Schabhobel einstellen
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Schabhobel einstellen
Hallo Holzwerker,
ich war gerade beim Schärfen, als mir einfiel, dass irgendwo in den Untiefen einer Schublade noch ein alter Schabhobel liegen muss. Diesen habe ich seither nie benutzt, geschweige geschärft. Nach einiger Suche fand ich das Teil (schwarzer Körper, Aufschrift No 51, ziemlich alt, Hersteller nicht erkennbar). Also Messer raus, Schneidenwinkel gemessen und geschärft. Aber was nun? Sosehr ich mich bemühe, kann ich das Eisen nicht exakt einstellen. Es gibt nur die Schraube für die Eisenklappe und die Stellschraube zum Festziehen der Klappe. Deswegen meine Greenhorn-Fragen an Euch:
1. Wie stelle ich das Eisen korrekt ein?
2. Für welche Anwendung ist der Schabhobel gedacht?
3. Arbeitet man damit auf Zug oder auf Stoss?
Ich riskiere einfach, ausgelacht zu werden, hoffe aber trotzdem, Aufklärung zu erhalten (vielleicht, wenn Ihr mit dem Lachen fertig seid).
Grüsse Klaus Kretschmar
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Re: Schabhobel einstellen
Hallo Klaus,
Zu 1. - Stell den Schabhobel auf eine ebene Fläche mit der linken Hand, Feststellschraube gelöst - du musst ihn niederdrücken. Drücke auch das Eisen auf die Fläche. Zieh die Schraube leicht an. Nun ist die Schnittkante auf gleicher Höhe mit der Sohle. Du packst nun den Hobel an einem Ende und schlägst sachte die obere Eisenkante an ein Holz, z.B. die Seite der Hobelbank. Überprüfe die Schnitttiefe an einem Stück Abfall, wiederhole gegebenenfalls die Prozedur. Der Knackpunkt liegt darin, die Schraube genau richtig fest anzuziehen.
Oft wird nur eine Ecke des Eisens tiefer eingestellt, damit man auf der Eisenbreite verschiedene Schnitttiefen erreicht.
Zu 1. Variante 2 - Stell die Sohle wieder auf eine ebene Fläche, Schraube gelöst. Nun schiebe ein Stück Papier unter die Vorderkante der Sohle und drücke das Eisen auch auf die Fläche, Schraube anziehen und du bist fertig. Eine feinere Einstellung bekommst du mit einem Zigarettenblättchen hin.
Zu 2. - Der Schabhobel hat sehr viele Anwendungsmöglichkeiten. Er arbeitet sehr gerne in Kombination mit einer Schnitzbank und konkaven und konvexen Werkstücken. Wagner lieben den Schabhobel, eher auch Schweifhobel genannt. Alles was eine kurze Hobelsohle braucht, zieht den Schweifhobel magisch an...
Zu 3. - Sowohl als auch. Versuch es, es macht unheimlich Spaß.
Zum letzten Satz - Es hat niemand gelacht. Warum auch? Jeder fängt einmal an.
Gruß ;-)
Marc
p.s. Achtung, Schweifhobel können abhängig machen!
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Re: Schabhobel einstellen
Hallo Klaus,
nachdem ich gemerkt habe, daß es gar nicht so einfach zu erklären ist, versuche ich mal den Anfang.
zu 1. Hobel mit der Grundfläche auf ein glattes Brett legen Messer rein tun,Klappe einsetzen Stellschraube ganz leicht anziehen. Sichtkontrolle ob das Messer richtig sitzt. Wenn ja, Stellschraube anziehen probehobeln, nachjustieren, probehobeln, nachjustieren,....
Das justieren funktioniert ganz gut mit einem kleinen Hammer oder einem Stück Holz, aber dafür muß die Stellschraube etwas gelöst werden. Und dann wieder angezogen werden.
zu 2. Der Schabhobel wird für alles genommen,wo man keine Auflagefäche für einen normalen Hobel hat, z.B.: Griffe, Stuhlbeine und vieles mehr. Aber auch zu Kanten brechen (um die Sohle der Holzhobel zu schonen).
zu 3. Eigentlich auf Zug aber oft auch auf Stoß wie man halt gerade besser hinkommt.
Es grüßt Johannes
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Re: Schabhobel einstellen
Hallo Marc, hallo Johannes,
habt vielen Dank für Eure Ratschläge. Ich habe es sogleich in die Tat umgesetzt und bin überrascht, wie feinfühlig mit diesem Werkzeug gehobelt werden kann! Bis jetzt zwar nur eine erste Erfahrung mit Holzresten, diese schreit aber nach mehr.
Grüsse Klaus