Sägekluppe

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Pedder
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Sägekluppe

Beitrag von Pedder »


Hallo Holzwerker,

verschiedentlich habe ich über den Mangel an guten Sägekluppen geklagt. Was ein gute Kluppe aus meiner Sicht auszeichnet: Die Backen schließen absolut dicht. Tun sie es nicht, quietscht oder rattert es beim Feilen. Weil letzteres bei meiner ersten Kluppe der Fall war, habe ich mich im Frühsommer von ihr getrennt. Die neue, die Thomas mir schickte, schloss gut hatte aber ein anderes Problem. Meine Rückensägen ließen sich nicht einspannen, weil die Holme der Kluppe zu eng standen. Also habe ich erstmal mit meinem Provisorium weitergemacht.



Das ist eine simple (Fehl-)Konstruktion aus zwei Platten Fertigparkett und ein paar Leisten. Weil die Platten zu schmal sind, öffnet sich die Kluppe beim Schließen der Vorderzange, zusätzliche Unterstützung mit Zwingen ist notwendig.

Dann erhielt ich den von Uli den Tipp, dass die Firma Urbo - Werkzeuge noch Kluppen herstellt und vertreibt. Auf einen kurzen Anruf - E-Mail hatte ich erfolglos versucht - erhielt ich meine Kluppe zu einem überraschend niedrigen Preis. Auf den ersten Blick war aber klar: Die braucht noch Arbeit.

1. Die Backen schließen nur auf 80% der Breite wirklich sauber. Das werde ich so lassen, habe halt eine 200mmm Kluppe.



2. Die Kluppe ist nach dem Zusammenbau in ein grünes Tauchbad gesteckt worden. Erinnert ein bisschen an einen anderen Handwerkzeughersteller aus Deutschland. Da ist aber nichts, was man mit ein bisschen Azeton nicht in den Griff bekäme.

3. Auch hier stehen die Holme zu eng.



Schruppfeile (= Hieb 3) raus nach 10 Minuten passt der der Rücken der großen Rückensäge rein.



Leider ist da immer noch dieser Knuppel, der verhindert, dass schmale Sägen eingespannt werden können:



Normalerweise hätte ich das nicht gemacht Aber aufgrund der moderaten Preisgestaltung wäre es albern gewesen, die zurück zu schicken.

Die Kluppe wird mit 4 Schrauben an einen Balken befestigt. Bei mir ist der bodenlang. Provisorisch ausgerichtet mit einer Leiste.



Hier kann man sich den Katalog von Urbo-Werkzeuge ansehen.

http://www.urbo-werkzeuge.de/produkte.htm

Neulich konnte ich Benrhards Kluppe von Ulmia begutachten. Seitdem gibt es ein neues Ziel. :o)

Zum Schluss: Warum überhaupt eine Kluppe aus Metall und nicht so eine schöne aus Holz, wie Friedrich in seiner Schärfanleitung zeigt? Auch die durfte ich testen und sie ist sehr gut! Der große Vorteil der Metallkluppen ist, dass sie schnell und mit einer Hand zu öffnen und zu schließen sind. Außerdem kann die Konstruktion etwas schlanker gehalten werden, so dass man mit einer kurzen Feile näher an die Säge kommt. Sonst nix.

Liebe Grüße
Pedder

P.S: Der Link ist mit Dieter abgesprochen.


Pedder
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Sägekluppe ohne Knuppel mit Bild

Beitrag von Pedder »


Hallo Holzwerker,

nach weiteren 20 Minuten mit der Schruppfeile ist der Knuppel Geschichte.



und auch die dovetail saw kann geschärft werden:



Nur die Alte Tyzack, passt immer noch nicht.

Liebe Grüße
Pedder



Otto
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Re: Sägekluppe ohne Knuppel mit Bild

Beitrag von Otto »


Hallo Pedder,
ich bin kein Spezialist für hochwertiges Handwerkzeug und habe nur einen normalen Fuchsschwanz und eine einfache Rückensäge. Zum Schärfen spanne ich sie in meinen Parallelschraubstock. Zum Schutz der Blätter verwende ich Aluminiumwinkel.
Die Backenbreite meines Schraubstockes beträgt 140 mm und die Spannhöhe (gleich Sägeblatthöhe) beträgt 100 mm.
Wie hoch muß denn die Spannhöhe für Deine Sägen sein?
Viele Grüsse
Otto



Pedder
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Schraubstock als Sägekluppe

Beitrag von Pedder »


Hallo Otto,

die Spannhöhen wechseln zwischen 4cm und 15 cm. Handsägen oder Fuchsschwänze bräuchten noch mehr Platz.

An einen Schraubstock hatte ich auch schon gedacht, im Urlaub sogar mal einen benutzt. Wie Du habe ich gute Erfahrungen gemacht. Damit das richtig gut funktioniert, müsste man breitere Backen (30cm?) einsetzten. Am besten leicht hohl in der Längsrichtung. Holz geht, habe ich benutzt, Metall wäre sicher eleganter.

Für den, der bereits so einen Schraubstock hat, lohnt sich daher die Anschaffung einer Schärfkluppe kaum. Man muss dann nur noch den Schraubstock auf Arbeitshöhe bringen.

Liebe Grüße
Pedder



Heid Kurt Günter

Re: Schraubstock als Sägekluppe

Beitrag von Heid Kurt Günter »


Hallo Pedder
Mit zwei Stahlwinkeln die ich in den Schraubstock einspannte habe ich gute Ergebnisse erzielt. Winkel 40x30x5 DIN 1029. Es geht auch mit anderen Winkeln. Bei immer gleichem Werkzeug, den Winkel länger und am Ende mit je einer Schraube zum Festklemmen der Säge ausgeführt, ist noch besser zu handhaben
Gruß Kurt



Ottmar
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Re: Schraubstock als Sägekluppe

Beitrag von Ottmar »


Hallo Pedder & Forumsfreunde,

Zum Schaerfen, von Bandsaegen, habe ich mir eine Vorrichtung zum Einspannen in einem Schraubstock gefertigt.Ich kann diese Vorrichtung im Moment nicht finden, um ein Bild davon einzustellen. Als Ersatz habe ich zum besseren Verstaendnis aus Karton ein Muster gefertigt.

Dazu benoetigt man ein Stueck Winkeleisen, In der Mitte saegt man auf eine Laenge von ca 8 cm einen Lappen ab. Ich habe das Winkeleisen um ein 19 mm Wasserrohr gebogen und im Schraubstock das Winkeleisen stramm gegen das Rohr gedrueckt so dass eine runde Schlaufe entstand, welche wie eine Feder das Winkeleisen oeffnet. Die Schlaufe bearbeitete ich so dass die beiden Backen ziemlich parallel standen. Um rattern zu vermeiden, beklebte ich die inneren Seiten mit Leder. Die Laenge (Winkeleisen) der Vorrichtung kann der Laenge der Saege angepasst werden.
Die Vorrichtung laest sich auch in der Vorderzange einspannen.



Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

PS: Meine Vorrichtung ist ca 40 cm lang, die Schlaufe habe ich fuer die Bandsaegen in der Hoehe verkuerzt, so dass dieselben auf gleicher Hoehe eingespannt und durchgeschoben werden konnten. Auch Feinsaegen und Blaetter fuer Spannsaegen, habe ich damit geschaerft.



Pedder
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Re: Schraubstock als Sägekluppe

Beitrag von Pedder »


Hallo Kurt Günter und Ottmar,

vielen Dank für Eure Anregungen. Da sind sinnvolle Ideen für den gelegentlichen Schärfer drin!

Wie gesagt, im Urlaub habe ich auch schon mal an einem Schraubstock geschärft. Weil es dort im Gegensatz zu meiner Werkstatt einen gab. Statt Metallwinkeln kann man auch zwei Leisten leicht hohl hobeln.

Das schöne an der Kluppe in der jetzigen Form ist neben der schnellen Verschließbarkeit die Arbeitshöhe. Wenn man die Zähne einer 16" Säge völlig neu setzt, ist man schon ein-zwei Stunden zugange (also ich bin/war das).

Das ist natürlich nichts, was man mit einem Schraubstock nicht auch erreichen könnte. Und da kann man natürlich bei Bedarf ganz andere Kräfte entwickeln. Vielleicht ist das Ziel also doch nicht die Ulmia-Kluppe sondern ein großer Schraubstock. Zumal man damit so schön Rücken aufbiegen kann, nicht Alex + Bernhard?

Liebe Grüße
Pedder


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