verbesserte (?) Spannsäge
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Re: Vorsicht! Besser kein Kevlar!
Hallo,
was habt ihr eigentlich alle gegen die Lösung, die z.B. meine Säge von ECE hat? Also keine Schnur, sondern ein Metallstab mit Flügelmutter zum Spannen. Bisher habe ich damit keinerlei Probleme.
Gruß
Heiko
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Stange mit Gewinde
Hallo Heiko,
ich habe dar nichts gegen Stahlstange und Gewinde. Für eine Selbstgebaute wollte ich es einfach mal anders machen. Das Prinzip, durch Verdrillen eines Seiles große Spannkräfte zu erzeugen, ist ja technisch gesehen wirklich raffiniert und elegant, und funktionieren tuts tatsächlich auch. Ich würde aber nicht meine Ulmias mit ihrer Draht- Flügelmutter- Spannung umbauen, die bleiben so.
Aber vielleicht wird ja noch bewiesen ("bei mir hat es eindeutig funktioniert!"), dass naturbelassene Schnüre aus Hanf, der beim richtigen Mondstand geschnitten wurde, sich unglaublich positiv auf Ausdauer, Sägegenauigkeit und Manneskraft des Anwenders auswirken. Dann allerdings...
Friedrich
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Re: Vorsicht! Besser kein Kevlar!
[In Antwort auf #121679]
Friedrich,
Kevlar halte ich aus einem Grund für eine suboptimale Lösung:
Das Material ist ziemlich UV-empfindlich. Unter Sonnelicht-Einfluss altert Kevlar sehr schnell und zerbröselt, da die Festigkeit dramatisch abnimmt. Hinzu kommt seine Affinität zu Wasser, die hier vielleicht weniger eine Rolle spielen mag.
Gruss
Rolf
Friedrich,
Kevlar halte ich aus einem Grund für eine suboptimale Lösung:
Das Material ist ziemlich UV-empfindlich. Unter Sonnelicht-Einfluss altert Kevlar sehr schnell und zerbröselt, da die Festigkeit dramatisch abnimmt. Hinzu kommt seine Affinität zu Wasser, die hier vielleicht weniger eine Rolle spielen mag.
Gruss
Rolf
Re: verbesserte (?) Spannsäge
[In Antwort auf #121584]
Hallo Friedrich,
Seit meine Jugend habe ich hier keine Spannsäge (oder Gestellsäge, was ist richtiges Deutsch?) mehr gesehen. Vielleicht sind sie hier wohl ausgestorben? Gebraucht habe ich sie jedenfalls noch nie. Was man von den Gebrauchseigenschafeten schreibt sieht aber überzeugend aus. Deine Säge gefällt mir auch sehr. Wenn die Zeit mal da ist, vielleicht ...
Was gibt eigentlich die notwendige Elastizität, das Schnur/Drahtgewinde oder das Gestell (die Ärme?). Gibt es eine optimale Steifheit, entweder im Schnur oder in das Gestell? Was macht Buche hervorragend für die Ärme und nicht zB Esche?
Schöne Grüsse aus Holland,
Hans Bos
Hallo Friedrich,
Seit meine Jugend habe ich hier keine Spannsäge (oder Gestellsäge, was ist richtiges Deutsch?) mehr gesehen. Vielleicht sind sie hier wohl ausgestorben? Gebraucht habe ich sie jedenfalls noch nie. Was man von den Gebrauchseigenschafeten schreibt sieht aber überzeugend aus. Deine Säge gefällt mir auch sehr. Wenn die Zeit mal da ist, vielleicht ...
Was gibt eigentlich die notwendige Elastizität, das Schnur/Drahtgewinde oder das Gestell (die Ärme?). Gibt es eine optimale Steifheit, entweder im Schnur oder in das Gestell? Was macht Buche hervorragend für die Ärme und nicht zB Esche?
Schöne Grüsse aus Holland,
Hans Bos
Re:Schnurbehandlung
Hallo Forumsfreunde,
In meiner Kindheit beobachtete wie ein alter Schreiner, eine neue Schnur an einer Spannsaege aufbrachte.
Er mass ein Stueck verdrillte Hanfschnur ab. Die mehrlagige Schnur ueberlappte eine Handbreit. Die Schnur legte er nun in Wasser, die druchgenaesste Schnur wand er auf die Saege, die verdrillte Hanfschnur, oeffnete er an den Enden und verknuepfte diese so dass Anfang und Ende der Schnur ein endloses Stueck darstellten. (*)
Die nasse Schnur spannte sich beim Trocknen. So liess sich die Handsaege spannen. Da die so vorbehandelte Schnur unter normalen Bedinungen die Anfangsnaesse nicht erreichte, blieb diese auch bei Luftfeuchtigkeitsaenderungen stramm.
Mir gehen die alten Kentnisse/Faehigkeiten ab, so dass ich in ahnlichen Faellen die Schnurenden verknotete. Das Schrumpfen der Hanfschnur, wird/wurde haeufig benutzt, um diese stramm auf Gegenstaende aufzubringen. z. B. Spannen des Trommelfells einer Landsknechttrommel.
In der Marine (Segler), wird noch heute diese Technik des Verdrillens, bzw ineinander Flechtens gehandhabt, auch bei Stahlseilen.
Als Gedankenanstoss.
mfg
Ottmar
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Buche oder Esche?
Hallo Hans,
zur notwendigen Elastizität tragen offenbar sowohl die Arme als auch die Schnur bei. Ein Draht ist sicher schon weniger elastisch und die Stangen mit aufgeschnittenem Gewindeende sind bestimmt sehr steif.
Ich habe die Arme aus Buche gemacht weil das üblich ist, und Buche hatte ich. Ich denke aber, Esche wäre das bessere Material. Wenn ich nochmal eine Säge baue, würde ich mir Esche besorgen.
Friedrich
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Re: Buche oder Esche?
Hallo Friedrich,
wenn die Arme sonst aus Buche gemacht werden, hat das ja auch einen Sinn.
Ich weiß natürlich nicht, wie es da früher aussah. Vielleicht waren die
Arme damals sogar aus Esche. Daher würde ich mich daran orientieren,
da kannst Du selber nicht mehr optimieren.
Vielleicht ist Esche ja genau das falsche Holz, weil es z.B. die Säge
zu sehr in Schwingung setzt oder bei Dauerspannung im Holz nachgibt.
--
Dirk
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Re: Buche oder Esche?
Hallo,
eine Gestellsäge wird am besten mit geflochtener Schnur bespannt weil diese sich weniger ausdehnt als nur gedrillte. Z. B. kann mann auch Rolloschnur benutzen. Das fachgerechte Bespannen habe ich bereits als Stift gelernt. Es ist zwar simpel aber nicht so leicht zu beschreiben. Ich werde es trotzdem versuchen:
Zuerst wird die Säge in die Hobelbank derart eingespannt, dass die zu bespannenden Armteile der Säge vorne über die Bankplatte herausschauen, so dass man die Schnur herumlegen kann. Ein leichter Druck auf die Sägearme mittels der Hobelbank ermöglicht ein leichteres Bespannen.
Dann legt man ein Ende der Schnur mittels einer verknoteten Schlaufe um eines der Arme herum und zieht dann ganz einfach die Schnur straff 4 oder 5mal um die beiden Arme herum.
Und nun kommt der Trick des "dicken" Endes: Nach dem letzten Umrunden des Armes wird die Schnur ganz eng am Arm beginnend dicht an dicht um die Bespannung gewickelt, so ca. 4-5cm in der Breite. Kurz vor dem erforderlichen Ende macht man einen doppelten Knoten in das abgeschnittene Schnurende und zieht diesen zwischen den beiden Strängen der Bespannung hindurch. Der Knoten verhindert damit ein Lösen der Schnur.
Zum Schluss wird das Spannholz eingefädelt und 2 oder 3mal gedreht um die notwendige Spannung des Blattes zu erhalten.
Ganz wichtig ist ein Entspannen der Schnur nach jedem Gebrauch, spätestens zum Feierabend, damit die Arme sich nicht im Laufe der Zeit krümmen. Sollte dies bei einem älteren Exemplar mal so sein, kann man die Arme einfach umdrehen und neu bespannen.
Als Material für die Arme wurde vorwiegend Rotbuche verwendet. Der Steg ist aus leichterem Holz: meist Fichte oder Kiefer, weil der ja nur auf Druck beansprucht wird.
Grüße an die Sägefreunde!
Johannes
Re: Vorsicht! Besser kein Kevlar!
[In Antwort auf #121679]
Nichts für ungut Friedrich, wegen des ersten Komentars.
Ein Tip Seilkauschen kann man als Unterlage für Dein Seil benutzen. Dadurch wird die Druckverteilung auf das Holz besser. Die Dicke des Holzes und des Seiles sind mir nicht bekannt. Die Kauschen auseinanderbiegen und über das Holz schieben. Ein Blech würde auch helfen. Da ich mehere Sägen besitze, auch eine mit Draht, hatte ich das gleiche Problem.
Gruß
Kurt
Nichts für ungut Friedrich, wegen des ersten Komentars.
Ein Tip Seilkauschen kann man als Unterlage für Dein Seil benutzen. Dadurch wird die Druckverteilung auf das Holz besser. Die Dicke des Holzes und des Seiles sind mir nicht bekannt. Die Kauschen auseinanderbiegen und über das Holz schieben. Ein Blech würde auch helfen. Da ich mehere Sägen besitze, auch eine mit Draht, hatte ich das gleiche Problem.
Gruß
Kurt