Holz für ein Stechbeitelheft
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Holz für ein Stechbeitelheft
Hallo in die weite Runde,
ich habe die Frage,
welche heimische Holzart geeignet ist, um ein Stechbeitelheft anzufertigen?
Ich habe vorrätig gut getrocknete Esche (daran denke ich vorallem), Kirsche und Apfel,
im Brennholz auch noch Rotbuche, Birke, Akazie, dazu Holunder (Astholz) oder Ahorn.
Ist davon eine Holzart geeignet, die letzteren hab ich eher wegen der Vollständigkeit aufgezählt...?
Danke schon einmal,
Daniel
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Re: Holz für ein Stechbeitelheft
Hallo Daniel,
Ich habe eigene, gute Erfahrungen gemacht mit Esche, allerdings war das amerikanische Esche. D.h. da habe ich selbst Griffe hergestellt. Buchsbaum ist für mich das ultimative Holz für Stechbeitel, die stark beansprucht werden.
Mit Birne habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Die ist meiner Meinung für Schälbeitel noch geeignet, aber nicht mehr wenn der Beitel mit dem Klüpfel getrieben wird. Kirsche ist sicher nicht geeignet, genauso wenig Apfel.
Viele Beitelgriffe werden in Buche gemacht, ob das alles Weißbuche ist, da habe ich meine Zweifel. Da kann Dieter vielleicht etwas dazu sagen...
Gruß ;-)
Marc
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Re: Holz für ein Stechbeitelheft
Ich hatte mal Holunder benutzt siehe: http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/31832 die 4cm sind falsch es sind um 5.
Da habe ich meist einen 1,5kg Bankhammer verwendet. Es waren aber auch nur die Löcher für des Gartenthor.
Akazie geht wohl auch da das weniger schnell spaltet als Esche, nach meinen Erfahrungen beim Brennholz machen. Die Farbe finde ich allerdings gräßlich.
Re: Holz für ein Stechbeitelheft
Wofür Du dich auch entscheidest, Holz für Hefte sollte stets gut abgelagert sein.
Vergangenen Winter nahm ich Buche vom Brennholzstapel. Gehobelt, geraspelt und geschliffen, bis die Zwingen `perfekt´ saßen. Mittlerweile sind sie allesamt abgefallen, ohjeh. Aber die helle Buche gefiel mir, unbehandelt wie ich sie ließ, auch nicht wirklich. Werd´ als nächstes Rotkern nehmen.
Holunder kann ich mir gar nicht vorstellen. Da haben wir uns früher Pfeifen d´raus geschnitzt, um sämtliche heimische Laubsorten zu verköstigen, hehe.
Oder spart man sich bei dem weichen Kern das Bohren für die Klinge?
Meine Djarv-Beitel tragen nordisches Eschenholz, sehr schön. Aber bei Esche hab´ich oft Zweifel, wie gut es, aufgrund seiner offenporigen Struktur, Schläge auf `die Stirn´ verträgt. ´Finde die Stärken der Esche liegen woanders...
Marc, weshalb kein Obstholz?
Grüße
Christian
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Re: Holz für ein Stechbeitelheft
Hallo Daniel, hallo Andreas,
Bei den zur Auswahl stehenden Hölzern würde ich persönlich Akazie nehmen. Ich drechsle z. Zt. einige Schalen aus dem Holz vor und meiner Erfahrung nach ist es sehr hart und zäh. Ich bin fast mehr am Schleifen der Röhre als am Drechseln und mein Werkzeug ist von Crown (HSS), also nichts Schlechtes!
Anfangs hat das Holz zwar einen komischen Grünschimmer, aber der geht nach kurzer Zeit weg. Ich konnte das bei einigen Stücken beobachten, die ich für Werkzeugstiele aufspaltete. Nach wenigen Tagen am Sonnenlicht ist nichts mehr von dem Grün zu sehen.
Viele Grüße,
Ferdinand
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Re: Holz für ein Stechbeitelheft
Vesucht doch mal Holunder zu trocknen und dann zu bearbeiten.
Das Holz ist richtig hart und ich hatte auch mal in einem Buch, als Verwendungszweck, "stärker belastete Drechselteile" gelesen, ich glaub da waren Teile für Spinnräder draus (?).
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Re: Holz für ein Heft... (?)
Danke soweit,
@ Andreas: mit Holunder hab ich als Feilenheft schon gute Erfahrungen,
ich werde es wohl auch beim Stechbeitel versuchen.
Auch der Hinweis zur Akazien ist vielversprechend, ich hab zwar ihre Härte schon zu fürchten gelernt, vielleicht weiß ich sie evtl zu schätzen,
meine Befürchtung war, sie könnte zu stark splittern... Und Ferdinand, die Farbe stört mich nicht, mein Akazienholz leuchtet fast neongelb.
Ja, und der Hinweis auf Buchenholz führt zur Frage: geht Rotbuche für solch einen Werkzeuggriff? - Müßte es nicht Weißbuche sein - ich hab nur diesjährige.
Und trocken soll es ja schon sein; mein oben genanntes Holz ist mindestens drei Jahre gelagert.
Und eine Frage zum Schluß: warum heißt das Stechbeitelheft HEFT?
Weiß das jemand?
Nun, ich werde berichten,
Dank und Grüße,
Daniel
Zur Buche
Re: Holz für ein Heft... (?)
Daniel,
> Und eine Frage zum Schluß: warum heißt das Stechbeitelheft HEFT?
> Weiß das jemand?
hier zwei Fundstellen, zum Einen die Wikipedia und zum Anderen das Grimmsche Wörterbuch
Feed the 'Rat
Uwe
Re: Holz für ein Heft... (?)
hallo Daniel,
traditionell wird in Deutschland Weissbuche zu Stechbeitel-Heften genommen, vor allem, wenn sie mit dem Klüpfel geschlagen werden sollen. Weissbuche spaltet sich schwer und verträgt gut die Belastung durch das Schlagen.
Stechbeitel und Schnitzwerkzeuge, die nicht geschlagen werden, können auch Obstbaumholzgriffe erhalten. Apfel und Birne sind denkbar. Kirsche nicht, sie bricht ! Buchsbaum ist das Wunderholz, aber eigentlich zu teuer für diesen Zweck.
Rotbuche würde ich nicht nehmen, für Werkzeuggriffe ist sie nicht das richtige Holz. Spaltet zu leicht und ist irgendwie unangenehm zu den Händen.
In Amiland werden oft Ahorn, Birke und Hickory verwandt. Aber auch hier wird in der Literatur Hornbeam, also Weissbuche, bevorzugt genannt.
Gruss
reinhold
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Re: Holz für ein Heft... (!!)
Danke Uwe,
Danke Reinhold,
Danke an die Anderen,
Jetzt bin ich um einiges schlauer,
wenn ich mit dem Wissen auch die nötige Ruhe hätte,
würde ich noch drei Jahre warten, dann müßte meine diesjährige Weißbuch trocken sein.
Da ich aber nicht so lange warten mag, werde ich wohl ein wenig probieren.
Z. B. die Akazie ...
Liebe Grüße, Daniel,
der bald das Heft in die Hand nehmen will.