinischen Finca.
Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass heute in einem nicht-Niedriglohnland der Aufwand betrieben wird, eine derartig große Oberfläche mit der Hand zu beilen, ich glaub's einfach nicht.
Über Geschmack kann man streiten. Freunde von mir bewirtschaften einen alten Bauernhof (in der X-ten Generation seit Hunderten von Jahren). Als sie eine neue Küche gebraucht haben, hat der Dorfschreiner ihnen eine gebaut. Kanten und Platten unregelmäßig "behauen", natürlich mit Maschinen, weil's auch dort keinen Meister Eder mehr gibt. Sieht nach jetzt einigen Jahren nicht "peinlich und geschmacklos" aus, sondern passt gut zu dem historischen Haus und den alten bäuerlichen Wandvertäfelungen.
Ein Innenarchtitekt hätte in der alten Hof wohl eine betont schlichte Designer-Küche mit klaren Formen, Granit und Edelstahl eingebaut, was in meinen Augen hier unpassend gewesen wäre.
Florian
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Re: Dann mal ab ins Maschinenforum .....
[In Antwort auf #121913]
Hallo Friedrich,
ich kann Dir nur zustimmen: Aufwand zu treiben, um mit Maschinen eine Oberfläche zu erzeugen, die aussieht wie eine "von Hand gebeilte" Oberfläche, ist bescheuert und geschmacklos. Ich erinnere mich mit Schrecken an die von verschiedenen Herstellern angebotenen "Rustikalhobelmesser" für Handhobelmaschinen; da graust's der Sau, wenn man so eine Oberfläche sieht. Da geht nur noch der "Styropor-Rustikalbalken" zum Ankleben an die Decke drüber.
Gruß und schönes Wochenende,
Walter
Hallo Friedrich,
ich kann Dir nur zustimmen: Aufwand zu treiben, um mit Maschinen eine Oberfläche zu erzeugen, die aussieht wie eine "von Hand gebeilte" Oberfläche, ist bescheuert und geschmacklos. Ich erinnere mich mit Schrecken an die von verschiedenen Herstellern angebotenen "Rustikalhobelmesser" für Handhobelmaschinen; da graust's der Sau, wenn man so eine Oberfläche sieht. Da geht nur noch der "Styropor-Rustikalbalken" zum Ankleben an die Decke drüber.
Gruß und schönes Wochenende,
Walter
Re: Tischoberfläche nicht ins Maschinenforum
So der richtige Tipp kam für mich noch nicht.
@Johannes
wenn ich erst zwei bis drei Tischplatten zum Üben versauen muss, bis es halbwegs brauchbar aussieht, geht das ganz schön ins Geld.
@Ottmar
ich tendiere auch zu einer handbehauenen Oberfläche, teile aber die Überlegungen von Florian. Zum einen sind die restlichen Teile des Tisches sehr sauber gearbeitet. Das passt nicht zu dem Aussehen anderer "antiker" malloquinischer Möbel, die ich gesehen habe. Die Platte selber ist absolut gerade und sauber gefast. Lückenlos und ohne Fugen geleimt auch noch - es sei denn, die Jungs haben ein ganzes Brett 1x4 m da gehabt und es ist bis heute nicht gerissen.
Ich habe den leisen Verdacht, dass beim fotografierten Objekt der antike Status maschinell vorgetäuscht wurde.
In Würdigung der anders lautenden Tipps werde ich mich nach einem Dechsel umsehen und damit an preiswerten Objekten üben. Ein gerader Dechsel dürfte ja solche Spuren nicht erzeugen, oder? Die gebogenen, die ich gesehen habe, sind aber fast halbkreisförmig. Das gibt doch dann auch nicht solche flachen Schüsseln??
Hat jemand einen Tipp oder eigene Erfahrung?
Mangels Schrupphobel kann ich leider den Tip von Andreas Winkler mit dem Schrupphobel auf feuchtem Holz nicht ausprobieren.
Grüße
Gero